Also ich habe den Prozess gemacht - habe es allerdings als Persönlichkeitsseminar gesehen und nicht als Alternative zu einer Therapie - das sollte ich vielleicht vorweg sagen.
Mir hat der Prozess sehr stark geholfen. Ich hatte eine typische Midlife-Crisis, in der viele negative Kindheitserinnerungen wieder hoch kamen. Insgesamt habe ich eine tiefe Traurigkeit verspürt, die ich nicht loswurde. Die Wurzeln lagen ebenfalls in der Kindheit -was mir vom Kopf her schon vorher klar war, allerdings wurde ich sie deshalb trotzdem nicht los. Durch den Prozess habe ich es geschafft, mich mit meiner Kindheit und meinen Eltern emotional auszusöhnen, was mich sehr viel glücklicher gemacht hat. Ich denke, der wesentliche Unterschied zu einer Langzeittherapie ist, dass man in der einen Woche sehr intensiv ins Fühlen kommt - und damit die Dinge auch emotional lösen kann. Bei einer normalen Therapie wird meines Erachtens (ohne dass ich jemals eine gemacht habe - gebe ich gerne zu) viel zu sehr im Kopf gesprochen. Denn in einer Therapiestunde pro Woche kann man gar nicht so in die emotionale Tiefe kommen.
Soweit meine Meinung: Allerdings habe ich auch gesehen, dass manche Teilnehmer danach ihr Leben total umgekrempelt haben - diese Erfahrung kennt man ja aus Seminaren. SIcherlich waren die Ansätze für das Umkrempeln richtig, aber wohl doch zu überstürzt. Wobei die Trainer/Therapeuten ganz klar davon abraten, direkt nach dem Seminar gravierende Veränderungen durchzuführen. Aber da hält sich halt nicht jeder dran. Ich persönlich empfehle den Quadrinity-Prozess all denen, die darunter leiden, dass sie immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster fallen und diese nicht ändern können. Und außerdem wenn klar ist, dass diejenigen nicht gerade eine Bilderbuch-Kindheit erlebt haben (wer hat die schon :-)) Mir hat der Prozess übrigens auch viel Spaß gemacht: Insgesamt habe ich noch in keiner Woche soviel gelacht aber auch geweint wie dort. Ich habe den Prozess übrigens bei den Berlinern Middendorf/Lauff gemacht.