Die Direktflüge von der Reykjavík / Keflavík nach Nuuk mit Icelandair sind relativ günstig (Hin- und Rückflug zurzeit ab etwa 600 € pro Person). Es wäre teurer und wenig sinnvoll, nach Kopenhagen zu fliegen (rund 100 €) und von dort über Kangerlussuaq, dem Hauptflughafen Grönlands, nach Nuuk (rund 700–900 € hin und zurück).

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Nuuk ist mit mittlerweile knapp 20.000 Einwohnern mit Abstand die größte Stadt des Landes. Tatsächlich lebt gut ein Drittel der grönländischen Bevölkerung dort. Die Stadt wirkt sehr modern: Es gibt Hotels, Restaurants, Supermärkte, Museen und sogar ein Einkaufszentrum, eine Universität, eine Schwimmhalle und Hochhäuser.

Die Stadt ist touristisch ziemlich gut erschlossen und es werden zahlreiche Touren angeboten. Empfehlenswert ist der Reiseanbieter Guide to Greenland. Angeboten werden u. a. Stadtführungen (2 Std., 64 €), geführte Wanderungen um den Berg Quassussuaq (3 Std., 143 €), Walsafaris (3 Std., 155 €), Bootstouren in den großen Nuuk-Fjord (3 Std., 176 €) und Ausflüge zum kleinen Ort Kapisillit (7 Std., 285 €). Hotels und Unterkünfte finden man bei Booking.com und Airbnb.

Für den Besuch Grönlands würde ich mindestens ein paar Tage einplanen, da sich ansonsten der Aufwand aus meiner Sicht nicht lohnen würde. Außerdem sind Flugausfälle nicht auszuschließen, weshalb man sich sicherheitshalber etwas Zeit nehmen sollte.

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Wenn Du das „Highlight“ von Grönland erleben möchtest, ist Ilulissat als Reiseziel viel eher zu empfehlen. Mit knapp 5.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt des Landes und liegt nördlich des Polarkreises am imposanten Ilulissat-Eisfjord, der UNESCO-Welterbe ist. Ilulissat ist das touristische Zentrum Grönlands und hat daher eine sehr gute Infrastruktur. Icelandair bietet im Sommer Direktflüge von Keflavík ebenfalls an (Hin- und Rückflug derzeit ab etwa 800 € p. P.).

Besonders eindrucksvoll ist die große Eisberglandschaft der Diskobucht, in der die Stadt Ilulissat liegt. Neben Stadtführungen (2 Std., 46 €) werden im Sommer z. B. Bootstouren zum berühmten kalbenden Eqi-Gletscher (6 Std., 324 €), Wanderungen zur kleinen Nachbarsiedlung Oqaatsut / Rodebay (10 Std., 246 €) und Sightseeing-Flüge über die Gletscherlandschaft (40 Min., 298 €) angeboten.

Hast Du mehr Zeit und Geld, wäre auch eine Fahrt mit der Arctic Umiaq Line empfehlenswert, die viele Orte entlang der gesamten Westküste ansteuert.

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Auch Südgrönland ist sehenswert: Der klimatisch relativ milde Süden ist geprägt von einer bergigen Fjordlandschaft und grünen Wiesen – an manchen Stellen wachsen sogar Wäldchen. Wanderungen sind hier sehr beliebt. Der größte Ort der Region ist Qaqortoq mit gut 3.000 Einwohnern, der in den Sommermonaten von Kreuzfahrtschiffen besucht wird. In der Sommerzeit fliegt Icelandair von Keflavík nach Narsarsuaq (Hin- und Rückflug derzeit ab etwa 700 € p. P.). Reiseangebote finden sich bei Blue Ice Explorer.

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Landschaftlich besonders spektakulär und von Island am besten zu erreichen ist Ostgrönland: An der sehr dünn besiedelten Ostküste des Landes erlebt man die abgelegene Wildnis, die arktische Einsamkeit und die traditionelle Inuit-Kultur. Von Keflavík fliegt man mit Icelandair nach Kulusuk (Hin- und Rückflug zurzeit ab etwa 650 € p. P.). Zum Hauptort Tasiilaq mit gut 1.800 Einwohnern kommt man per Helikopter (Air Greenland, ca. 280 € hin und zurück) oder mit dem Boot (ca. 270 €).

Sehr interessant wäre z. B. ein Ausflug auf das Inlandeis (442 €) oder in eine Gletscherhöhle (364 €) in Verbindung mit einer Bootstour.

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Wenn Du Weiteres erfahren möchtest, würde ich den sehr ausführlichen Reiseführer von Sabine Barth unbedingt empfehlen.

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Von einem persönlichen Sprachfehler würde ich hier linguistisch gesehen nicht sprechen, denn es ist ganz etwas ganz Natürliches, dass sich Aussprache und Vokabular in den verschiedenen Dialekten, Regiolekten und Sprachvarietäten unterscheiden.

Diese Eigenart lässt sich phonetisch/lautlich erklären: Zwischen zwei Vokalen bzw. intervokalisch können Konsonanten oft stimmhaft werden. Durch Assimilation, also Lautangleichung, wird die Stimmhaftigkeit der Vokale auf den Konsonanten übertragen, sodass der [s]-Laut in Wörtern wie passieren oder beißen dem [z]-Laut in Besen oder Sonne entspricht (in der offiziellen hochdeutschen Aussprache). Bei der Artikulation stimmhafter Laute sind die Stimmbänder beteiligt, während bei stimmlosen Lauten die Stimmritzen (Glottis) geöffnet sind.

[p], [t], [k], [s], [f] werden außerdem als Fortislaute bzw. Fortes (→ lateinisch fortis „stark“) bezeichnet und [b], [d], [g], [z], [v] als Lenislaute bzw. Lenes (→ lenis „schwach“). Unterscheidendes Merkmal ist hier nicht die Stimmhaftigkeit/Stimmlosigkeit, sondern eher der Artikulationsdruck/Spannungsgrad und die Aspiration (Behauchung).

In vielen Mundarten kommt die sogenannte binnendeutsche Konsonantenschwächung vor, bei der eine Lenisierung/Lenierung der Konsonanten eintritt – darunter wird grundsätzlich der Wandel von Fortes in Lenes verstanden. Dadurch klingen Wörter wie reisen/reißen, leider/Leiter oder geil/Keil gleich.

Betroffen sind weite Teile des hochdeutschen Sprachgebietes (= südlich der Benrather-Linie bzw. der maken/machen-Linie), vor allem die ostmitteldeutschen Dialekte – zu denen unter anderem die thüringischen und obersächsischen Dialekte gehören – sowie die ostfränkischen und pfälzischen Dialekte (→ Wikipedia).

