Ich ändere den Namen, denn der Betreffende liest hier mit.
Gustav schrieb bei Karl dauernd ab - sie waren "Freunde". Karl war es irgendwann leid, weil er die Arbeit hatte und Gustav den Vorteil, obwohl er nichts tat. Karl machte es so: bei der Klassenarbeit rechnete er zwar richtig, notierte aber ein Ergebnis mit Zahlendreher - also ein falsches.
Die Lehrerin bemerkte natürlich die Fehler der beiden, aber auch, dass es Zahlendreher waren. Am nächsten Tag musste Gustav und Karl nach der letzten Stunde bleiben. Die Lehrerin kannte beide sehr gut, deshalb wurde Gustav zuerst gefragt, wie er zu den Lösungen kam, denn Karl hätte die Gleichen.
Er konnte keine präzise Angaben machen; er wusste nicht recht, was er sagen sollte, ohne sich zu verraten. Also stotterte er herum, Karl hätte dann bei ihm abgeschrieben.
Dann wurde Karl befragt. Er sagt, die Ergebnisse seien richtig, wenn man die Zahlendreher in die richtige Reihenfolge brächte. Gustav war sprachlos - und damit war die "Freundschaft" für alle Zeiten vorbei. Dementsprechend wurde auch benotet. Diese Schummelei war tagelang Schulgespräch mit entsprechender Wirkung.
Karl studierte später an der Uni, machte seinen Doktor. Gustav besuchte nach dem Umzug der Familie ne andere Schule; er macht jetzt Aussendienst als Arbeiter beim Forst- und Wegeamt.
Dieses soll kein Anreiz zur Nachahmung sein. Karl wusste sich halt zu helfen.