Philosophen & philosophische Strömungen

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Wenn ihr heute nicht auf Denken aus wärt, empfehle ich dies nicht zu lesen.

Im Winter von 1859 bis 1860 isolierte ein deutscher Wissenschaftler aus einer südamerikanischen Koka-Pflanze ein weißes Pulver, bekannt als Arznei und Betäubungsmittel. Dieses Pulver erhielt im Deutschen den Namen "Schnee" und wurde im Englischen als "nose candy" bekannt. Am berühmtesten wurde es jedoch unter dem Namen Kokain. Kokain sollte betäuben, euphorisch machen und süchtig. 1885 gelang es einem Amerikaner, es mit einem Süßgetränk namens "Coca-Cola" zu verbinden. 1904 erfanden deutsche Wissenschaftler ein neues Betäubungsmittel namens "Novokain", das seit 1905 bei leichten Operationen verwendet wird.Die Ära des Kokains endete 1906, als es aufgrund von Überdosierungen in Getränken und Medikamenten verboten wurde. Novokain, im Gegensatz zu Kokain, macht nicht fröhlich und nicht süchtig. Es wird bis heute eingesetzt, um Menschen bei leichten Operationen zu betäuben. Unsere Welt scheint in der Ära des Novokains zu existieren – halb betäubt, unfähig, die Realität vollständig zu erfassen.Früher träumten die Menschen von einer besseren Welt, heute sind wir gefangen in einem Rausch des Novokains, um die Schrecken um uns herum zu vergessen. Zwischen 1905 und 1906 konnte man zwischen Kokain und Novokain wählen, aber heute sind wir dem Novokain verpflichtet. Novokain erlaubt uns, die Welt halb betäubt zu sehen, ohne Glück oder Sucht. Doch wenn jemand vollends erwacht und die Welt in ihrer ganzen Grausamkeit betrachtet, greift er entweder zum Novokain zurück oder stirbt.Die Welt erscheint zusehends zerfallen, und Novokain wird zur Flucht vor einer Realität, die wir kaum ertragen können. Zwischen 1905 und 1906 hatten die Menschen die Wahl zwischen Kokain, Welt und Novokain. Heute sind wir an das Novokain gebunden. Novokain erlaubt uns, wach zu bleiben und doch betäubt zu sein. Die Lösung könnte darin liegen, das Novokain abzulegen und die Welt zu verändern, aber das erscheint als utopischer Wahn.Die Menschheit versucht seit jeher, die Welt zu verbessern, doch meist ändert sich nur die Einstellung zum Leben. Novokain ist ein Kompromiss – wir sehen die Welt zerfallen, wollen aber nicht vollständig betäubt sein. Es gibt Strömungen, die das Novokain abschaffen wollen, und solche, die es behalten oder sogar zum Kokain zurückkehren wollen. Die einzige Lösung scheint darin zu liegen, gemeinsam die Welt zu verändern.Die Frage bleibt, ob unmoralisches Handeln für eine bessere Welt gerechtfertigt ist. Marx sagte einst: "De te fabula narratur!" Die Geschichte handelt von dir. Wenn wir am Novokain festhalten, bleiben wir im selbstgebauten Gefängnis. Ist die Welt von Anfang an schlecht oder hat der Mensch sie so gemacht? Die Antwort könnte in kollektiven Anstrengungen liegen, die Welt zu verändern. Es erfordert jedoch, den gesamten Tisch umzuschmeißen, nicht nur über den Tellerrand zu schauen.

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