In den hessischen Dialekten wird zwischen dem stimmlosen [s] und dem stimmhaften [z] nicht unterschieden. Der s-Laut wird zumeist stimmhaft ausgesprochen, sodass weise und weiße fast identisch klingen (→ Wikipedia).

In vielen schwäbisch-alemannischen Varietäten wird nicht mehr zwischen Fortis und Lenis unterschieden. Die Konsonanten werden zu Lenes geschwächt bzw. lenisiert. (→ allemannisch.de).

In manchen Dialekten des Bairischen wird [s] vor allem intervokalisch zu einem stimmhaften [z] (→ Wikipedia).

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Die verschiedenen Arten von Anglizismen im Deutschen werden bei Wortwuchs und Studyflix gut erklärt:

  • Wortentlehnung: Übernahme eines Wortes aus dem Englischen und Anpassung an die deutsche Grammatik (mit Kasus, Numerus, Genus), z. B.: Baby, Job, online, Selfie, Cocktail, Software, Influencer, Action.
  • Lehnübersetzung: Eins-zu-eins-Übersetzung eines englischen Wortes ins Deutsche, z. B.: Gehirnwäsche (von brainwashing), Lautsprecher (von loudspeaker), Außenseiter (von outsider), Geisterstadt (von ghost town).
  • Lehnübertragung: freiere, nicht exakte Übertragung eines englischen Wortes in Deutsche, z. B.: Wolkenkratzer (zu skyscraper, eigentlich Himmelskratzer).
  • Lehnbedeutung: ein bereits vorhandenes deutsches Wortes erhält zusätzlich die englische Wortbedeutung, z. B.: realisieren (eigentlich „bemerken“, von Englisch auch: „verwirklichen“), Held (eigentlich „Person, die Hervorragendes leistet“, von Englisch: „literarische Hauptfigur“), schneiden (mit der Bedeutung „jemanden absichtlich übersehen“, zu: „to cut a person“).
  • Scheinanglizismus: deutsches Wort, das wie ein englisches Wort aussieht oder klingt, aber im Englischen nicht existiert oder in dieser Bedeutung nicht bekannt ist, z. B.: Handy (eigentlich „praktisch, handlich, bequem“), Beamer, Oldtimer (eigentlich „älterer Mensch“), Mobbing, Public Viewing.

Die Wörter fair, Toaster, Swimmingpool, joggen, Kids, Highlight, Store, Sale, Workshop und Deadline würde ich nach meinem Verständnis alle als Wortentlehnungen bezeichnen, da sie direkt aus dem Englischen übernommen wurden – alles andere trifft nicht zu.

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Das Niederländische ist – wie das Deutsche – Teil des westgermansichen Zweigs, zu dem unter anderem auch Englisch, Friesisch, Afrikaans, Niederdeutsch (Plattdeutsch) und Jiddisch gehören. Diese Sprachen gehen alle auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück, einer westgermanischen Protosprache, die – wenn sie tatsächlich existierte – wohl zwischen dem 2. Jhd. und dem 7. Jhd. n. Chr. gesprochen wurde. Sie ist nicht schriftlich bezeugt, sondern konnte mittels Sprachvergleich erschlossen bzw. rekonstruiert werden. Im Laufe der Jahrhunderte spaltete sich die westgermanische Vorläufersprache in verschiedene Dialekte auf, aus denen sich die heutigen Sprachen allmählich entwickelt haben.

Außerdem zählt das Niederländische zur niederfränkischen Sprachgruppe. Manche Sprachwissenschaftler gehen noch von einer rhein-wesergermanischen Gruppierung (Istwäonisch) aus, die auch die mitteldeutsche Dialektgruppe einschließt, allerdings ist diese von Friedrich Maurer entwickelte Theorie umstritten.

Die oberdeutschen, mitteldeutschen, niederdeutschen, niederfränkischen und westfriesischen Dialekte werden zu einem kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuum zusammengefasst, das jedoch aufgrund der Verbreitung der Standardsprachen immer weiter auseinanderfällt. Unter einem Dialektkontinuum versteht man eine Reihe von miteinander verwandten Dialekten, die fließend ineinander übergehen und einen zusammenhängenden geographischen Raum bilden. Die sehr enge Verwandtschaft des Deutschen mit dem Niederländischen erklärt also die großen sprachlichen Ähnlichkeiten. Eine gegenseitige Beeinflussung beider Sprachen könnte auch eine gewisse Rolle gespielt haben.

Die hochdeutschen Mundarten, aus denen sich das Standarddeutsche entwickelt hat, unterteilen sich in die ober- und mitteldeutschen Dialekte. Sie unterscheiden sich von den übrigen germanischen Sprachen durch die zweite Lautverschiebung mit u. a. folgenden Änderungen:

  • pff / f: englisch ship, niederländisch schip, niederdeutsch SchippSchiff
  • ppf: englisch pepper, niederländisch peper, niederdeutsch PeperPfeffer
  • tss / s: englisch that, niederländisch dat, niederdeutsch datdas
  • t → ts / z: englisch tide, niederländisch tijd, niederdeutsch TiedZeit
  • kch: englisch make, niederländisch maken, niederdeutsch makenmachen
  • dt: englisch day, niederländisch dag, niederdeutsch dagTag

Zeitlich weiter zurück liegt das Urgermanische oder Gemeingermanische, der gemeinsame Vorfahre aller germanischen Sprachen, der vermutlich zwischen 500 v. Chr. bis 200 n. Chr. gesprochen wurde und ebenfalls nicht direkt nachgewiesen ist, sondern von Linguisten rekonstruiert wurde. Aus dem Protogermanischen entwickelten sich der westgermanische Zweig (s. o.), der nordgermanische Zweig (z. B. Schwedisch, Dänisch und Isländisch, die vom Altnordischen abstammen) und der ausgestorbene ostgermanische Zweig (ausreichend überliefert ist nur Gotisch). Man merkt, dass sich beispielsweise das Schwedische stärker vom Deutschen unterscheidet als das Niederländische, obwohl immer noch zahlreiche Ähnlichkeiten vorhanden sind. Je weiter man in der Zeit zurückgeht, desto größer sind in der Regel die Unterschiede.

Die germanischen Sprachen gehören zu denen indogermanischen Sprachfamilie, wie auch die italischen bzw. romanischen Sprachen (z. B. Spanisch, Französisch, Italienisch), die keltischen Sprachen (z. B. Irisch, Walisisch, Schottisch-Gälisch), die slawischen Sprachen (z. B. Russisch, Polnisch, Tschechisch), das Griechische und indo-iranischen Sprachen (z. B. Persisch, Hindi, Bengalisch). Gemeinsamer Vorfahre ist das Urindogermanische, das etwa im Zeitraum von 4500 bis 2500 v. Chr. in der pontisch-kaspischen Steppe im Gebiet der heutigen Ukraine gesprochen wurde (→ Kurgan-Hypothese). Die zu der Zeit dort lebende Jamnaja-Kultur stellt möglicherweise die indogermanische Urheimat dar.

