Ich denke, dass man sich mit 16 fragt, wer man ist, ist eine ganz normale Sache. Man muss einfach erst herausfinden, wo man hingehört, was man will. Ich glaube, da geht es ganz Vielen so. Pubertät ist ja sozusagen auch Selbstfindungsphase. Ich war in der Schule auch immer sehr schüchterrn, sehr in mir selbst zurückgezogen und erst später habe ich meine (bis heute) zwei besten Freundinnen kennegelernt. Und vorher hatte ich auch nie wirklich Freunde. Höchstens Bekanntschaften. Und das hat mich auch immer fertig gemacht, habe mich gefragt, warum keiner mit mir befreundet sein will. Meine Figur fand ich auch schrecklich und so habe ich eigentlich nur schlecht von mir gedacht. Ich kenne das sehr gut. Aber- wenn du dir die "Beliebten" ansiehst- was haben alle gemeinsam? Die Meisten sind sehr extrovertiert, lustig und selbstbewusst. Somit liegt es wirklich daran, wie man sich gibt, welches Bild sich Andere von einem machen können. Mit einer Person die aufgeschlossen ist und viel (auch über sich selbst lacht) kommt man viel schneller ins Gespräch. Deshalb: Zweifle nicht an dir, nur weil du keine Freunde hast. Manchmal "passt es einfach nicht" und man wird einfach nicht warm mit bestimmten Leuten. Das ist ok. Deshalb bist du noch lange kein langweiliger oder schlechter Mensch. Aber das muss man ersteinmal erkennen. Und, was ich auch glaube: Dass viele "Beliebte" ganz tief in sich auch Selbstzweifel haben und sie es nur durch ihre laute Art überspielen.
Wichtig ist aber, dass du dich getrennt von Anderen siehst. Es ist egal, ob du beliebt bist oder nicht, erfolgreich oder nicht: Du bist und bleibst immer der gleiche, wertvolle Mensch. JEDER Mensch hat Talente, du musst sie nur entdecken. Wie das geht, weiß ich auch nicht, aber mein Tipp: Denke nicht so viel über Andere nach, sondern nimm einfach mal das wahr, was dir die Welt bietet. Was gibt es Schönes? Worauf hättest DU Lust? Was macht dir Spaß? Versuche mal deine Interessen in Hobbies umzusetzen. Lass mal die Anderen komplett außen vor, sehe nur dich.
Dann: Achte auf deine Gedanken, wie du selbst von dir denkst. ich glaube vielen ist nicht bewusst, wie zerstörerisch das ist, wenn man permanent schlecht über sich denkt. Du bleibst immer gefangen, in diesem Gedankenkreis und hast nicht die Möglichkeit, dich richtig zu entfalten und dich selbst zu entdecken. Unterbreche dich selbst, wenn du dich dabei ertappst, schlecht von dir zu denken. Und lächle dich jedes Mal an, wenn du in den Spiegel siehst.
Das Leben ist viel zu kurz, um wertvolle Zeit damit zu verschwenden, immer den Erwartungen von Anderen, von der Gesellschaft gerecht zu werden oder seinen Wert daran zu messen, wie viele Freunde man hat. Entdecke die Welt, sieh das Schöne und freue dich daran, hier auf dieser Erde zu sein. Jeder ist aus gutem Grunde hier und ich denke jeder Mensch ist mit Talenten ausgestattet, mit Gaben, Interessen, durch die er sein Leben gestalten kann.
Es ist völlig egal, dass du noch keinen Freund hattest, das ist zwar schön, aber keine Bedingung für ein tolles Leben. Sei dankbar für deine zwei Freundinnen. Das ist überhaupt auch ein Punkt der zufriedener macht: wenn man dankbar ist. Nicht Jeder hat ein Dach über dem Kopf. Es gibt kranke Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, unglaubliches Elend...Wir sind hier damit gesegnet, zur Schule gehen zu können, genug zu essen zu haben, ....dir stehen alle Möglichkeiten offen.
Glaube an dich und lerne dich selbst besser kennen. Du bist gut so, wie du bist! :)