Ich wohne seit zwei Jahren mit einem sehbehinderten Menschen in einer WG zusammen. Zwar sieht er noch ein bisschen, nach eigenen Angaben wird sein Augenlicht jedoch immer schlechter. Soweit ich weiß, bezieht er Blindengeld bzw. Sehbehindertengeld oder wie das heißt.
Bevor ich weiter erzähle, möchte ich noch bemerken: Ich möchte keinem Menschen mit einer Sehbehinderung zu nahe treten! Ich denke, ich kann nachvollziehen, wie schwierig ihr Leben in vielen Situationen sein kann, egal ob ihre Krankheit angeboren oder erst später zutage getreten ist.
Alle Mitbewohner sind natürlich auch total zuvorkommend und helfen wo sie können, ohne jemals eine Gegenleistung zu erwarten. Nur langsam schleicht sich das Gefühl bei mir und den anderen ein, dass er oftmals seine Behinderung ausnutzt, um uns Arbeiten übernehmen zu lassen. Wenn man ihn darauf anspricht, wehrt er dies natürlich vehement ab und behauptet, er würde das so gar nicht wahrnehmen. Nunja, das Thema ist eine Gratwanderung. Ich für meinen Teil bin jetzt so weit, dass ich demnächst ausziehen werde.
Meine eigentliche Frage wäre aber: Gibt es nicht irgendein Gesetz, das ihm eine Haushaltshilfe gewähren muss? Und wenn ja, was sind da die Voraussetzungen? Oder ist er vielleicht sogar verpflichtet, von seinem Blindengeld eine Haushaltshilfe zu bezahlen?
Die Frage ist ja nicht nur die, ob wir als Mitbewohner denn das alles erdulden müssen. Aber was ist denn eigentlich, wenn wir mal nicht mehr da sind? Wer hilft ihm dann?