Deine Mutter kann dir bestimmt eine Menge beibringen. Du bist noch sehr jung und da man viel recherchiert und das oftmals auf Englisch, solltest du es langsamer angehen.
Es freut mich, dass du dich dafür interessierst. Ich kann verstehen, wenn einen das alles so überwältigt. Es ist nun mal auch ein seeehhr großes Themengebiet und auch ein sehr spannendes noch dazu!
Leider gibt es viele Missverständnisse und Unklarheiten (manche durch TikTok verbreitet), was das Hexentum und Magie angeht. Diese gilt es erstmal zu beseitigen:
- Hexerei/Magie ist nicht wie in Filmen oder Serien (Harry Potter, Charmed, ...) Es gibt zwar vielleicht mal gewisse Parallelen, aber die sind durch die Filmindustrie meist sehr übertrieben dargestellt. Keine übliche Hexe denkt, dass so etwas, wie in diesen Filmen/Serien dargestellt wird, möglich ist. Wir fliegen nicht und schießen auch keine Feuerbälle/Blitze, haben auch keine Warzen, große Nasen oder grüne Haut
- Das Hexentum/die Hexenkunst ist unabhängig von Religion. Es gibt zwar Wicca und ähnliches, aber Witchcraft ist eher ein Weg in der Spiritualität und magischen Praxis. Du kannst selbstverständlich nebenbei an jede Religion oder Gottheit glauben, wenn du das möchtest
- Weder arbeiten Hexen generell mit irgendwelchen bekannten bösen Wesen aus z.B. dem Christentum zusammen noch verschreiben sie sich ihnen oder gehen einen Pakt oder so ein. Das ist Unsinn. Die allermeisten Hexen haben auch keine bösen Absichten
- Sie opfern generell keine Lebewesen! Sie vermeiden sogar oftmals so viel Leid, wie möglich, wobei es immer Ausnahmen gibt. Deshalb ernähren sich viele auch vegetarisch oder sogar vegan. Das muss man aber nicht unbedingt
- Du brauchst nicht all die ganzen teuren Werkzeuge. Das meiste hilft einem zwar und sieht schön aus, aber es ist auch sehr viel ohne möglich. Außerdem kannst du sehr viel auch selbst herstellen (Besen/Zauberstäbe usw.). Ein Altar wäre jedoch von Vorteil, wo du dir einen Raum schaffst, in dem du dich nur mit dem Thema Witchcraft, Spiritualität und Hexerei beschäftigst und deine Praxis überwiegend ausführst
- Jeder Mensch kann Hexe sein oder Witchcraft/Hexenkunst praktizieren. Egal welche Hautfarbe, Konfession, Geschlecht, Aussehen, Alter, Sexualität oder Nationalität diese Person hat. Man muss auch nicht in eine Hexen-Blutlinie hineingeboren sein, um Hexe sein zu können
- Wir sind keine verrückten oder durchgeknallten Leute. Es gibt Hexen in jeglichen Sozialschichten, Berufsfeldern oder Altersklassen. Viele sind bodenständig und vernünftig, Ausnahmen gibt es jedoch natürlich immer. Wir sind alle individuell in unserer Persönlichkeit und Verhalten, wie jeder Andere auch
- Du musst in keinem Coven/Hexenzirkel sein. Man kann auch allein praktizierende Hexe sein, sehr viele entscheiden sich dafür. Vor allem am Anfang sollte man es alleine machen, um nicht versehentlich in toxische Kreise zu gelangen
Was ich auf jeden Fall empfehle ist, dass du alles auch etwas hinterfragst. Also: Warum benutze ich Kraut XY? / Warum räuchert man genau aus? / Wozu zieht man einen Kreis? / Warum macht man dies & das / Wie funktioniert eigentlich ... ? usw.
