Hallo, ich habe zwar leider keine Erfahrungen zum Teilen, habe aber Google etwas bemüht und ein paar Ansatzpunkte gefunden, die dir vielleicht weiterhelfen.

  1. Ein Link zu einem Beitrag, in dem es mehr darum geht, wie man als Transmann vermeidet zum Bundesheer zu müssen. Gerade die Liste an Beschwerden, die zur Untauglichkeit führen, enthält viele Punkte, die für Transmänner relevant sein können (z.B. werden Testosteronmangel, Körpergröße und regelmäßige Einnahme von Medikamenten (Testosteron) als Punkte genannt). https://chaingepeergroup.at/wehrpflicht-nach-personenstandsaenderung/
  2. Ein Artikel der Volksanwaltschaft von 2021, in dem geschildert wird, dass ein junger Transmann sehr gerne zum Bundesheer wollte, aber für untauglich befunden wurde. Daraus lese ich, dass auch u.U. im Interesse und zum Schutze des Transmannes eine Untauglichkeit bescheinigt wird. https://volksanwaltschaft.gv.at/artikel/ein-gesunder-junger-mann-will-zum-bundesheer-weil-er-frueher-eine-frau-war-darf-er-das-nicht
  3. Eine Frage hier auf gutefrage.net, in der der Fragesteller auch ein Transmann ist und Interesse daran hat zum Bundesheer zu gehen. Die Frage ist zwar 5 Jahre alt, aber vielleicht kannst du dem Nutzer schreiben und ihn fragen, wie sich das bei ihm entwickelt hat. https://www.gutefrage.net/frage/transgender-beim-bundesheer

Alternativ würde ich dir empfehlen in Foren für Transgender nachzufragen. Vielleicht findet sich da jemand, der dir von persönlichen Erfahrungen berichten kann.

Alles Gute!

...zur Antwort

Hallo.

Die bisherigen Antworten sind leider alle falsch. Ich weiß nicht, ob das an Unwissenheit liegt oder weil einige bei der Frage nach einem Jugendcamp an diese Umerziehungscamps denken.

Da es dir aber um den Austausch geht, kann ich klar sagen: Ja, es gibt Freizeitfahrten, die sich speziell an Transsexuelle richten.

Ein Verein in München organisiert jedes Jahr eine Fahrt nur für Transsexuelle. In diesem Forum: http://forum.ftm-portal.net/index.php wird unter der Rubrik "Leben mit Trans*" > "Events und Termine" der Termin bekannt gegeben. Für die Fahrt von 2018 war der Anmeldeschluss leider der 31.07.2018. Zwar könnte man nachfragen, ob noch Plätze frei sind, allerdings ist die Teilnahme erst ab 14 Jahren. Auf jeden Fall sollte es dir nächstes Jahre möglich sein daran teilzunehmen.

Erfahrungsgemäß sind die Kosten für die Fahrt moderat und das Klima ist sehr entspannt, weil wirklich ausschließlich Transsexuelle mitfahren dürfen (die Betreuer/Leiter sind auch transsexuell).

Vielleicht meldest du dich einfach mal im Forum an und knüpfst ein paar Kontakte und erkundigst dich mal wegen der Freizeitfahrt (dazu kannst du einfach den Ersteller des Beitrags im Forum kontaktieren).

Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn auch andere Vereine solche Treffen oder Fahrten organisieren, aber ich weiß es nur von diesem Verein genau.

Alles Gute.

...zur Antwort

Hallo.

Im ICD (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Transsexualität aufgeführt. Im ICD-10 findet man die Diagnose Transsexualität unter der Kennung F64.0 als Störung der Geschlechtsidentität, im neueren ICD-11 unter HA60 als Geschlechtsinkongruenz (im größeren Feld "Conditions related to sexual health"). Daraus lassen sich X Dinge ableiten:

  1. Transsexualität steht in einem Katalog, der als Diagnosemittel für Krankheiten und Gesundheitsprobleme verwendet wird.
  2. Die Änderung der Bezeichnung soll den negativ konnotierten Begriff 'Störung' umgehen und das Problem korrekter und weniger wertend erfassen.
  3. Beim ICD handelt es sich um einen Diagnosekatalog, der vor allem der Vereinheitlichung von Krankheiten dient, damit Ärzte und Krankenkassen beide wissen, wovon die Rede ist. Er ist kein philosophisches Werk, dass versucht den Begriff der Krankheit zu definieren.

