Hey!
Zuerst Mal: Für viele Schüler ist der Sportunterricht das Highlight der Woche, daher wird es auch unter dieser Frage auf jeden Fall verständnislose Antworten geben. Mach dir nichts draus. Ich kann dein Problem total nachvollziehen. Mir ist auch etwa zwei Jahre lang jeden Sportunterricht schwindelig und übel geworden, in meinen Fall, weil ich mir unfassbaren Leistungsdruck gemacht habe.
1. Ich habe mit Lehrern (Sport-, Klassen- und Beratungslehrer) darüber gesprochen. Das hat zunächst nichts an meinen Gefühlen geändert, aber ich habe gemerkt, dass mein Sportlehrer mich weniger verwirrt anschaut, wenn ich mich mal wieder auf die Bank setze. Das hat also ein bisschen geholfen.
2. Ich habe reflektiert, woher die Angst kommt, wann Übelkeit und Schwindel meistens einsetzen (ob am Anfang der Stunde oder mitten drin, bei bestimmten Übungen...). Wie soll man ein Problem lösen, von dem man nicht weiß, worin es liegt?
3. Ich habe mir präventiv kleine Pausen genommen. Wenn ich gemerkt habe, dass ich z.B. anfange unruhig zu atmen oder mehr schwitze als normal, trinke ich einen Schluck und gehe für 2-10 Minuten aus dem Unterricht, noch BEVOR mir schwindelig oder kotzübel werden kann.
4. Ich habe eine Liste erstellt mit allen Dingen, die im Sportunterricht Spaß machen (können) und habe versucht, die öfter umzusetzen, indem ich z.B. meinen Lehrer gefragt habe, ob wir heute XY machen können, indem ich beim Fußball mich als Stürmer statt als Verteidiger gemeldet habe, und indem ich mit bestimmten Freunden in Partnerübungen zusammen gemacht habe.
5. Ich habe meine Gedankenschleifen gelernt zu stoppen. Dabei hat mir vor allem meine Therapie geholfen. Wenn ich gemerkt habe, dass meine Gedanken negativ werden, habe ich das früher oft zugelassen, in der Hoffnung, jemand würde bemerken, dass es mir elendig geht, und mir helfen. Aber in der Realität merkt nicht wirklich jemand, wenn es mir schlecht geht. Also habe ich entweder jemanden direkt um Hilfe oder emotionalen Support gebeten oder versucht, auf schnellstem Weg wieder gute Laune zu bekommen, statt mich der schlechten Gedanken verfallen zu lassen.
6. Ich habe Kleidung angezogen, in der ich mich wohlfühle. Wenn ich mich mit unrasierten Beinen unwohl gefühlt habe, habe ich aufgepasst, dass meine Beine pünktlich zum Sportunterricht rasiert waren. Das bringt sonst unnötigen Stress, den man leicht vermeiden kann.
Heute habe ich keine Probleme mehr im Sportunterricht und er macht mir richtig Spaß.
So, das war alles. Eine lange Antwort meinerseits, also hoffe ich, es ist etwas für dich dabei!
Viele Grüße!