Einen "auf Familie machen" kannste sowieso nicht einfach so, völlig egal welches Geschlecht die Beteiligten haben. Ob Deine Mutter nun sexuell eher zu Männern oder zu Frauen hingezogen ist, ist auch völlig Banane, wichtig ist nur, wie Du zu anderen stehst. Niemand zwingt Dich, eine Stiefmutter oder einen Stiefvater als mehr zu sehen, als sie sind. Am Besten, Du räumst gleich ganz mit dem in unserer Gesellschaft verbereiteten Irrtum auf, die verschieden Ebenen hätten mehr als nur geringfügig miteinander zu tun:
Es gibt in zwischenmenschlichen Beziehungen eine Ebene der Sympathie, aus welcher Freundschaften und Liebe entwachsen und eine sexuelle Ebene, aus welcher halt Sex entwächst. Das beides zu vermischen ist Unfug und das Klassische, von Dir "normal" bezeichnete Familienbild ist bloße gesellschaftliche Gewöhnung. Niemand sagt, daß Deine männlichen Vorbilder in Deiner Familie liegen müssen und niemand außer Dir macht die Bettgefährtin Deiner Mutter automatisch zu Deiner Steifmutter.
Wie Du damit umgehen sollst? Ganz einfach: Freu Dich für Deine Mutter, daß sie sexuell erfüllt ist und – vermutlich – mal wieder verliebt ist und erkenne alle anderen Gefühle, welche Du hier andeutest, als das, was sie sind: Produkte eines falschen, weil oberflächlichen und undurchdachten Weltbildes.