Warum ist die Benennung im ICD wichtig? Transsexualität ist, nach meiner Beurteilung und der Beurteilung aller Ärzte, mit denen ich darüber gesprochen habe, als Krankheit/Gesundheitsproblem aufgeführt, weil die Bestandteile der Diagnose (also die Charakteristika/Begleiterscheinungen) einen negativen Effekt auf den Betroffenen haben, der sowohl körperlich als auch seelisch spürbar ist. Transsexualität ist also aufgeführt, weil es die Person belastet. Die Auflistung im ICD ist wichtig, damit man sofort weiß, wovon geredet wird, unnötig viele synonyme oder gar homonyme Begriffe vermieden werden und damit transsexuelle Personen bei Krankenkassen einen prinzipiellen Anspruch auf Übernahme der Behandlungskosten haben.

Zur Frage: Ist Transgender sein normal oder eine Krankheit?

Normal: Das Wort 'normal' hat laut dem Duden zwei Bedeutungen: 1. der Norm entsprechend und 2. keine Abweichungen in (geistiger) Entwicklung. Die zweite Bedeutung ist veraltet, schwingt jedoch noch häufig im Gebrauch des Wortes, was diesem einen wertenden Beiklang verleiht. Entsprechend der ersten Bedeutung ist Transsexualität nicht normal, da es nicht der 'Norm', also der Mehrheit, entspricht. Entsprechend der zweiten Bedeutung ist Transsexualität normal, da es keine Abweichungen in der Entwicklung beinhaltet.

Natürlich gibt es noch weitere mögliche Bedeutungen von 'normal' wie z.B. 'in der Gesellschaft akzeptiert' oder 'mit den gesellschaftlichen Werten (wie freie Selbstentfaltung) vereinbar'. In dem Sinne ist Transsexualität normal.

Fazit: Ob Transsexualität normal ist, hängt von der Definition des Wortes 'normal' ab.

Krankheit: Auch hier ist wichtig, wie 'Krankheit' definiert wird. Laut Duden gibt es hier zwei Bedeutungen: 1. körperliche, geistige oder psychische Störungen, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist und 2. Zeit des Krankseins. Hier findet sich wieder das häufig negativ konnotierte Wort 'Störung'. Wenn man jedoch einfach davon ausgeht, dass Krankheit ein Ding ist, das körperlich, geistig oder psychisch und anhand gewisser Symptome erkennbar ist, fällt eine Beurteilung leichter: In dem Sinne ist Transsexualität eine Krankheit, die man an geistigen oder körperlichen Symptomen erkennen kann. Das bedeutet nicht, dass Transsexuelle gestört, geistig labil oder ähnliches sind, sondern dass der Körper (körperlich) nicht mit dem Geist (geistig) übereinstimmt. Wichtig ist hierbei der ICD, der die Kriterien/Symptome für Transsexualität vorgibt.

Fazit: Per Definition des Wortes Krankheit ist Transsexualität eine Krankheit, da ein körperliches/geistiges Leides bei der Person vorliegt.

Ich höre schon fast die Aufschreie einiger, möchte jedoch darauf hinweisen, dass 'Krankheit' häufig mit der zweiten Bedeutung von 'normal' gleichgesetzt wird, also mit einer Abweichung in der geistigen Entwicklung. Diese Vermischung von Begriffen ist genau der Grund, warum es die Benennung im ICD so wichtig ist: Um einen gemeinsamen Bedeutungsrahmen zu schaffen. Ansonsten kann es passieren, dass Transsexuelle sich nicht krankhaft geben oder für andere nicht sichtbar leiden oder sich selbst nicht als krank definieren und somit die (enormen) Kosten medizinischer Maßnahmen nicht erstattet kriegen.

Abschließend möchte ich sagen, dass in der Gesellschaft die genauen Bedeutungen von 'normal' und 'Krankheit' meist nicht allzu weit verbreitet sind. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man ohne vorausgehende Definitionen diese Begriffe verwendet. Außerdem habe ich hier nur die diagnostischen Aspekte angesprochen. Dazu kommen noch gesellschaftliche, rechtliche und ggf. religiöse Richtlinien und die Vorstellung, dass 'die Natur' oder 'die Biologie' einen Masterplan hat und alles eine Bedeutung und einen Sinn haben muss. Ich kann darüber nicht urteilen, da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein menschliches Wesen jemals alle Menschen zur Gänze kennen wird und ein dermaßen weitreichendes biologische, ökologisches und historisches Wissen besitzen wird, um sagen zu können: "Umstand A war nicht 'gewollt' und Umstand B nicht 'vorgesehen'.

