Im Informatik-Studium geht es vor allem um die Grundlagen der Informatik. Anders als etwa in einer Informatik-bezogenen Berufsausbildung, wo fast nur praktische Dinge (programmieren, Systeme administrieren) gelernt werden, soll der Informatik-Student auch verstehen, warum und wie etwas funktioniert. Ein paar Beispielthemen:
- Betriebssysteme -- hier geht es nicht darum, wie man Windows, Linux etc. bedient, installiert, administriert, sondern um die Frage: Aus welchen Komponenten besteht ein Betriebssystem, wie arbeiten die zusammen (z. B. Speicherverwaltung, Prozessverwaltung, Dateisysteme), was für Probleme gibt es und wie löst man die?
- Programmierung, Algorithmen und Datenstrukturen: Hier lernt man zwar auch eine Programmiersprache (je nach Hochschule muss das keine der aktuell gehypeten Sprachen wie Java sein), aber es geht mehr darum: Was ist beim Programmieren möglich? Wie stellt man fest, ob ein Algorithmus (praktisch eine Lösungsbeschreibung für ein Problem) nicht nur korrekt, sondern auch effizient ist?
- Rechnerarchitektur -- wie sind moderne Prozessoren (CPUs) aufgebaut und wie funktionieren sie? Oft gehört hier auch dazu, eine Assemblersprache zu erlernen, also in der Lage zu sein, den Prozessor direkt zu programmieren (ohne eine Hochsprache wie C, C++, Java zu verwenden).
Anders als von schnattinger angegeben, finde ich, dass das reine Informatikstudium (und nicht Wirtschaftsinformatik) die beste Wahl ist, wenn man sich wirklich für die Informatik interessiert. Im Wirtsch.-Inf.-Studium nimmt das Fach BWL halt sehr viel Platz ein und "klaut" damit Stunden aus dem Informatikteil, d. h., man weiß am Ende ein bisschen was über Informatik und ein bisschen was über BWL. Aber das ist natürlich Geschmackssache; ich habe Informatik studiert.
Dass (zumindest in den ersten Semestern) viel Mathematik vorkommt, ist richtig und auch gut so. Denn ein Teil der Informatik ist eben recht theorielastig und ohne mathematisches Verständnis nicht zu bewältigen. Wer mit Mathe auf dem Kriegsfuß steht, ist vielleicht mit einem Ausbildungsberuf im IT-Bereich besser bedient.