Vergleicht man das Deutsche beispielsweise mit dem Persischen, werden auf den ersten Blick fast gar keine Ähnlichkeiten festzustellen sein. Seitdem sich das Urindogermanische in die einzelnen Sprachzweige aufgespaltet hat, hat sich über die Jahrtausende sehr viel getan. Dennoch finden sich einige gut erkennbare Wortverwandtschaften, wie مادَر (mâdar) „Mutter“, پِدَر (pedar) „Vater“, برادر (barâdar) „Bruder“, دُخْتَر (doxtar) „Tochter“, موش (muš) „Maus“, شش (šeš) „sechs“, نُه (noh) „neun“ oder سِتارِه (setâre) „Stern“.

Dazu ist noch anzumerken, dass das Urgermanische und Urindogermanische höchstwahrscheinlich keine einheitlichen Sprachen waren, sondern selbst aus vielen verschiedenen Varietäten bestanden, zumal sie sich über viele Jahrhunderte erstreckten. Dasselbe war auch beim Althochdeutschen der Fall, das keinesfalls mit einer modernen Standardsprache zu vergleichen ist.

Siehe auch meine andere Antwort zum Indogermanischen.

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Die Adjektivsuffixe -isch, -ig und -lich drücken alle im weitesten Sinne eine Zugehörigkeit, Ähnlichkeit oder Eigenschaft aus.

Die Verwendungsunterscheide erklärt der Duden – ansonsten gibt es keine feste einheitliche Regel, wann genau welches Suffix benutzt wird, da es vom jeweiligen Wort abhängt:

-isch

kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven (die häufig gekürzt und/oder erweitert sind) die Zugehörigkeit zu diesen:

→ betreuerisch, elektromechanisch, merowingisch, polnisch, tabellarisch, theoretisch

-isch geht zurück auf althochdeutsch -isc (→ himilisc „himmlisch“), urgermanisch *-iskaz, indogermanisch *-iskos und ist u. a. verwandt mit englisch -ish (→ girlish „mädchenhaft“, bluish „bläulich“), niederländisch -s (→ winters „winterlich“, Fins „finnisch“) und dänisch -(i)sk (→ dansk „dänisch“, faktisk „faktisch“) sowie polnisch -ski (→ polski „polnisch“, papieski „päpstlich“) und russisch -ский (-skij) (→ ру́сский (rússkij) „russisch“, геро́йский (gerójskij) „heldenhaft“).

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-ig

1) drückt in Bildungen mit Substantiven oder Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache vergleichbar mit jemandem, etwas oder jemandem, etwas ähnlich ist/in der Art von jemandem, etwas:

→ freakig, jazzig, kicherig

2) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) und einer näheren Bestimmung eine Dauer aus:

→ halbjährig, zehnminütig

3) drückt in Bildungen mit Substantiven und einer näheren Bestimmung oder mit zusammengesetzten Substantiven aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas hat

→ bravgesichtig, mehrgeschossig, vorschulaltrig

-ig geht zurück auf mittelhochdeutsch -ec, -ic, althochdeutsch -ig, urgermanisch *-gaz, *-agaz, *-igaz, *-īgaz, *-ugaz, indogermanisch *-kos, *-ḱos und ist u. a. verwandt mit englisch -y (→ messy „unordentlich“, sticky „klebrig“), niederländisch -ig (→ roodharig „rothaarig“, tweebenig „zweibeinig“) und dänisch -ig (→ tørstig „durstig“, almægtig „allmächtig“) sowie lateinisch -icus und griechisch -ικός (-ikós), zu denen die zahlreichen im Englischen auf -ic und im Französischen auf -ique endenden Wörter gehören.

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-lich

1) kennzeichnet in Bildungen mit Substantiven die Zugehörigkeit zu diesen:

→ baulich, grundgesetzlich, programmlich

2 a) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass mit der beschriebenen Person oder Sache etwas gemacht werden kann:

→ bestechlich, erklärlich

2 b) verneint in Verbindung mit un-:

→ unauflöslich, unauslöschlich

3) drückt in Bildungen mit Verben (Verbstämmen) aus, dass die beschriebene Person oder Sache etwas macht:

→ dienlich, einbringlich, einträglich

4) drückt in Bildungen mit Adjektiven eine Abschwächung oder Differenzierung aus:

→ dümmlich, gelblich, rundlich

5) drückt in Bildungen mit Substantiven (Zeitangaben) eine Wiederholung aus:

→ halbjährlich, stündlich, vierzehntäglich

-lich geht zurück auf althochdeutsch -līh, urgermanisch *-līkaz und ist u. a. verwandt mit englisch -ly (→ friendly „freundlich“, monthly „monatlich“), niederländisch -lijk (→ ridderlijk „ritterlich“, redelijk „vernünftig“), dänisch -lig (→ venlig „freundlich“, årlig „jährlich“), isländisch -legur (→ guðlegur „göttlich“, skaðlegur „schädlich“). *-līkaz entspricht dem Substantiv *līką „Körper, Gestalt“ im Sinne von „den Körper, die Gestalt, die Beschaffenheit habend“. Davon abgeleitet sind deutsch Leiche und gleich (über *galīkaz).

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Direktflüge von Deutschland nach Grönland gibt es aufgrund der niedrigen Nachfrage nicht.

Man fliegt von Kopenhagen nach Kangerlussuaq, dem grönländischen Hauptflughafen. Von dort fliegt man mit einem kleineren Propellerflugzeug nach Nuuk.

Die dänische Hauptstadt ist mit dem Auto oder sehr günstig per Flixbus (mit einer Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn) oder mit der Bahn am besten zu erreichen.

Auch kann man von Keflavík/Reykjavík (Island) mit der Icelandair direkt nach Nuuk fliegen.

Flüge kannst Du direkt bei Air Greenland oder bei Booking.com oder Opodo buchen.

Du könntest auch von Kangerlussuaq nach Sisimiut fliegen, der zweitgrößten Stadt Grönlands, und von dort mit der Arctic Umiaq Line (Sarfak Ittuk) nach Nuuk fahren, wenn Du bei der Reise mehr sehen möchtest.

In Nuuk und Ilulissat wird übrigens bald ein neuer Flughafen eröffnet. In naher Zukunft wird es also Direktflüge von Kopenhagen geben.

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Die Herkunft der griechischen Gattungsbezeichnung Ipheion (Sternenblumen) ist ungeklärt. Der Begriff ist einer von mehreren Namen unklaren Ursprungs, die von von Constantine S. Rafinesque-Schmaltz im Jahre 1836 geprägt wurden.