Was ich dir mit auf den Weg geben möchte: Sprich doch deine Lehrerin auf den ICD an und frage, ob du dazu ein Referat halten kannst, in dem du auf vage Begriffsdefinitionen eingehst. Nebenbei gesagt (was du aber aus Höflichkeit und Respekt deiner Lehrerin gegenüber unerwähnt lassen solltest) halte ich es für unwahrscheinlich, dass deine Lehrerin so viele Transsexuelle kennt und weiß, wie diese zum Ergebnis ihrer Geschlechtsangleichung stehen, dass sie mit Gewissheit sagen kann, dass keiner diesen Schritt bereut. Ich kenne Transsexuelle persönlich, die absolut glücklich mit dem Ergebnis sind, und solche, die durch Komplikationen viele Probleme hatten und sich wegen verpfuschter Ergebnisse das Leben nehmen wollten.

In jedem Fall solltest du aber mit ihr reden, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst, wenn sie sich, wie du beschreibst, als intolerant dargestellt hat. Dafür eignet sich ein Gespräch unter vier Augen am besten.

Alle Informationen zum ICD habe ich übrigens aus dem Internet, dem Bösen.

Viel Erfolg im Fach Biologie und im Gespräch mit deiner Lehrerin.

Gruß.

...zur Antwort

Hallo.

Du kannst die Vornamens- und Personenstandsänderung (kurz: VÄ/PÄ) schon vor dem Beginn der Hormonbehandlung beantragen. Dafür musst du einen Antrag beim zuständigen Amtsgericht stellen (in Brandenburg ist es beispielsweise das AG Potsdam). Dafür musst du zum AG, herausfinden, wer dafür zuständig ist (offen und direkt fragen hilft da am ehesten) und bei dieser Person einen formlosen Antrag abgeben ("Hiermit betrage ich eine Vornamens- und Personenstandsänderung gemäß §1 TSG von weiblich zu männlich.").Sobald der Antrag eingereicht ist, musst du Folgendes machen:

  1. einen Kostenvorschuss in Höhe von X€ überweisen (bei mir waren es damals 2000€). Du kannst jedoch Prozesskostenhilfe beantragen, wenn du die Kosten nicht selbst tragen kannst, weil dein Einkommen zu gering ist (Schüler, Student, arbeitslos, geringes Einkommen) und du keine Ersparnisse hast. Eine Schul- oder Studienbescheinigung ist immer ein guter Beleg.
  2. eine aktuelle Geburtsurkunde einreichen
  3. einen Lebenslauf hinsichtlich Transsexualität (Entwicklung, wie zur Erkenntnis gelangt etc) (Ein Text über deine bisherige Entwicklung ist dabei ganz angebracht; beschreibe deine Empfindungen und deinen Verlauf. Auch ein Alltagstest sollte vorzugsweise schon begonnen und deutlich erwähnt werden.)
  4. einen konkreten Vornamen angeben, den du später führen möchtest (es ist auch möglich diesen erst beim Anhörungstermin dem Richter mitzuteilen)

Ist alles richtig eingereicht (wenn nicht, dann teilt man dir das schon mit), wirst du vorgeladen. Allerdings nicht in einen großen Verhandlungssaal, sondern in ein Zimmer mit einem Richter/einer Richterin, mit dem du das Gespräch führst (spätestens jetzt musst du deinen Vornamenswunsch angeben).

Ist dies geschafft, musst du zu zwei unabhängigen Gutachtern, die anhand einiger Punkte feststellen sollen, ob bei dir eine Transsexualität vorliegt. Wie viele Termine jeder Gutachter dabei haben will, ist unterschiedlich. Das kann von 1-2 bis hin zu fast 10 Terminen reichen. Die Gutachten werden direkt an das Amtsgericht geschickt und von da an dich in Kopie. Danach heißt es warten.

