Zunächst möchte ich die amazona.de und bonedo.de empfehlen. Die haben viel für Einsteiger erklärt.
Ein Synth besteht grob aus folgenden Bauteilen:
- Oszillator --> erzeugt Ton
- Filter --> entfernt bestimmte Frequenzen aus Ton
- Verstärker --> bringt gefilterten Ton auf Line-Pegel
Dazu gibt es Hüllkurven, die das Verhalten von Filter und Verstärker beeinflussen, also die Zeit, bis die volle Lautstärke erreicht ist, wie langer ein Ton nach loslassen der Taste nachklingt, etc.
Ich möchte analoge und digitale Synthesizer zunächst bei den Oszillatoren trennen. Analoge Synthesizer haben Oszis, die über Spannungen eine bestimmte Tonhöhe erzeugen (die heißen VCOs) (also z.B. 17,4 Volt ist ein a ich habe keine Ahnung von den realen Werten, das ist nur ein Beispiel). Dann wird eine Schwingung (=ein Ton) über Schaltkreise erzeugt. Dabei gibt es meist die Wellenformen Sägezahn (Saw/Sawtooth), Rechteck (Pulse/Square), Dreieck (Triangle) und Sinus. Für jede Schwingung gibt es einen Schaltkreis, der die dann erzeugt.
Bei digitalen Oszillatoren verwendet man digitale Oszillatoren (DCOs). Dabei können diese auch die üblichen Wellenformen wiedergeben, bloß werden diese digital generiert und nicht über Schaltkreise erzeugt. Andere digitale Synthesizer können auch kurze Tonschnipsel (=Samples) als Klangquelle verwenden.
Du meintest, dass man bei den digitalen Modellen den Klang nicht verändern kann. Dies ist ganz oft nicht der Fall. Bei normalen Keyboards kann man ihn nicht verändern, bei digitalen Synthesizern schon (also nach meiner Definition macht die Editierbarkeit der Sounds den Unterschied).
Der Ton kommt nun in ein Filter, welches zum Beispiel die hohen Teile des Tones reduzieren kann (Tiefpassfilter/Low Pass Filter).
Hier nun ein kurzer Schwenk in die Physik: Jeder Ton (außer Sinustöne) hat noch andere Schwingungen (Ober- und Untertöne). Sinus hat gar keine anderen, Dreieck hat bisschen mehr als Sinus, Sägezahn hat viel mehr als Dreieck und Rechteck hat am meisten. Man könnte die Wellenformen deshalb durch eine Addition von Sinustönen erzeugen ("Fourier-Transformation").
Also: Bei Sinus bringt ein Filter nichts, außer eine Lautstärkenveränderung. Bei allen anderen Wellenformen ändert sich der Charakter des Tons.
Bei Filtern gibt es auch die Möglichkeit, das Filter bei der Cutoff-Frequenz (deutsch: Grenzfrequenz) mitschwingen zu lassen.
Die Filter gibt es auch wieder in analoger Ausführung (als Schaltung) und als digitale Ausführung (Software). Es gibt aber auch digitale Synthesizer, die analoge Filter verwenden (dann bezieht sich digital auf den Oszillator).
Ob du die Sounds verändern/erstellen kannst, ist vom Modell abhängig. Die meisten digitalen Synthesizer lassen dies aber zu.
Nun zur Wärme:
Ein digitaler Synthesizer erzeugt perfekte Schwingungen, die genau die Wellenform abbilden und die Tonhöhe dauerhaft exakt halten. Die Filter arbeiten hier auch sehr genau.
Ein analoger Synthesizer erzeugt keine perfekten Schwingungen. Die entstandenen Schwingungen entsprechen nicht den Bilderbuch-Wellenformen. Die Oszillatoren entwickeln auch ihr Eigenleben. Sie verstimmen sich nach einiger Zeit. So entstehen gerade bei Polyphonen Synthesizern (die mehr als einen Ton gleichzeitig spielen können) "Schwebungen" im Klang. Auch die Filter sind alles andere als perfekt. Auch die Verstärker können übersteuern. Das Unperfekte ist diese Wärme.
Die Vor- und Nachteile von den beiden Gruppen kann man nicht wirklich formulieren. Es kann zwischen zwei analogen Synthesizern dort viel mehr Unterschiede geben als zwischen einem digitalen und einem analogen. Es kommt halt auf die Modelle an.
Korrektur erwünscht