Laut dem Naturforscher Umberto Quattrocchi könnte die Bezeichnung auf ῑ̓́φῠον (ī́phuon) zurückgehen, dem griechischen Namen des Breitblättrigen Lavendels (Lavandula latifolia), einer Art von Küchenkraut oder einer Gemüseart; alternativ gibt er auch als möglichen Ursprung ῑ̓́φῐος (ī́phios) „stark, mächtig“ an, zu ἶφι (îphi) „mit Gewalt/Kraft/Macht“:

Iph'eion: a Greek name for some plant of obscure origin. Umberto Quattrocchi says: "possibly from the Greek iphyon, the name of the spike-lavender, a species of Lavandula for Theophrastus or from iphios, "strong, mighty," another of the many unexplained names given by Rafinesque. The genus Ipheion was published by Constantine Samuel Rafinesque in 1836.
www.calflora.net / CRC World Dictionary of Plant Names

Verwandt scheint auch der Name Iphiona zu sein, einer Gattung innerhalb der Familie der Asteraceae (Korbblütler):

lphiona Cass. Asteraceae: Greek iphios ‘strong, mighty’, iphi ‘strongly, mightly, with force’, iphyon was the ancient Greek name for a kind of pot-herb.
CRC World Dictionary of Medicinal and Poisonous Plants

ῑ̓́φῠον (ī́phuon) wird mit τίφυον (típhuon), dem griechischen Namen des Herbst-Blausterns (Scilla autumnalis; Prospero autumnale), in Verbindung gebracht und geht anscheinend auf eine unbekannte vorgriechische bzw. vorindogermanische Sprache zurück.

Bei ἶφι (îphi) handelt es sich um eine alte Instrumentalform zu ῑ̓́ς (ī́s) „Kraft, Stärke; Muskel, Sehne“ von der älteren Form *ϝῑ́ς (*wī́s), das auf indogermanisch *wéyh₁s zurückzuführen ist und demnach mit dem lateinischen vīs „Kraft, Stärke, Gewalt, usw.“ verwandt ist.

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Nein

Der Stadtname Worms, der seit dem seit dem 6./7. Jhd. existiert, entwickelte sich von der althochdeutschen Form Warmazia/Varmacia/Wormazia/Wormatia. Der Name geht auf den im Lateinischen als Borbetomagus/Bormetomagus bezeugten Ortsnamen zurück, der gallisch-keltischen Ursprungs ist. Aufgrund einer Lautverschiebung wurde das b zu einem w/v. Der lateinische Name lautet Wormatia/Vormatia.

Die Herkunft des ersten Namensbestandteils ist unklar, allerdings wird davon ausgegangen, dass er von einem keltischen Begriff für „Wasser, Quelle“ stammt oder dem Namen der keltischen Gottheit Bormo/Borvo oder einem nach ihm benannten Gewässer. Bormo/Borvo galt vor allem in Gallien als Gott der Heil- und Thermalquellen. Sein Name ist vom urkeltischen *borvo „Schaum“ abgeleitet, das auf die indogermanische Wurzel *bʰrewh₁- „kochen“ zurückzuführen ist.

Der zweite Namensbestandteil ist vom urkeltischen *magos „Feld, Wiese, Ebene“ abgeleitet, welches möglicherweise auf das indogermanische *meǵh₂- „groß“ im Sinne von „große Fläche“ zurückgeht.

Der Ortsname bedeutete damit ursprünglich ungefähr „Feld am Gewässer“ oder „Feld des Gottes Bormo/Borvo“.

Der traditionellen Überlieferung nach wurde die Stadt nach dem „Lindwurm“ benannt, einem schlangen- oder drachenartigen Wesen, das Siegfried der Drachentöter laut der Nibelungensage bei Worms getötet haben soll. Offenbar wurde also der Name Worms mit etymologisch nicht verwandtem Wurm in Verbindung gebracht.

Die Übereinstimmung mit dem englischen worms „Würmer“ ist somit Zufall. Ebenso hat beispielsweise der Stadtname Bad Kissingen nichts mit englisch bad kissing „schlechtes Küssen“ zu tun.

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Zu dem bereits vorgegebenen Beispiel:

  • Altindisch bezeichnet die Sprachen Sanskrit und Vedisch. Diese gehören zum indo-iranischen Zweig der indogermanischen Sprachen, zu dem auch z. B. Hindi, Urdu, Bengalisch und Persisch gehören. Das sanskritische Wort für Mutter lautet माता (mātā́).
  • Altirisch gehört zum keltischen Zweig, zu dem auch u. a. Walisisch und Schottisch-Gälisch gehören. Das altirische Wort für Mutter heißt máthir.
  • Altgriechisch ist ein eigenständiger Zweig innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie. Das altgriechische Wort für Mutter lautet μήτηρ (mḗtēr).
  • Altenglisch gehört zum germanischen Zweig, zu dem auch u. a. das Deutsche, Niederländische, Dänische und Schwedische gehören. Das altenglische Wort für Mutter heißt mōdor.
  • Lateinisch gehört zum italischen Zweig, zu denen auch die bereits in der Antike ausgestorbenen Sprachen Faliskisch, Umbrisch und Oskisch gehören. Das lateinische Wort für Mutter heißt mater.
  • Althochdeutsch gehört ebenfalls zum germanischen Zweig. Das althochdeutsche Wort für Mutter lautet muoter.
  • Es fehlt noch der balto-slawische Zweig, zu denen u. a. Russisch, Polnisch, Tschesisch und Serbokroatisch sowie Litauisch und Lettisch gehören. Beispielsweise heißt das russische Wort für Mutter мать (matʹ).

All diese Wörter gehen auf das urindogermanische Wort *méh₂tēr zurück. Das Urindogermanische ist der nicht schriftlich bezeugte gemeinsame Vorfahre aller indogermanischen Sprachen, der mittels Sprachvergleich rekonstruiert werden konnte. Nicht direkt überlieferte und damit erschlossene Formen werden mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

Es wird davon ausgegangen, dass das Urindogermanische etwa im Zeitraum von 4500 bis 2500 v. Chr. in der pontisch-kaspischen Steppe im Gebiet der heutigen Ukraine gesprochen wurde (→ Kurgan-Hypothese). Möglicherweise stellt die zu der Zeit dort lebende Jamnaja-Kultur die indogermanische Urheimat dar. Das Urindogermanische darf jedoch nicht als einheitliche Sprache angesehen werden, da sie sich über eine große Region erstreckt und sich über viele Jahrhunderte entwickelt hat. Aus sich herausbildenden Dialekten sind letztlich die verschiedenen Sprachzweige schrittweise entstanden.