Bei mir hat es 8 Monate gedauert, was relativ gut im Schnitt liegt. Wenige schaffen es in einem halben Jahr oder weniger (die Mühlen der deutschen Bürokratie mahlen langsam), einige brauchen länger.


Was kann den Prozess beschleunigen und wie steht es mit Testosteron in Bezug auf VÄ/PÄ: Du kannst Dringlichkeit ausdrücken, da du beispielsweise die Schule wechselst oder eine Ausbildung anfängst und dafür direkt mit dem neuen Vornamen und dem richten Geschlecht starten willst. Dies kann den Prozess beschleunigen. Ebenso kann es schneller gehen, wenn du bereits Testosteron nimmst und abzusehen ist, dass dein körperliches Erscheinungsbild bald nicht mehr zum weiblichen Namen und Geschlecht passt und somit bei falschen Namen/Geschlecht mit Nachteilen in der Gesellschaft zu rechnen ist. Das kann die Sache beschleunigen, muss aber nicht.


Sind operative Eingriffe notwendig, um den Antrag bewilligt zu bekommen bzw. überhaupt stellen zu können: Nein. Am 11. Januar 2011 erging ein Beschluss des Bundesverfassungsgericht, nach dem keine geschlechtsangleichenden Operationen für den Antrag durchgeführt worden sein müssen. Dies betrifft §8 Absatz 3 und 4 des TSG (nachlesbar im Link von SunshineLilly). Dadurch konnte ich damals VÄ und PÄ zusammen beantragen, da es im Juni 2011 noch keine weiteren Regelungen dazu gab. Ich konnte keine Informationen dazu finden, dass sich das geändert hat. Hier ein Link, bei dem in den Fußnoten auf den Beschluss vom Januar 2011 hingewiesen wird: http://www.gesetze-im-internet.de/tsg/\_\_8.html   Sollte dein zuständiges Amtsgericht das anders sehen, solltest du dich nicht scheuen genau das vorzulegen und auf dein Recht zu bestehen.



Das wäre es zum Prozess der VÄ/PÄ, wenn ich nichts vergessen haben. Wichtig anzumerken zur Prozesskostenhilfe ist, dass innerhalb von 4 Jahren in unregelmäßigen Abständen mehrfach nachgefragt werden kann, ob sich deine finanzielle Situation geändert hat und du die Kosten doch tragen kannst. Es empfiehlt sich also erst nach 4 Jahren Lotto zu spielen.


Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Ich wünsche dir alles Gute!

Gruß.

...zur Antwort

Hallo. Ich habe/konnte zwar selbst nicht so früh mit der Hormonbehandlung beginnen, habe aber Transmänner kennen gelernt, die auch ungefähr in deinem Alter mit der Transition angefangen haben. Für konkrete Kontakte und Erfahrungen kann ich dir dieses Forum empfehlen: http://forum.ftm-portal.net/


Für einen früheren Beginn der Hormonbehandlung gibt es ein paar Argumente, aber auch einige dagegen.

contra:

- es ist ein großer Eingriff in die Entwicklung des Körpers

- ggf. wird deine Zurechnungsfähigkeit als noch nicht voll entwickelt betrachtet, weswegen man vorsichtiger sein möchte bei derartigen Maßnahmen

- ggf. lehnen deine Eltern dies jetzt oder allgemein ab (soweit ich weiß brauchst du für diese Art der Medikation ihr Einverständnis)

- einige Effekte der Hormonbehandlung sind nicht reversibel (wie die tiefere Stimme), was sich negativ zeigen kann, falls sich dein Wunsch zur Geschlechtsangleichung ändert (bezieht sich wieder auf den Punkt "Was ist, wenn er sich noch in der Pubertät anders entscheidet...")


pro:

- ggf. kann dadurch ein körperlich "männlicheres" Äußeres erzielt werden

- die weibliche Pubertät wird weitestgehend vermieden und durch eine männliche teilweise ersetzt - das ist seelisch auch ein enormer Vorteil, wenn diese Phase nicht zweimal durchlaufen werden muss

- eine frühere Hormonbehandlung zieht eine frühere Angleichung nach sich, was dir hinsichtlich der sozialen Akzeptanz als Junge/Mann helfen kann

- auch für deinen Bildungsweg kann es von Interesse sein: falls du eine Ausbildung anstrebst, so wäre es bei einer frühen Gabe von Testosteron möglich diese direkt als Mann zu beginnen. Für einen möglichen Schulwechsel für das Abitur oder auch das Studium gilt das Gleiche: du kannst von Anfang an als Mann wahrgenommen werden und ein Outing wird nicht zwingend notwendig (so die Vornamens- und Personenstandsänderung dann bereits wirksam sind)


Das sind nur ein paar Argumente, die mir spontan einfielen. Insbesondere letztes pro-Argument ist generell gut, um die Dinge etwas in deinem Interesse zu beschleunigen, wenn ein Warten unzumutbar ist.

