Die Frage ist ja nun schon ausführlichst beantwortet, wobei auch viel Blödsinn dabei ist.
Erstens muss man keine 12 Jahre mindestens auf seine Veröffentlichung warten. Einigen Wenigen gelingt sie recht früh, einigen vielleicht nach zehn, zwölf oder zwanzig Jahren und einigen nie. Ich kenne alle Varianten.
Zweitens ist der Cello-Vergleich mehr als hinkend. Wenn überhaupt, dann solltest du dich mit einem Komponisten vergleichen. Vor allem weißt du ja noch gar nicht, ob das wirklich deine berufliche Zukunft ist, und falls du beim Schreiben bleibst, dann darfst du mir glauben, dass die meisten Schriftsteller noch einen Brotberuf haben (oder einen Partner mit Brotberuf). Das heißt, sie müssen erst einmal etwas Anderes lernen (Journalistin bietet sich an, Verlagswesen ist auch gut - Cecilia Ahern hat beides gelernt -, aber auch Bankangestellte schreiben erfolgreich nebenbei), und dann müssen sie acht Stunden am Tag arbeiten. Wichtig ist, dass du regelmäßig schreibst. Jeden Tag zwei Stunden sind besser, als mal sechs Stunden, mal acht Stunden und dann wieder zehn Tage gar nicht.
Drittens: Du solltest dir angewöhnen, in Normseiten zu schreiben, das wird von den meisten Verlagen erwartet. Das sind Din-A-4-Seiten mit 30 Zeilen zu je max. 60 Zeichen (inkl. Leerzeichen), Schriftgröße 12 pt. Nicht nötig, aber empfehlenswert ist eine proportionale Schrift wie Courier.
Viertens: Zwei bis sechs Seiten sind super! Lass dir von irgendwelchen Misanthropen nichts Anderes erzählen. Es sei denn, du bist eine höhere Tochter und willst eine zweite Daphne du Maurier werden. Außerdem gehört zum guten Schreiben auch das Recherchieren. Je mehr du dafür Zeit aufwendest, desto weniger Zeit hast du neben den Hausaufgaben und Freunden und Sport und sonstigen Hobbys Zeit zum Schreiben. Das soll dich nicht verleiten, die Recherche zu vernachlässigen.
Fünftens: Eine Faustregel lautet, dass man ein Drittel der Zeit schreibt und zwei Drittel überarbeitet. Vergiss diesen Aspekt nicht, auch wenn die Relation nicht in Stein gemeißelt ist.
Sechstens empfehle ich dir, viel Kurzgeschichten zu schreiben und an Wettbewerben teilzunehmen. Denn eines stimmt: Schreiben ist viel Handwerk, und das muss erlernt werden. Der erste Roman ist fast immer für die Schublade.
Siebtens empfehle ich dir, mit vierzehn noch nicht so zu schreiben zu versuchen, als seist du eine lebenserfahrene Dreißigjährige. Schreib aus deiner Erfahrungswelt, dafür bist du kompetenter als alle alten Knochen zusammen. Das hat Cecilia Ahern auch so gemacht, als sie in deinem Alter war.
Und nun, bevor ich wieder mal als Klugscheißer gelten soll, noch kurz mein Hintergrund. Ich leite ein Autorenforum von Kinder- und Jugendbuchautoren und -illustratoren, von denen die meisten in richtigen Verlagen (Arena, Oetinger, Sauerländer, dtv-junior, rotfuchs u.a.) veröffentlichen. Dabei sind Autorinnen, die zum Beispiel für die drei Fragezeichen schreiben, dabei ist auch die erste Gewinnerin des ersten Jugendbuchpreises von Arena und der Agentur Meller, Alice Pantermüller, die binnen zweier Jahre zum Shooting-Star avanciert ist. Und auch mir gelingen gelegentliche kleine Veröffentlichungen.
Wenn du magst, kannst du mal unsere Homepage besuchen und hierüber auch Kontakt aufnehmen: http://www.kinderbuchschreiben.de
Wir führen gelegentlich Wettbewerbe durch, mal für kleinere Kinder, mal für Jugendliche. Vielleicht ist das was für dich?