Hmm naja, das klingt sehr nach meinem "damaligen ich". Da hätte ich Rotz und Wasser geheult, wenn mir jemand nicht schreibt, bzw. meine Nachricht liest und mich dann mit Nichts zurück lässt. Das hat mich wach gehalten und ständig absurde Gedanken und Schuldgefühle in mir geweckt. In der Therapie bin ich erst seit einigen Monaten, das mir das so zugesetzt hat, hat sich schon vor Jahren so entwickelt und daraus resultierte mit der Zeit, wie ich nun durch die Therapie feststellte, eine Sozialphobie. Für mich sind also Soziale Kontakte oft mühselig und statt mit Freude und Spaß auch oft mit Trauer und Anstrengung verbunden. Ich denke, es geht dir vermutlich ähnlich?
Das was mich damals wahrscheinlich gerettet hat, war mein Schulabschluss und dadurch hatte ich zu all diesen "Freunden" keinen Kontakt mehr. Nun weiß ich natürlich nicht, wie deine Situation aussieht und so einen spontanen Wechsel des Umfeldes, den kann man sich natürlich nicht herzaubern.
Du schreibst ja "Freunde habe ich nicht [...]", dann stellt sich die Frage, mit wem du da schreibst. Sind die Kontakte die du da hast, tatsächlich positiv? Oder redest du dir das vielleicht unterbewusst ein, weil es vielleicht die einzigen Ansprechpartner sind? - Andernfalls könnte man sie doch als eben solche Freunde bezeichnen. Da kann ich nur mutmaßen, und dir eventuell einfach nur dazu raten einen Schlussstrich zu ziehen. Mitlerweile habe ich mein Mindset einfach versucht zu wenden. Statt also in Trauer zu verfallen, wenn man mir nicht antwortet, denke ich mir einfach "Na gut, dann halt nicht". Ich versuche die Sache einfach neutral runterzuspielen - nach dem Motto: Wer nicht will, der hat schon -, vielleicht hilft dir das auch? Wozu braucht man denn diese Kontakte, wenn die einem sowieso nicht antworten?
Ansonsten halt die typische, alte Leier - geh mal ne Runde nach draußen. Beschäftige dich irgendwie mit dir selbst, zeig nicht nur den Leuten sondern auch dir selbst, das du nicht auf ein paar blöde Antworten angewiesen bist. Mach dir ne schöne Zeit, gerade bei dem Wetter muss man nichtmal viel mehr tun, als sich mit einer Decke auf die Wiese zu legen. Ich weiß das das super doof klingt, wollte ich auch nie hören, hat mir am Ende aber dennoch geholfen, weil ich nicht mehr den ganzen Tag im Bett lag und auf die heilige Nachricht gewartet habe, ob jemand was mit mir machen will (oder das sich überhaupt jemand für mich interessiert), nur um dann wieder versetzt zu werden. Das macht einen selbstverständlich traurig.
Ist leider 'ne Wall of Text geworden, aber vielleicht kannst du daraus ja etwas mitnehmen :)
Kümmer dich um dich selbst, verlass dich nicht immer auf die, die dich ohnehin enttäuschen. Das ist ja dementsprechend auch ein sehr toxisches Verhältnis.
Ich wünsch dir für die Zukunft nur das Beste!