Um herauszufinden, welche Wörter in den unterschiedlichen indogermanischen Sprachen miteinander verwandt sind, benötigt man ein etymologisches Wörterbuch. Hierzu sind das englische Wiktionary und das Etymologie-Wörterbuch von Pfeifer zu empfehlen (nicht aber der Online-Duden, da Angaben zum Urindogermanischen nahezu immer fehlen).

Weitere häufig verwendete Beispiele für indogermanische Wortverwandtschaften sind:

  • altindisch/sanskritisch पिता (pitā́) — altirisch athair — altgriechisch πᾰτήρ (patḗr) — altenglisch fæder — lateinisch pater — althochdeutsch fater — (nicht vorhanden im Russischen): von urindogermanisch *ph₂tḗr „Vater“
  • altindisch/sanskritisch भ्राता (bhrā́tā) — altirisch bráthair — altgriechisch φρᾱ́τηρ (phrā́tēr) — altenglisch brōþor — lateinisch frater — althochdeutsch bruoder — russisch брат (brat): von urindogermanisch *bʰréh₂tēr „Bruder“
  • altindisch/sanskritisch स्वसृ (svásṛ) — altirisch siur — altgriechisch ἔορ (éor) — altenglisch sweostor/swustor — lateinisch soror — althochdeutsch swester — russisch сестра́ (sestrá): von urindogermanisch *swésōr „Schwester“
  • altindisch/sanskritisch त्रि (trí) — altirisch trí — altgriechisch τρεῖς (treîs) — altenglisch þrī — lateinisch tres — althochdeutsch drī — russisch три (tri): von urindogermanisch *tréyes „drei“
  • altindisch/sanskritisch षष् (ṣáṣ) — altirisch — altgriechisch ἕξ (héx) — altenglisch six — lateinisch sex — althochdeutsch sehs — russisch шесть (šestʹ): von urindogermanisch *swéḱs „sechs“
  • altindisch/sanskritisch दन्त (dánta) — altirisch dét — altgriechisch ὀδούς (odoús) — altenglisch tōþ — lateinisch dēns — althochdeutsch zan/zand — russisch десна́ (desná, „Zahnfleisch“): von urindogermanisch *h₃dónts „Zahn“
  • altindisch/sanskritisch मास् (mā́s), मास (mā́sa) — altirisch — altgriechisch μήν (mḗn) — altenglisch mōna, mōnaþ — lateinisch mēnsis — althochdeutsch māno, mānōd — russisch ме́сяц (mésjac): von urindogermanisch *mḗh₁n̥s „Mond; Monat“
  • altindisch/sanskritisch हृदय (hṛ́daya) — altirisch cride — altgriechisch κᾰρδῐ́ᾱ (kardíā) — altenglisch heorte — lateinisch cor — althochdeutsch herza — russisch се́рдце (sérdce): von urindogermanisch *ḱḗr „Herz“

Siehe auch meine andere Antwort zum Indogermanischen.

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Der Fehlercode CS1503 deutet darauf hin, dass der angegebene Typ des Arguments nicht korrekt ist.

Laut der Dokumentation akzeptiert die Methode SceneManager.LoadScene entweder einen String sceneName oder einen Integer sceneBuildIndex, nicht aber Scene-Objekt:

SceneManager.LoadScene("DemoScene");
// oder:
SceneManager.LoadScene(1);

Siehe dazu auch: gamedevbeginner.com

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In der Standardlautung gilt, dass e in unbetonten Silben grundsätzlich wie [ə] (ein Schwa) gesprochen wird. [ə] entspricht dem e in den Wörtern alle, Banane und Platte. In den Wörtern hell, Fett und Treff entspricht das e einem betonten [ɛ]. Den Unterschied zwischen [ɛ] und [ə] müsstest Du heraushören können.

Im Wort lem·ma·ti·sie·ren fällt die Hauptbetonung auf die vorletzte Silbe und die Nebenbetonung auf die erste Silbe. Da die letzte Silbe unbetont ist, wird [ə] gesprochen: [lɛmatiˈziːʁən].

Spricht man dieses Wort sehr deutlich und langsam aus, kann es jedoch vorkommen, dass das e am Ende des Wortes nicht unbetont gesprochen wird, also: [lɛmatiˈziːʁɛn]. Hierbei spricht man von einer Überlautung, die durch eine überdeutliche und eine an der Schreibung orientierte Aussprache gekennzeichnet ist, die nicht normgerecht ist, z. B. [ˈʃteːn] statt [ˈʃteːən].

Siehe auch dieses Erklärvideo zum Schwa [ə]:

https://www.youtube.com/watch?v=kINDnGqS81I

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Das Adjektiv üblich (seit dem 16. Jhd. bezeugt) ist vom Verb üben im Sinne von „wie es (aus)geübt wird“ direkt abgeleitet.

Das Substantiv Übung ist ebenfalls vom Verb abgeleitet, war aber bereits im Mittelhochdeutschen als üebunge mit den Bedeutungen „Ausübung, Tätigkeit; Landbau; Verehrung; Eifer“ und im Althochdeutschen als uobunga (ca. 800 n. Chr.) belegt.

Das Verb üben lässt sich auf mittelhochdeutsch üeben, uoben, althochdeutsch uoben und urgermanisch *ōbijaną „durchführen, ausführen, ausüben“ zurückführen.

Verwandt sind u. a. altsächisch ōƀian, ōvian „ausüben; feiern“, niederländisch oefenen „üben“ sowie altenglisch æfnan, efnan „ausführen, vollbringen; verursachen; leiden“, altnordisch efna „ausführen, leisten, helfen“, schwedisch ämna „beabsichtigen, vorhaben“ und dänisch evne „können, fähig sein“.

Diese Wörter gehen auf die indogermanische Wurzel *h₃op-, *h₃ep- „arbeiten, zustande bringen; Ertrag der Arbeit, Reichtum“ zurück und sind damit urverwandt mit lateinisch opus „Werk, Arbeit“ sowie ops „Kraft, Gewalt; Hilfe, Beistand“, sanskritisch अपस् (ápas) „Werk, religiöse Handlung“ und möglicherweise altgriechisch ὄμπνη (ómpnē) „Nahrung, Getreide“.

Die Präposition / das Adverb über ist zurückzuführen auf mittelhochdeutsch über, althochdeutsch ubar, ubari (8. Jhd.) und urgermanisch *ubiri, *uber. Verwandt sind altsächsisch oƀar, oƀer, ofer, niederländisch over, englisch over, altnordisch yfir, schwedisch över und gotisch ufar, ufaro.

