Vielleicht hier noch eine Antwort, bei der wieder heftig diskutiert wird. Vorzugsweise für unsere muslimischen Freunde und die Zeugen Jehovas.
Ist das Kind, das Maria unter dem Herzen trug, wirklich Gott? Die Bibel gibt uns darauf eine sehr eindeutige Antwort. Lesen Sie hier den 6. Teil einer Serie zur Gottheit Jesu.
Das Kind, das Maria vom Heiligen Geist empfangen sollte, ist kein Geringerer als Gott selbst. Denn Titel, mit denen sich Gott (JHWH) im Alten Testament zu erkennen gab und unter deren Benennung Er von unzähligen Menschen verehrt und angebetet wurde, werden im Neuen Testament auch auf Jesus Christus angewendet.
In Jesaja 9,5 steht im Hinblick auf Jesus die berühmte Weissagung: «Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker (mächtiger) Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst» (vgl. Jes 28,29). Die Zeugen Jehovas lehren, dass Jesus wohl ein «mächtiger (starker) Gott» ist, aber nicht der «allmächtige Gott». Das ist Polytheismus! Tatsächlich wird aber der hebräische Ausdruck für «starker Gott» («El Gibbor») auch in Jeremia 32,18 und Jesaja 10,21 gebraucht. Aus diesen Stellen geht deutlich hervor, dass dieser «mächtige» oder «starke» Gott niemand anders ist als JHWH, der Heilige Israels. Warum sollte der starke bzw. mächtige Gott aus Jesaja 9 weniger mächtig sein als der starke bzw. mächtige Gott aus Jesaja 10 und Jeremia 32?
Das hebräische Wort «El» bezeichnet in Jesaja gewöhnlich JHWH, den allein wahren Gott; ansonsten wird es zur Beschreibung eines von Menschenhand gemachten Götzen gebraucht (44,10.15.17; 45,20; 46,6). Sicherlich hat Jesaja nicht sagen wollen, dass der erwartete Messias ein Götze sein würde! Zudem ist der Ausdruck «El Gibbor» im Alten Testament eine durchaus übliche Bezeichnung für JHWH (5.Mo 10,17; Jer 32,18; Neh 9,32).
Johannes schildert das Kommen Jesu in die Welt mit folgenden Worten: «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. … Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit» (Joh 1,1-5.10-14). «Das Wort» (gr. «logos») ist ein Name des Herrn Jesus Christus (vgl. 1.Joh 1,1; Offb 19,13), wie es in einer Anmerkung der Schlachter-2000-Übersetzung heisst.
«Das Wort» ist kein weiterer oder gar ein untergeordneter «Gott» (wie die Zeugen Jehovas behaupten). Eine solche Sicht steht im krassen Widerspruch zur gesamten Schrift: «Dir ist es gezeigt worden, damit du weisst, dass der Herr der Gott ist, keiner sonst ausser ihm» (5.Mo 4,35). «… so wissen wir, dass ein Götzenbild nichts ist in der Welt und dass keiner Gott ist als nur einer» (1.Kor 8,4). Deshalb muss «Das Wort» Gott selbst sein. Wenn das Neue Testament von «Göttern» ausserhalb JHWHs redet, dann nur im Sinne von falschen Göttern (vgl. Gal 4,8).
Das griechische Wort für Gott ist «theos». Das Griechisch-Englische Lexikon des Neuen Testaments schreibt dazu: «Das griechische Wort theos wird im Neuen Testament für den wahren Gott gebraucht, manchmal mit, manchmal ohne den bestimmten Artikel.» «Das Wort war Gott» ist so ein Fall ohne den bestimmten Artikel. Die Zeugen Jehovas behaupten, weil hier im Griechischen der bestimmte Artikel fehle, solle es «Das Wort war ein Gott» heissen. Doch in Johannes 1 wird «theos» mindestens vier weitere Male ohne den bestimmten Artikel benutzt: In Johannes 1,6: «Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes.» Es heisst nicht «von einem Gott gesandt». In Johannes 1,12: «Kinder Gottes» und nicht «Kinder eines Gottes». In Johannes 1,13: «aus Gott geboren» und nicht «aus einem Gott geboren». Und in Johannes 1,18: «Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht.» Auch hier heisst es nicht «Niemand hat einen Gott jemals gesehen».