Eigentlich schon bettschwer...aber diese "Antworten" kann ich so nicht stehen lassen: Sie entstammen fast alle leider dem kompletten Unwissen. Es gibt darauf naturgemäß etliches aufzuklären. Einen kleinen Teil schreibe ich unten auf.
Zuerst mal: Schauspieler, "ausgebildete" haben lange Jahre an Schulen und in der Praxis mühevoll, mit einiger ganz besonderer Hingabe, mindestens drei Jahre lang. In anderen deutschsprachigen Ländern sind Schauspieler Akademikern gleichgestellt und verlassen die Schule als Magister und anderen akad. Graten. Das unterscheidet übrigens die Schauspieler (meist) von Darstellern, die erstmal nur im TV oder Kino zu sehen sind. Eine Ausbildung müssen diese mal nicht vorweisen. So kommt es zu einem Zerrbild: Schausp. und Darsteller. Erstere kommen nach harten Aufnahmebestimmungen an regelrechte Theater und haben lange wenn überhaupt nix mit TV und Film zu tun.
Sie werden mit ihren erworbenen Mitteln vom Regisseur u. Dramaturgen ...in einer Probearbeit zwischen vier und acht Wochen (meistens) täglich oft bis zu 10 Stunden an das jew. Stück herangeführt und nach der dann erfolgenden Premiere immer wieder, auch gern 50 60 mal, in Vorstellungen die verabredeten Prozesse möglichst detailgetreu wiederzugeben. (nach jeder Vorstellung erfolgt eine "kleine Kritik" durch den zugeordneten Assistenten.)Nicht selten hat ein Schauspieler gleichzeitig drei oder vier Produktionen zu beherrschen und zu spielen! Diese hohe Kunst, bzw. deren Anspruch allein und eine Begabung verschafft den Schauspielern ihre persönlichen Fähig- und Fertigkeiten.
und übrigens: Ein Wechsel zum Fernsehen steht bei der größeren Zahl überhaupt nicht auf dem Plan. Nicht einmal bei wirklich verlockenden Angeboten! Natürlich kommt so ein Wechsel gelegentlich vor, und auch vor der Kamera haben die geschulten Mimen erkennbar einfach die besseren Möglichkeiten vorzuweisen.
Ich will die Filmdarsteller natürlich nicht schlecht machen.
Ein kleiner Tipp, vielleicht zu erraten, welcher der Filmprotagonisten Schauspiel erlernt hat oder nicht ..... Stellen Euch gelegentlich die Frage, ob das, was die Figuren auf der Leinwand "darstellen" wollen, glaubhaft ist, in der Rolle, Muss man darüber nachdenken, dass da jemand "einer ist" oder leider nur so tut so als wäre er einer.
Naja, das war längst nicht erschöpfend, aber es wurmt mich oft, was diese gelernten S-Spieler wirklich mit Herzblut leisten, während die Pappnasen auf der Leinwand über den grünen Klee gelobt werden, während die Künstler auf der Bühne am Ende noch für minderbegabt erachtet werden, "weils die ja nicht mal bis zum Fernsehen geschafft haben"
Natürlich gibt es in allen Bereichen große Künstler, genauso unter den Darstellern. Ein wenig gruselig finde ich es jetzt aber, wie vollkommen talentfreie, teils die Kunst beleidigende "Edelstatisten", - (weil sie Text sprechen können...).- sehr, sehr vielen Profis, natürlich auch Schülern, die Jobs klauen oder eher noch wie anspruchslos solche Damen und Herren aus Quantitätsgründen inzwischen dauernd bevorzugt eingesetzt werden.
Sorry, das war jetzt trotz wenig Ausführlichkeit recht umfangreich...
grüße, u. zolling