13-Jähriger Sohn blockt alles ab - was können wir tun?

Hallo zusammen,

wir haben mal wieder die üblichen kleinen Diskussionen mit unserem 13-jährigen Sohn: lose Zahnspange will er nicht tragen und tut sie nach dem Zubettgehen immer schnell wieder raus. Klavier will er nicht üben, obwohl er es eigentlich für sein Alter ziemlich gut kann und in dem Bereich auch viel Bestätigung erhält. Zubettgehzeiten passen ihm nicht, obwohl er wirklich etwas mehr Schlaf vertragen könnte, denn seine Laune beim morgendlichen Aufstehen ist zum Weglaufen. Generell verweigert er sich allen familiären Veranstaltungen, schleicht sich vom gemeinsamen Essenstisch weg und lehnt jedes Angebot eines Ausflugs oder einer gemeinsamen Aktion ab. Schleift man ihn dann unter großem Ärger mit, findet er es letztendlich doch gar nicht so schlecht. Auch für Schule hat er nicht viel übrig, obwohl er durchaus clever, schlau und intelligent ist (er hört zum Beispiel paradoxerweise gerne NDR Info, den Nur-Nachrichtensender...). Auch seine Noten waren im letzten Schuljahr voll in Ordnung, leider habe ich aus diesem Schuljahr noch keine Rückmeldungen, aber ich befürchte, dass sie deutlich schlechter werden.

Sofern er nicht gerade durch uns oder einfach anfallende Aufgaben beschäftigt ist, verzieht er sich rasch an den familiären Computer oder vor den Fernseher. Erteilt man ihm hier ein Verbot, so kann man sicher sein, dass bald ein unaufälliges Mobilgerät verschwunden ist(altes Smartphone meines Mannes oder sein Ersatzlaptop etc. - er findet immer was, notfalls leiht er sich von Freunden einen Nintendo DS und dergleichen aus). Sich alleine ohne Bildschirm zu beschäftigen fällt ihm schwer, nur ist er auch wirklich zu alt, als dass man 24 Stunden lang sein Tun kontrollieren könnte oder sollte.

Vielleicht mag ihn auch seine Umgebung beeinflussen, da haben wir allerdings nur positive Erfahrungen gesammelt. Wir haben eine wirklich (!) nette und große Familie, er hat viele Freunde und ist in seiner Klasse vollkommen integriert. Und dann hat er noch einen großen Bruder, den er quasi vergöttert, der jetzt gerade Abi gemacht hat und in ein paar Tagen zum Studieren ausziehen wird. Der war unglaublich pflegeleicht, Pubertät fast keine Spur (war aber auch kein Außenseiter und Sonderling, aber einfach immer höflich, zuvorkommend - und wohl nochmal ein bisschen intelligenter als unser Kleiner, er hat sein Abi mit 1,3 gemacht und war die gesamte Gymnasialzeit Klassenbester).

Aber unser "Kleiner" ist einfach völlig anders, chronisch schlecht gelaunt, zu nichts zu motivieren und unglaublich unvernünftig. Wir wollen deswegen aber auch nicht zum Psychologen rennen, das halten wir für übertrieben. Aber ein paar neue Denkanstöße, wie wir uns wieder besser verstehen und miteinander in der Familie umgehen können, brauchen wir wohl leider trotzdem. Wir freuen uns auf eure Ideen! Vielen herzlichen Dank!!

Schule, Erziehung, Pubertät, Jugend, Sohn, schlechte-laune
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