Grundsätzlich wird Personen gerne einmal vorgeworfen, dass sie antidemokratisch seien, wenn sie mit der derzeitigen Ausprägung der liberalen Demokratie nicht einverstanden sind und eine andere Ausprägung befürworten würden. Zum Beispiel wenn sie ein Zensuswahlrecht (Stimmgewichtung durch Steueraufkommen) befürworten oder eine autoritärere Form der Demokratie wie in Ungarn.
Wahrscheinlich ist man sich darüber einig, dass diese Systeme weniger demokratisch sind als das aktuelle System, aber warum sind sie deswegen antidemokratisch? Ein System der direkten Demokratie wäre ja auch demokratischer als das System der repräsentativen Demokratie, aber trotzdem spricht man bei der repräsentativen Demokratie auch nicht von einem antidemokratischen System.
Mir erscheint diese Grenzziehung willkürlich zu sein. Insbesondere wenn man beachtet, dass zum Beispiel in den USA auch nicht immer der mit den meisten Stimmen gewinnt. Das ist dann wiederum demokratisch?
Ich habe zwar eine eigene Ansicht dazu, aber mich würde interessieren was ihr dazu denkt.