Das Wort stammt vom indogermanischen *upér(i) „über, oberhalb“, welches von *upó, *up, *eup mit der Bedeutung „unten an etwas heran“ und daraus „(von unten) hinauf, über“ abgeleitet ist. Urverwandt sind damit altgriechisch ὕπερ, ὑπέρ (hýper, hypér) „über (… hinaus), im Übermaß, oberhalb“, lateinisch super „oben, auf, darüber“ mit s- als Präfix, sanskritisch उपरि (upári) „oben, über“ und altirisch for „über (… hinaus)“. Die Wörter auf (zu urgermanisch *upp), oben (*ubanē) und ob (*ub; im Sinne von „wegen, aufgrund; über, oberhalb“) sowie offen (*upanaz) und öffnen (*upanōną) gehen auch auf *upó, *up, *eup zurück.

Wie man sieht, weisen die Wörter üblich, Übung und üben keine etymologische Verwandtschaft mit über auf, da sie auf unterschiedliche Wurzeln zurückgehen.

Siehe auch diese Antwort zum Urgermanischen und Indogermanischen.

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Es gibt eine Sprache, die Serrano heißt, die von einem indigenen Volk im Süden Kaliforniens gesprochen wurde und seit 2002 ausgestorben ist.

Es gibt auch Sirenik, eine seit 1997 ausgestorbene Yupik-Sprache, die zu den Eskimosprachen gehört und im äußersten Osten Sibiriens gesprochen wurde.

Ansonsten könntest Du versuchen, im Glottolog nachzuschauen.

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Der Militärstützpunkt Alert ist der nördlichste Ort, der von Menschen dauerhaft besetzt ist; allerdings gibt es dort keine dauerhaften Bewohner. Der Ort liegt auf 82° 30′ N ganz im Norden der Ellesmere-Insel im kanadischen Territorium Nunavut und ist nur gut 800 km vom Nordpol entfernt. Im Sommer befinden sich bis zu rund 150 Menschen im Ort und im Winter mindestens 65.

Die nördlichste zivile Siedlung mit dauerhaft dort lebenden Bewohnern heißt Ny-Ålesund in Spitzbergen auf 78° 55′ N, gut 1.200 km vom Nordpol entfernt. Im Sommer leben rund 120 Menschen im Ort und im Winter rund 30. Gegründet wurde der Ort 1916 als Kohlebergbau-Siedlung.

Siorapaluk in Nordgrönland ist die nördlichste natürliche Siedlung der Welt, die von der einheimischen Bevölkerung gegründet wurde. Der Ort mit rund 40 Einwohnern liegt auf 77° 47′ N und ist gut 1.350 km vom Nordpol entfernt.

Auf dem Arktischen Ozean unweit vom Nordpol befindet sich Barneo, eine von Russland betriebene Forschungsstation und touristische Einrichtung, die seit 2002 jedes Jahr wegen der Eisdrift neu aufgebaut wurde, derzeit jedoch stillgelegt ist.

Ebenfalls sehr weit nördlich liegen folgende Orte:

  • Station Nord im Nordost-Grönland-Nationalpark auf 81° 36′ N (mehr als 900 km vom Nordpol), die für wissenschaftliche und militärische Zwecke betrieben wird
  • Nagurskaja, eine russische Militärbasis im Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer auf 80° 48′ N (mehr als 1.000 km vom Nordpol)
  • Eureka, eine kanadische Forschungsstation auf der Ellesmere-Insel im Territorium Nunavut auf 79° 59′ N (mehr als 1.100 km vom Nordpol)
  • Pyramiden, eine mittlerweile aufgegebene Bergarbeitersiedlung auf Spitzbergen bei 78° 39′ N (mehr als 1.250 km vom Nordpol), wo sich heute nur noch einige wenige Arbeitskräfte befinden
  • Longyearbyen auf Spitzbergen bei 78° 13′ N (gut 1.300 km vom Nordpol), das 1906 als Bergarbeiterstadt gegründet wurde und mit rund 2.400 Einwohnern der größte Ort der Inselgruppe ist
  • Barentsburg, eine russische Polarstation und Bergarbeitersiedlung bei 78° 4′ N (mehr als 1.300 km vom Nordpol), die der zweitgrößte Ort Spitzbergens ist
  • Qaanaaq (Thule), eine kleine Stadt mit über 600 Einwohnern in Nordgrönland bei 77° 29′ N (fast 1.400 km vom Nordpol)
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Ein sehr bekanntes und häufig verwendetes Beispiel ist das Vaterunser:

Althochdeutsch (ca. 830)
Fater unser, thu thar bist in himile,
si giheilagot thin namo,
queme thin rihhi,
si thin uuillo, so her in himile ist, so si her in erdu,
unsar brot taglihhaz gib uns hiutu,
inti furlaz uns unsara sculdi, so uuir furlazemes unsaren sculdigon,
inti ni gileitest unsih in costunga,
uzouh arlosi unsih fön ubile.
Mittelhochdeutsch (ca. 1300)
vater unser der da bist in den himeln.
geheiliget wert din name.
zuo kom din rieh.
din wille gewerde in der erden als in dem himele.
unser tegelich brot gip uns hiute.
unt vergip uns unser schulde, als wir vergeben unseren schuldigern.
unt enleite uns nit in bekorunge,
sunder verloese uns von übele. amen.
Frühneuhochdeutsch (Luther, 1522)
Vnser vater ynn dem hymel.
Deyn name sey heylig.
Deyn reych kome.
Deyn wille geschehe auff erden wie ynn dem hymele.
Vnser teglich brott gib vnns heutt,
vnd vergib vns vnsere schulde, wie wyr vnsemn schuldigern vergeben,
vnnd füre vnns nitt ynn Versuchung,
sondern erlose vns von dem vbel,
denn deyn ist das reych, vnd die krafft, vnnd die herlickeyt
in ewickeyt. Amen.
Neuhochdeutsch (1901)
Unser Vater in dem Himmel.
Dein Name werde geheiliget.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Unser täglich Brot gib uns heute.
Und vergib unsere Schulden, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Übel.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Auf dieser Seite findest Du dazu noch Erläuterungen zur sprachgeschichtlichen Entwicklung des Hochdeutschen.

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Die Bezeichnungen Zoll als Längeneinheit und Zoll als Abgabe/Steuer haben eine unterschiedliche etymologische Herkunft, allerdings ist auf urindogermanischer Sprachstufe möglicherweise eine gemeinsame Wortwurzel anzunehmen:

Das Wort Zoll im Sinne der Abgabe/Steuer ist auf mittelhochdeutsch zol und althochdeutsch zol im 8. Jhd. zurückzuführen. Damit verwandt in den anderen germanischen Sprachen sind englisch toll (altenglisch toln), niederländisch tol (mittelniederländisch tol/tolne/toolne), altsächsisch tol/tolna, mittelniederdeutsch tol/toln(e)/tollen, altnordisch tollr und schwedisch tull. (Die Veränderung tz erfolgte bei der Zweiten Lautverschiebung während der sprachgeschichtlichen Entwicklung vom Germanischen zum Hochdeutschen.)

