Ich weis, es ist schon etwas her, aber ich möchte trotzdem noch etwas dazu sagen:
Ich habe als ich die Schlagzeile "Der Papst sagt Kondome verschlimmern AIDS" auch erst gedacht, der spinnt doch!
Wenn man aber das Interview liest (siehe morus am 30. Juli 2009 20:56), dann finde ich das sogar sehr gut was er da sagt:
Er will aussagen, dass durch Kondome einfacher gemacht wird, einfach schnell Sexpartner zu wechseln, weil man sich sicher fühlt. Dass Kondome das sicherste Verhütungsmittel (ausser Enthaltsamkeit) gegen Geschlechtskrankheiten wie AIDS sind, stimmt zwar, jedoch kann trotzdem etwas passieren, wenn es zum Beispiel reisst.
Was der Papst aber eigentlich sagen will, ist das AIDS nicht nur ein Sex-Problem ist, sondern ein großes soziales Problem.
In Afrika haben viele Leute AIDS, aber sie werden trotzdem schlecht von ihren Mitmenschen behandelt, antstatt Mitgefühl und Beistand zu bekommen. Es wird sogar als Schande für die ganze Familie angesehen, wenn ein Familienmitglied AIDS hat.
Wenn Sex durch den Gebrauch von Kondomen aber immer mehr zum Konsumgut wird und die Partner ständig gewechselt werden, dann werden einem auch die Partner egal. Deswegen werden keine sozialen Beziehungen aufgebaut, und Opfer von AIDS werden alleine gelassen.
Und weil die Menschen nicht alleine sein wollen, verschweigen sie oft ihre Krankheit.
Und wenn diese dann trotzdem oft ihre Sexualpartner wechseln, weil sie sich durch die Kondome sicher fühlen und hin und wieder mal eins reisst oder nicht richtig aufgepasst wird, dann kann es sein dass gleich mehrere infiziert werden.
Kurz gesagt:
Wenn das Kondom dazu benutzt wird, dass das soziale Problem AIDS verschwiegen werden kann, ist das für den Papst schlecht und vergrössert das soziale Problem AIDS seiner Meinung nach nur noch.
Und das könnte MEINER MEINUNG NACH im Allgemeinen auch zu mehr Infektionen führen, da das Bewusstsein in der Gesamtbevölkerung negativ beeinflusst wird. Für mich ist der starre Vergleich neuinfizierte Kondombenutzer / neuinfizierte Nicht-Kondombenutzer zu speziell, zu kurzfristig ausgelegt. Man sollte das große Ganze sehen.