Was einen bereits hohen Testosteronspiegel angeht: Hierbei müsste ein Endokrinologe beurteilen, welches Präparat in welcher Dosierung passend ist. Pauschal zu sagen "Der hat ja schon viel Testosteron, also kriegt der nichts mehr" ist unsinnig, da es sicher nicht für die gewünschten Veränderungen ausreicht - außer du hast bereits einen Rauschebart. Dann könnte das schwierig werden.


Ich empfehle dir, diese und weitere Argumente mit deiner Psychologin zu erörtern und dich dabei auch umfassend über die Risiken und Nebenwirkungen der Hormonbehandlung aufklären zu lassen. Das zeigt auch Verantwortung und ist immer erwünscht.


Viel Erfolg!

...zur Antwort

Wie Kirschkerze schon gesagt hat, musst du bei einer diagnostizierten Transsexualität (sprich: von einem Therapeuten festgestellt) die Kosten für die Hormonbehandlung nicht selbst tragen. Das liegt daran, dass Transsexualität als Krankheit gelistet ist in dem Sinn alsdass du körperlich und geistig dadurch leidest und die Maßnahmen notwendig sind um das Leiden zu mildern/zu beenden.

Die Dauer der Hormontherapie ist unterschiedlich und richtet sich danach, ob die Eierstöcke entfernt wurden oder nicht (da dort primär Östrogen gebildet wird und bei Entfernung ein Ersatz der Hormone ohnehin notwendig wird) und ob ggf. der Wunsch der Geschlechtsangleichung sich ändert oder auch der Wunsch ein leibliches Kind auszutragen auftritt. Einige Effekte der Hormonbehandlung sind reversibel (d.h. sie bleiben nicht für immer, wenn die Behandlung beendet/unterbrochen wird) wie beispielsweise die Einlagerung von Fett in bestimmten Körperpartien und Haarwuchs. Die Veränderung der Stimme ist, meines Wissens nach, nicht reversibel und bleibt selbst nach einem Absetzen von Testosteron und bei nicht entfernten Eierstöcken bestehen.

Zu den Kosten: Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Hormontherapie, die sich nach den Wünschen und körperlichen Möglichkeiten des Patienten richten. So gibt es beispielsweise das sogenannte Testogel, das meist täglich im Gesicht aufgetragen wird und so das Testosteron über die Haut aufgenommen wird. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob eine Gabe in Tablettenform möglich ist. Ich persönlich bekomme Injektionen. Auch dabei gibt es unterschiedliche Präparate, die sich vor Allem durch die Laufzeit unterscheiden: So gibt es 1-Monats-Präparate und das 3-Monats-Präparat Nebido, welches ich bekomme. Dabei handelt es sich um eine Injektion alle drei Monate in einen Muskel (meist Bein oder Gesäß), die von einem Arzt oder Therapeuten mit Berechtigung zur Injektion von Hormonen vorgenommen werden kann. Das Präparat kostet ca 130-140€ (das ist leider der einzige Preis, den ich dir nennen kann, da ich mich an die anderen nur schwach erinnere, aber meine, dass die 1-Monats-Präparate bei ca 40-50€ lagen). Meine Krankenkasse (privat) übernimmt davon 85%, also muss ich 15% der ca 130€ selbst tragen. Dies ist unterschiedlich von Kasse zu Kasse und auch unterschiedlich zwischen privat und gesetzlich.

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Alles Gute!

