Also, du hast schon mal recht damit, dass die Erzählzeit mehr oder weniger die Zeit ist, die man beim lesen braucht.
Die erzählte Zeit ist dabei die Zeit, die in der Geschichte vergeht.
Bei einer Zeitdeckung stimmen beide Zeiten überein. Zum Beispiel bei Dialogen.
Bei der Zeitraffung vergeht die erzählte Zeit schneller als die Erzählzeit. Zum Beispiel: In der kommenden Woche brachte er sie jeden Tag von der Schule nach Hause. Die erzählte Zeit ist eine Woche, aber die Erzählzeit ist natürlich viel kürzer.
Bei der Zeitdehnung ist es umgekehrt. Die erzählte Zeit ist viel kürzer als die Erzählzeit. Mit anderen Worten: Man sagt sehr viel über einen sehr kurzen Zeitraum. Zum Beispiel: Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Er blickte Er blickte auf, als die Glocke an der Tür bimmelte. Der Wind trug ein paar Blätter in den Laden. Die Herbstsonne schien in den Laden, das Licht spiegelte sich an der gläsernen Theke. Und da stand sie, ihre schwarzen Locken fielen über ihren roten Pullover, die Nase kraus gezogen musterte sie den zerknitterten Einkaufszettel. Die Tür schlug zu und der Moment war vorbei. Er wendete den Blick zurück zum Regal und warf wahllos eine der Marmeladen in den Einkaufskorb.
Also zusammenfassend:
Zeitdeckung: erzählte Zeit = Erzählzeit
Zeitraffung: erzählte Zeit > Erzählzeit
Zeitdehnung: erzählte Zeit < Erzählzeit