Es liegt vermutlich eine Entlehnung aus dem vulgärlateinischen tolōnēum und spätlateinischen telōnēum/telōnīum „Abgabe, Zollhaus“ vor. Dieses ist wiederum vom griechischen telōné͞ion/telṓnion (τελωνεῖον/τελώνιον) „Zollstätte, Zollhaus“ entlehnt, welches von télos (τέλος) „Abgabe, Steuer, Zoll, Aufwand, Kosten“ mit der eigentlichen Bedeutung „Ende, Grenze, Ziel, Amt“ abgeleitet ist.

Das Wort geht auf die indogermanische Wurzel *kʷel- „drehen“ zurück (die Bedeutung im Griechischen entwickelte sich aus „drehen“ → „umkreisen“ → „vollenden“) oder auf *telh₂- „tragen, stützen, wiegen; ertragen“.

Alternativ wird angenommen, dass Zoll auch germanischen Ursprungs sein könnte: Die Formen ohne n (s. o.) stammen vom gleichbedeutenden urgermanischen *tullaz / *tullō, das womöglich auf die indogermanische Wurzel *del- „(be)rechnen“ zurückzuführen und mit den Wörtern Zahl und zählen urverwandt ist. Die n-losen Formen haben dann die Bedeutung der entlehnten Formen mit n angenommen. (Die Veränderung dt erfolgte bei der Ersten Lautverschiebung während der sprachgeschichtlichen Entwicklung vom Indogermanischen zum Germanischen.)

Zoll im Sinne der Längeneinheit geht auf mittelhochdeutsch zol „zylinderförmiges Stück, Baumklotz, Baumstamm, Knebel“ und althochdeutsch zollo „Kreisel“ im 11. Jhd. zurück. Verwandt sind niederländisch tol „Spielzeug, Kreisel“ und mittelniederdeutsch tol(le) „Zweig(spitze)“.

Das Wort bezog sich wohl ursprünglich auf die Breite eines Fingers oder Daumens im Sinne von „abgeschnittenes Stück Holz“. Als Längeneinheit ersetzte Zoll um 1500 die alten Maße dūme „Daumen“ und vinger „Finger“.

Zoll stammt von der indogermanischen Wurzel *del(ə)- „spalten, schnitzen, kunstvoll behauen“ (nicht zu verwechseln mit *del- „(be)rechnen“, s. o.). Die Wörter Zahl und zählen werden manchmal auch mit dieser Wurzel verknüpft im Sinne von „eingeschnitztes, eingekerbtes Zeichen“, womit eine entfernte Verwandtschaft mit der anderen Bedeutung von Zoll denkbar wäre.

Von einer etymologischen Verwandtschaft von Zoll (Angabe/Steuer) und Zoll (Längeneinheit) sollte jedoch nicht ausgegangen werden, da sie auf mehreren Annahmen und Vermutungen basieren würde. Klar ist, dass es sich um Homonyme handelt (Wörter mit gleicher Schreibung und Aussprache, aber unterschiedlicher Bedeutung und evtl. Herkunft), die sich bereits in frühen Sprachstufen in ihrer Form sehr ähnlich waren.

Siehe dazu DWDS und Wiktionary.

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Es existiert zwar ein Flugplatz in der Nähe von Olonkinbyen, der einzigen Siedlung Jan Mayens, allerdings gibt es keine kommerziellen Flüge dorthin. Es dürfen lediglich Militärflugzeuge landen (oder Flugzeuge im Falle einer Notlandung), aber auch diese fliegen nur etwa alle zwei Monate zur Insel. In Jan Mayen werden übrigens alle 6 Monate verschiedene Arbeitsplätze angeboten, für die man sich bewerben kann (siehe jan.mayen.no).

Der norwegische Reiseanbieter EcoExpeditions bietet eine 15-tägige Reise von Tromsø nach Jan Mayen mit einer Segelyacht an. Man verbringt eine Woche auf der Insel und unternimmt mehrere lange Wanderungen. Eine besondere Genehmigung ist außerdem erforderlich, um die Insel zu besuchen.

Kreuzfahrten, die nach nur Jan Mayen führen, werden meines Wissens nicht angeboten. Relativ preisgünstig ist aber diese Kreuzfahrt von Aberdeen (Scottland) nach Longyearbyen (Spitzbergen) ab 2.650 €.

Siehe Antwort bei Travel StackExchange und Wikivoyage.

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Das Adverb rauf ist eine verkürzte Form von herauf, wobei die erste unbetonte Silbe entfallen ist. Dieses setzt sich aus her und auf zusammen („von dort unten nach hier oben“). Insofern ist bereits klar, dass das englische Wort roof „Dach“ keine etymologische Verwandtschaft mit herauf aufweist, obwohl eine gewisse Bedeutungsähnlichkeit durchaus vorhanden ist.

Wenn Du Dich für Etymologie interessiert:

Das Wort her kommt von mittelhochdeutsch her(e) ← althochdeutsch hera, hara, das mit dem Suffix -r vom germanischen Pronominalstamm *hi- (indogermanisch *k̑(e)i- „dieser, jener“) stammt, der auch in den deutschen Adverbien hier (ebenfalls mit r-Suffix), hin (mit n-Suffix), heute (aus althochdeutsch *hiu tagu „an diesem Tag“) und heuer (aus ahd. *hiu jāru „in diesem Jahr“) sowie dem englischen Pronomen he vorhanden ist. Siehe DWDS.

Das Wort auf geht auf mittel- und althochdeutsch ūf zurück, das vom urgermanischen *upp „oben“ kommt, davon u. a. englisch up, niederländisch op, dänisch op und isländisch upp. Dieses stammt vom indogermanischen *upo, *up, *eup mit der Bedeutung „unten an etwas heran“ und daraus „(von unten) hinauf, über“. Mit auf verwandt sind offen und öffnen. Siehe DWDS.

Englisch roof kommt laut Wiktionary von mittelenglisch rof ← altenglisch hrōf ← protowestgermanisch *hrōf ← urgermanisch *hrōfą, das möglicherweise auf indogermanisch *krāpo-, *ḱrapo- „Dach“ zurück, welches von der Wurzel *krāwə- „abdecken“ abgeleitet ist. Das altenglische hrōf bedeutete auch „(Zimmer)Decke“ und im übertragenen Sinne „höchste Stelle, oberer Teil, Gipfel“ sowie „Himmel“.