...zur Antwort

Hallo. Ich war das erste Mal im August 2015 bei Dr. Liedl und hatte dieses Jahr im Februar meine Phalloplastik. Meiner Erfahrung nach ist er gut, was auch die meisten anderen bestätigen können, die ich kennen lernte. Insbesondere letztes Jahr im August habe ich einige kennen gelernt, die kleinere und größere Komplikationen hatten, was aber an Körpereigenschaften lag, auf die kein Chirurg Einfluss hat (z.B. verengte Gefäße, schlechtes Bindegewebe, Wundheilungsstörungen etc). Andersherum habe ich auch Männer kennen gelernt, die bei Anderen waren und aufgrund der Komplikationen dann bei Dr. Liedl landeten.


Du solltest bedenken, dass es noch weitere Chirurgen außer Dr. Liedl gibt, die die Phalloplastik durchführen können. Nennen könnte man hier z.B. Dr. Schaff (auch aus München). Der große Unterschied ist, dass Schaff ein plastischer Chirurg ist, Liedl ein urologischer. Was besser zu dir passt erfährst du am ehesten im Beratungsgespräch. Welchen Chirurg du wählst, hängt sicher auch von der Länge der Wartezeit und der Operationsmethode ab.


Neben meiner eigenen Erfahrung und dem, was ich von Anderen gehört und gesehen habe, kann ich auch sagen, dass ich von einigen Ärzten und Mitarbeiten von Firmen, die medizinische Produkte vertreiben, gehört habe, dass Dr. Liedl optisch (und urologisch) das beste Ergebnis liefert.


Ich hoffe, dass dir das etwas weiterhilft. Woher kommst du denn, wenn ich fragen darf?

...zur Antwort

Hallo. Ich bin in einem Forum für FTM-Transsexuelle angemeldet (ftm-portal) und habe da mal ein bisschen rumgeguckt. Laut der Liste von transmannPUNKTde gibt es in Remscheid direkt keine Psychologen, sodass ich die Suche auf Wuppertal, Düsseldorf und Köln ausgeweitet. Ich selbst wohne außerhalb von Berlin und musste zu meinem Therapeuten auch immer eine gute Stunde fahren, war dazu jedoch jederzeit bereit. Ob es dir das auch wert ist, musst du sehen. Hier die Liste der Psychologen (Ich kenne KEINEN von diesen Psychologen, kann nichts über ihre Qualitäten sagen und gebe nur die Einträge wieder):

(einige Adressen waren mit Homepages oder E-Mail-Adressen versehen, aber diese "Links" sind hier nicht zu posten, also selber nachsehen)

Dr. Birgit Mostert (Psychotherapeut) Tel.: 0202 - 47 27 37 Hauptstr. 51A 42349 Wuppertal

Dr. Manuel Mengel (Endokrinologe) Praxis für Endokrinologie Hahn, Mengel,Voigt Hauptstrasse 76 42349 Wuppertal Tel.: 0202 - 450106 Fax.: 0202 - 448386 (zwar ein Endokrinologe und damit erst für die Hormone zuständig, aber immerhin)

Dr. Stephan Roloff-Stachel (Gutachter) Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Schwanenmarkt 6 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 - 8 28 41 11

Dipl. Psych. Michael Dericks (Psychotherapeut) Psychologische Praxis Unter Taschenmacher 10 50667 Köln Tel.: 0221 - 2580722

Dr. Thorsten Kausch (Psychotherapeut, Gutachter) Praxis für Psychotherapie St.-Apern-Str. 48-50 50667 Köln Tel.: 0221 - 2577017

Dipl.-Psych. Hubertus Stief-Küchler (Psychotherapeut, Gutachter) Psychologische Praxis Jülicher Str. 19 50674 Köln Tel.: 0221 - 213675

Dr. Gerhard P. Burkhard (Psychotherapeut) Iltisstr. 20 50825 Köln Tel.: 0221 - 552633

Dipl. Psych. Kurt Danziger (Psychotherapeut) Psychologische Praxis Aachener Str. 1360 50859 Köln Tel.: 02234 - 71040

Dr. Günther Langensiepen (Psychotherapeut, Gutachter) Aachener Str. 402 50933 Köln Tel.: 0221 - 49 56 00

Dr. Franz Peter Hallberg (Psychotherapeut) Spezialgebiet: ist auch Internist Hauptstraße 71-73 50996 Köln Tel.: 0221 - 392069

