Was sagt das Libet-Experiment zusammengefasst aus?

Dass man sich erst (millisekunden) nach einer Entscheidung im Gehirn bewusst über die getätigte Entscheidung wird?

Wenn das stimmt, dann wäre unser Gehirn uns in jeder Handlung (und auch jedem Gedanken?) unbewusst voraus, oder? Wie würde das mit einem freien Willen zusammenpassen?

Eventuell verstehe ich es falsch, deswegen die Frage.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass unser komplexes Nervensystem im Gehirn von sich aus arbeitet, und wir uns ein paar Millisekunden später darüber bewusst werden, sodass es nicht auffällt und Entscheidungen wie freie Entscheidungen wirken und wir in Wahrheit nur unser komplexes Gehirn unterschätzen.

Das wäre aber nur der Fall, wenn wirklich jede Handlung, jeder Gedanke und alles an uns bereits um diese nicht spürbaren Millisekunden automatisch in unserem Gehirn entschieden wird bevor wir uns dessen bewusst werden um dann sagen zu können: "Ich habe eine bewusste Entscheidung getroffen". Richtig wäre dann aber, zusammengefasst: "Mein Gehirn trifft alle Entscheidungen bevor ich mir in einem Bruchteil einer Sekunde danach bewusst darüber werde, welche Entscheidungen es (automatisch, natürlich) getroffen hat.

Das Gehirn muss Entscheidungen treffen. Dazu ist es da solange es lebt und die Nervenimpulse hin- und her schießen wie im wilden Westen.

Mit dem Herzschlag und anderen Organen funktioniert es ja auch 'automatisiert'. Könnte beim Gehirn genauso sein?

Was würde das im Bezug auf Determinismus, Kausalketten bedeuten?

Bin gespannt auf die Antworten.

Seele, Psychologie, Geist, Psyche
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