Verwandt soll *hrōfą mit irischem cró „Gehege, Koppel“ (von urkeltisch *kruwos, *kruwyos) und urslawisch *stropъ „Dach, Decke“ (davon z. B. polnisch strop und serbokroatisch strȍp) sein. Laut Etymonline gibt es jedoch außerhalb der germanischen Sprachen wurden keine (sicheren) Verwandten, weshalb die indogermanischen Formen fragwürdig sein könnten.

Als innergermanische Verwandte werden altfriesisch hrōf „Dach“, mittelniederländisch roef, rouf „Abdeckung, Dach“ (dazu neuniederländisch roef „Kabine, Kajüte, Deckhaus; Sargdeckel“), altnordisch hróf „Schuppen für Schiffe“, althochdeutsch ruof „Dach, Abdeckung (auf dem Hinterschiff)“ und mittelniederdeutsch rôf „Dach, Decke, Deckel, Abdeckung“ angeführt.

In den germanischen Sprachen stammt das Wort für „Dach“ generell von urgermanisch *þaką (indogermanisch *(s)teg- „abdecken“) ab, z. B. niederländisch dak, dänisch tag, schwedisch tak und isländisch þak. Dazu gehören auch das englische thatch „Reet, Dachstroh“ sowie das zugehörige gleichlautende Verb mit der Bedeutung „ein Dach mit Reet, Stroh bedecken“.

Wie man sieht, gehen deutsch rauf und englisch roof auf völlig unterschiedliche etymologische Wurzeln zurück.

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Ich war bereits in Grönland und kann es als Abwechslung zu den üblichen Reisezielen sehr empfehlen.

Kreuzfahrtreisen sind generell viel teurer als selbstgebuchte Individualreisen mit Flug und Unterkunft und finden meist im Sommer von Juni bis September statt. Ein paar Beispiele:

  • Poseidon Expeditions: 10 Tage auf der MS Sea Spirit, von Reykjavík in den Scoresbysund an der Ostküste, ab 6.495 € pro Person
  • Quark Expedition: 11 Tage auf der Quark Ultramarine, von Reykjavík in die südgrönländischen Fjorde, ab 7.320 €
  • Adventure Life: 11 Tage auf der MS Seaventure, von Reykjavík zur Ostküste, zum Süden und entlang der Westküste, ab 7.930 €
  • Hurtigruten: 20 Tage auf der MS Maud, von Reykjavík entlang der grönländischen Westküste von Qaqortoq im Süden bis nach Uummannaq im Norden, ab 10.058 $

Relativ günstig wären diese Anbieter:

  • Swoop Arctic: 8 Tage auf einem Zodiac-Expeditionsschiff, von Kangerlussuaq in die Diskobucht bis nach Uummannaq, ab 3.096 € pro Person
  • Oceanwide Expeditions: 9 Tage auf der M/V Plancius, von Narsarsuaq entlang der unbewohnten Südostküste nach Reykjavík, ab 4.700 €
  • Ocean Albatros: 8 Tage auf der Ocean Albatros, von Kangerlussuaq zur Diskobucht und Uummannaq, ab 4.695 $

Für Gruppenreisen könnten folgende Angebote in Frage kommen:

  • Diamir: 8 Tage Südgrönland, 2 bis 12 Teilnehmer, 2.595 € pro Person
  • Wikinger Reisen: 12 Tage Ostküste in der Region Ammassalik, 6 bis 16 Teilnehmer, 3.995 €
  • At Reisen: 13 Tage Diskobucht, 7 bis 11 Teilnehmer, ab 4.975 €
  • Island Pro Travel: 10 Tage Kangerlussuaq und Diskobucht, 6 bis 11 Reiseteilnehmer, 7.290 €

Unsere Reise durch Südgrönland haben wir bei Kria-Tours gebucht, der sich für die nordischen Länder spezialisiert. Es können auch auf Wunsch individuelle Reisen zusammengestellt werden, falls diese nicht auf der Webseite angeboten werden.

Wenn Du weniger Geld ausgeben möchtest, wäre es sinnvoll, die Reise selbstständig zu organisieren und zu buchen. Flüge nach Grönland gibt es aufgrund der niedrigen Nachfrage nur von Kopenhagen und Reykjavík. Die Anreise zur dänischen Hauptstadt kann günstig mit dem Flixbus, der Bahn oder mit der Fähre erfolgen.

Im Sommer liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei rund +5 bis +15 °C. Daher ist Juli bis September die Landschaft häufig vollständig schnee- und eisfrei. Im Winter sinken die Temperaturen abhängig von der Lage auf rund −10 bis −25 °C. Das Meer und die Fjorde sind bis Mai oder Juni zugefroren, besonders in den nördlicheren Breitengraden.

Touristisch am besten erschlossen und daher für den Anfang empfehlenswert ist Ilulissat, die drittgrößte Stadt Grönlands mit über 4.800 Einwohnern. Zum Landschaftsbild der Stadt gehören insbesondere die zahlreichen großen Eisberge. Die günstigsten Flüge von Kopenhagen nach Ilulissat (über die Flughafensiedlung Kangerlussuaq) kosten in diesem Sommer ab 697 € pro Person. Unterkünfte findet man bei Booking.com und Airbnb. Ein bekannter Anbieter für Ausflüge ist Guide to Greenland. Dort werden z. B. von Ilulissat Tagestouren zum berühmten kalbenden Eqi-Gletscher für 358 € pro Person angeboten. In der Winterzeit von Januar bis April kann man eine Schlittenhundetour unternehmen (233 €). Von Oktober bis März sind in Grönland Nordlichter zu sehen. Bootstouren und Wanderungen sind ebenfalls beliebt. Wenn Du die Kultur ein wenig kennenlernen möchtest, gibt es die Möglichkeit, an einem traditionellen grönländischen Kaffemik (Kaffee und Kuchen) teilzunehmen. Mit der Arctic Umiaq Line kann man leicht von Ort zu Ort reisen, z. B. zur kleinen Stadt Qeqertarsuaq auf der Diskoinsel.

Wenn Du mehr über Reisen in Grönland erfahren möchtest, würde ich den sehr ausführlichen Reiseführer von Sabine Barth unbedingt empfehlen.

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Laut der Klimatabelle bei Wikipedia liegt die durchschnittliche Tagestemperatur im März bei rund +10 °C. Nachts liegen die Temperaturen bei etwa +2 °C. Es kann es ziemlich regnerisch werden und bewölkt sein:

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Das Klimadiagramm bei Meteoblue gibt für Mitte März ungefähr dieselben Daten an. Bis Monatsende steigen die Temperaturen auf bis zu +15 °C im Durchschnitt:

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Siehe auch die Wettervorhersagen von AccuWeather:

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