Wilhelm Klemm: Meine Zeit¹ (1916)
Gesang und Riesenstädte, Traumlawinen, Verblaßte Länder, Pole ohne Ruhm, Die sündigen Weiber, Not und Heldentum, Gespensterbrauen, Sturm auf Eisenschienen.
In Wolkenfernen trommeln die Propeller. Völker zerfließen. Bücher werden Hexen. Die Seele schrumpft zu winzigen Komplexen. Tot ist die Kunst. Die Stunden kreisen schneller.
O meine Zeit! So namenlos zerrissen, 10 So ohne Stern, so daseinsarm im Wissen Wie du, will keine, keine mir erscheinen.
Noch hob ihr Haupt so hoch niemals die Sphinx³! Du aber siehst am Wege rechts und links Furchtlos vor Qual des Wahnsinns Abgrund weinen!