Dr. Ingrid Barley (Psychotherapeut, Gutachter) Spezialgebiet: Anrufe nur Di 9:00 - 9:30 Uhr !!! Auf dem Klemberg 47 50999 Köln Tel.: 02236 - 66655 Kommentar: Psychotherapeutische Medizin, Homöopathie, Suchtmedizinische Grundversorgung

Das wären die Kontakte. Ob die ganzen Daten aktuell sind, kann ich dir leider nicht sagen, aber das lässt sich sicher bei Bedarf relativ schnell über Google herausfinden. Mein Tipp für die Therapeutenwahl: Wo man sich nicht wohl fühlt, erreicht man auch nichts. Es geht um dein Leben, also halte dich an den Therapeuten, dem du am meisten vertrauen kannst (auch auf Grundlage seiner Erfahrungen).

Zu den Bindern: Es gibt nebst den handelsüblichen Bandagen auch medizinische Bandagen und Boleros. Besonders letztere sind nach einer Mastektomie (Brustentfernung) zu verwenden und auch sehr teuer. Für beides braucht man einen Orthopäden für die Anpassung also weiß ich nicht, ob es dafür überhaupt einen Laden gibt. Alternativ könntest du deinen Therapeuten dazu befragen, da er hoffentlich ein paar Kontakte hat oder dir Wege vorschlagen kann (z.B. zu einem Orthopäden in deiner Nähe, der schon einmal mit Transsexuellen zu tun hatte und dir eventuell eine medizinische Bandage verschreiben kann). Zwar wolltest du in einen Laden gehen und nichts online kaufen, aber... das dürfte wohl schwer werden. Ich empfehle die Onlineshops von transtoys und underworks. underworks kommt aus dem Ausland, also zumeist kommen noch Zollgebühren hinzu. transtoys bietet auch maßgeschneiderte Binder an, die dann wirklich top sitzen (habe selbst mehrfach dort bestellt). Maßanleitung gibt's auf der Seite und ein Maßband wirst du wohl irgendwo haben.

Das wäre es von mir. Sicherlich gibt es in Düsseldorf und/oder Köln einen Stammtisch für FTM, die dir sicher auch irgendwie weiterhelfen können.

Mehr kann ich dir mit den ganzen Daten leider nicht weiterhelfen, aber vielleicht bringt das schon was. Bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Viel Erfolg!

...zur Antwort

Das hatte ich auch, war sehr launisch und hab öfters Dinge gesagt, die ich nicht so meinte. Das habe ich später damit geändert, dass ich bewusst an meiner Geduld gearbeitet habe. Wenn ich also merke, dass ein blöder Kommentar in mir aufkommt - eine Sekunde darüber nachdenken, ob eine bissige Antwort notwendig ist. Das ist eine Frage der Übung, aber irgendwann wird es besser. Dabei weniger zu reden oder übermäßig freundlich zu sein ist meiner Meinung nach keine Lösung.

Und ab und an kannst du das vielleicht auch dahin verschieben, das du mal was Nettes sagst, eine gute Arbeit lobst oder einfach freundlich fragst, wie der gestrige Tag war. Das kann schon Einiges ausmachen.

Viel Erfolg.

...zur Antwort

Es ist durchaus möglich, das allein zu machen - hab ich selbst schon gemacht. Je nachdem welches Produkt du nehmen willst, varieren Farbangebot und Preise. Directions ist da wohl ein guter Mittelweg, da die viele verschiedene Blautöne haben und die Preise auf coretexrecords.com recht moderat sind mit 5€ je 88ml Topf. (+ Versand ca. 4€ pauschal) Du kannst auch direkt zu Cortex gehen, falls du in Berlin wohnst. Genaue Adresse könntest du nachsehen. Je nach Dicke des Haares müsste bei ca. kinnlangen Haaren ein Topf schon reichen, aber mit zwei ist man auf der sicheren Seite und das Zeug kann ja auch (selbst angefangen) eine Weile stehen bleiben. Ich hab mir die Haare vorher immer blondiert, weil die Farbe dann a) länger hält und b) intensiver ist. Das hängt damit zusammen, dass dem Haar beim Blondieren/Bleichen Farbpigmente entzogen werden - und je weniger drin sind, desto mehr blaue Farbpigmente können aufgenommen werden. Bester Tipp: Beim Blau Färben UNBEDINGT Handschuhe tragen. Sonst hast du länger blaue Hände als blaue Haare (:!

Viel Erfolg!

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.