-> Skepsis ist immer gut. Früher oder später wirst du von bestimmten Dingen überzeugt sein oder eben nicht. Du wirst herausfinden, was für dich funktioniert und was nicht. Es ist nämlich eine sehr individuelle Reise und keine Hexe ist wie eine andere, wenn man das so sagen kann. Wir alle teilen jedoch grundsätzlich denselben Weg und teilen so manches.
Außerdem lernt eine Hexe nie wirklich aus. Es ist ein eigentlich "endloses" Lernen. Wissensdurst und Motivation ist da dementsprechend etwas wichtig, wenn du vorankommen willst. Das Wissen sollte man aus vielen Quellen schöpfen, nicht nur aus einer. Natürlich aber nicht die Praxis vernachlässigen, sofern man das machen möchte.
Wir sollten uns auch nicht mit anderen Hexen vergleichen, das ist manchmal demotivierend und auch nicht der Sinn. Es ist kein Wettkampf.
Generell bedeutet Hexenkunst/Hexerei, dass man bewusst und praktisch Energien manipuliert, um inneren und äußeren Wandel nach seinen Vorstellungen zu bewirken. Fast immer benutzt man dabei natürliche bzw. alltägliche & übliche Materialien.
Für viele ist es auch eine Art Lebenspfad, eine Einstellung.
Es ist ein echt schwierig zu definierender Begriff, der kulturell auch variieren kann.
Es ist aber grundlegend eine magische Praktik, eine Kunst.
Die meisten haben ihre eigene Definition und Vorstellung des Begriffs.
-> Dafür braucht man jedoch gewisse Grundlagen, um effizienter arbeiten zu können:
- Was ist die Hexenkunst, was nicht?
- Was ist Magie, was nicht? (engl.: Magick)
- Visualisieren und Intention
- Energiewahrnehmung & besonders Energiemanipulation
- Zentrieren, Erden (engl.: Centering, Grounding)
- Schutz und Reinigung
Sie bilden ein wichtiges Fundament und jede Hexe sollte sich damit auskennen.
Danach folgen dann andere Themen, die einen interessieren.
Beispiele:
Divination (Tarot, Orakelkarten, Pendel, Runen, Kristallkugel, ...), Kräuter, evtl. Jahreskreisfeste/Hexensabbat, Wicca, Paganismus/Heidentum, Mondphasen und planetarische Magie, Symbole, Hexen-Arten, Affirmationen, Volksmagie, Zeremonialmagie, kulturelle Unterschiede in der Hexerei, Korrespondenzen, Elemente, Astralreisen/OBE, Heilsteine, Altare, Geschichte der Hexen, Farben, Reinigung, Räucherwerk, Chakras, ... und so weiter... aber wie gesagt, die Grundlage ist wichtig.
Verbringe außerdem auch gerne viel Zeit in der Natur, denn eigentlich alle Hexen sind sehr naturverbunden. :) Meditation ist auch extrem hilfreich und eine erstrebenswerte Praktik.
Es gibt unfassbar viel zu entdecken und zu lernen, weshalb viele ein sog. Buch der Schatten/Book of Shadows (BOS) führen, wo sie ihre ausgearbeiteten Informationen und Erfahrungen sammeln/aufschreiben/gestalten. Ein rein sachlich-informatives Buch, das man selbst erstellt mit recherchierten und evtl. erprobten Informationen, nennt man Grimoire, also ohne den Erfahrungsaspekt.
Als eine ganz grobe/oberflächliche Grundlage auf Deutsch empfehle ich dir das folgende Buch:
Das große Hexen-Handbuch - Skye Alexander
Ich hoffe, dass dir das alles einen guten Überblick gibt. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne Fragen. Ich bin jedoch auch nur eine Person mit individuellen Ansichten. Andere könnten über bestimmte Dinge etwas anders denken als ich. Deshalb empfehle ich dir auch die YouTuber und vor allem die Bücher. Man braucht nun mal viele verschiedene Quellen. Vor allem Lesen sollte dein neuer bester Freund werden und der englischen Sprache mächtig zu sein hilft da immens.