Hier sind schon so viele Antworten, ich geb auch mal meinen Senf dazu ab, so als Schüler.
Ich bin jetzt in der 11. Klasse, also quasi Abiturient. Aus Gesprächen mit anderen Schülern aus anderen Schulen weiß ich, dass meine frühe Schulzeit vergleichsweise friedlich war- kein Mobbing oder ähnliches.
Im Gegensatz dazu steht die Zeit am Gymnasium, wo die Kinder älter werden und sich ein starkes Konkurrenzverhalten ausbildet. Durch Internet, schlechte Erziehung seitens Eltern und Lehrern werden die Schüler auf Wege gebracht, die letztendes einfach nur schlecht sind, obwohl sie anfangs "cool" und einfach genial wirken- "ganz ehrlich".
Man geht nicht gern in die Schule, weil man in ein festes System gepresst wird, unter enormem Leistungsdruck, der bisweilen weit höher ist als der den Erwachsene abliefern müssen, wenn sie arbeiten gehen. Meine Eltern, beide namhafte Musiker, arbeiten viel, haben kein Abi und meinen trotzdem dass ihre Schulzeit weitaus anstrengender war als ihre Arbeit. Und Schule ist nicht leichter geworden.
Damit nicht genug; Man geht auch aufgrund der Mitschüler nicht gerne hin. Es ist ein ewiges beobachten, keifen, lästern in der Klasse ( die zumeist sehr groß ist ). Es existieren innerhalb der Klasse viele kleine Grüppchen, die sich verstehen oder auch nicht verstehen- allerdings relativieren sich diese Differenzen mit zunehmendem Alter.
Dazu kommt, dass die Lehrer oft mit ihren Schülern überfordert sind. Leider sind ihnen auch die Hände gebunden. Ganz im Ernst, was soll ein Lehrer gegen 30 lärmende schreiende Kinder ausrichten? Laut sprechen, bitten? Wird überhört und ignoriert. Schreien? Dann ist er nach dem ersten Block heiser und schafft seinen Unterrichtsstoff nicht, weil er zu viel Zeit mit Disziplinsfragen "verplempert". Falls ihm doch der Kragen reißt und er ein Kind etwa Ohrfeigt, was in manchen Fällen durchaus angebracht ist ( Ein Beispiel: In meiner Schule gab es eine Reihe von mutwilligen Kloverstopfungen. Klopapier rollenweise aufgerollt, in die Toilette geschmissen, noch einen Haufen draufgesetzt und dann gespült. Der Schüler wurde von einem ruhigen Lehrer erwischt, der ihm eine geknallt hat. Verdient, meiner Meinung nach.), stehen sofort die Eltern auf der Matte.
Ich will noch anmerken, dass viele Schüler/Innen bereits an psychischen Problemen leiden, die normalerweise bei ab 40jährigen auftreten, die zu viel Stress in der Arbeit haben. Das ist neu. Kinder bekommen Burnouts, werden immer kränklicher, rauchen mit 10 und trinken regelmäßig, im schlimmsten Fall sogar zusammen mit den Eltern.
Um nun deine eigentliche Frage zu beantworten: Das Schulsystem muss überholt werden, die Eltern müssen überholt werden. Die Medien müssen überholt werden. Die Kinder müssen überholt werden. Das ist aber unmöglich. Deswegen ist das einzig Mögliche, die Kinder zuhause bestmöglich zu unterstützen, um ihnen eine Möglichkeit zu geben, diesen Terror zu überleben. ( Das heißt aber nicht, sie in irgendwelche Aktivitäten zu zwingen ;D)
Ich hoffe, ich konnte helfen.
WhtFata, 17 Jahre, bedauernder Schüler