Das Problem bei Nachtaufnahmen ist die, dass du die Kamera während der Belichtungszeit, welche bei Nachtaufnahmen länger sein muss, damit man etwas auf dem Bild sieht -deshalb löst sie so langsam aus, da der Sensor, welcher hinter dem Spiegel sitzt, länger belichtet wird. An sich gehen Nachtaufnahmen mit jeder Spiegelreflexkamera problemlos, da man die Belichtungszeit extrem weit nach oben "schrauben" kann. Aber während dieser Zeit muss die Kamera halt absolut still gehalten werden, denn sonst bekommt die Kamera durch "Wackler" einen anderen "Blickwinkel" und das Bild verwackelt. Da hilft ab einem bestimmten Punkt kein Bildstabilisator mehr, den dein Objektiv mit Sicherheit besitzen wird.
Also heißt das für deine Nachtaufnahmen schon mal, dass du die Belichtungszeit so einstellen musst, dass das Bild möglichst hell ist (je länger belichtet, desto besser), aber ohne zu verwackeln (je kürzer, desto weniger Probleme mit Wacklern). Das ist also das goldene Mittelmaß. Des Weiteren musst du darauf achten, dass die Blende -vereinfacht ausgedrückt: Die variable Öffnung deiner Linse- möglichst weit geöffnet ist, damit möglichst viel Licht einfallen kann. Der Effekt ist der gleiche wie beim menschlichen Auge. Ein Auge mit weit geöffneter Pupille sieht im Dunkeln besser. Ein kleiner Tipp von mir: Benutze möglichst kurze Brennweiten, weil du dann die Blende weiter öffnen kannst. Dann musst du noch darauf achten, dass du die Lichtempfindlichkeit -deine Kamera bezeichnet sie als ISO-Werte- möglichst hoch ist, damit der Sensor auch schwächeres Licht besser aufnimmt. Leider kommt es dabei gerne zu so genanntem Rauschen, was man auch den Bildern sehr leicht erkennt. Dieses Rauschen kann man zum Einen mit guter Computersoftware (welche es zum Teil kostenlos gibt, aber wie überall kosten die "guten" Programme -und auch unterschiedlich viel. Was du dabei bereit bist auszugeben, hängt von deinem Willen, deinen Bedürfnissen und deinem Geldbeutel ab. Wenn du einen Mac hast, kann ich Dir Pixelmator empfehlen, womit du schon recht viel bearbeiten kannst, aber das "beste" Programm, zumindest im Anfänger- und Fortgeschrittenenbereich, ist Photoshop Elements) zum Teil korrigieren, zum Anderen hängt es auch von deinem persönlichen Anspruch ab. Wenn du mit leichtem Rauschen leben kannst, dann kannst du die ISO-Werte auch ein bisschen höher setzen. Je kleiner dann das Bild ist, desto weniger fällt Rauschen auf. Wichtig ist, dass du den manuellen Modus verwendest, denn dort kannst du sowohl ISO-Werte, Belichtungszeit und Blende selbst regulieren und besser an die gegebene Umgebungssituation anpassen als eine Automatik dazu imstande wäre...zumindest besser als die deiner Kamera. Dieser Modus erfordert für Anfänger ein bisschen Übung. Man muss einfach ein paar Erfahrungen machen. Es dauert zwar länger ein Bild zu machen, als mit der Benutzung einer Automatik, aber das Ergebnis ist halt meistens deutlich besser. Wie du deinen manuellen Modus genau bedienst, entnimmst du der Betriebsanleitung deiner Kamera, aber so kompliziert ist das auch nicht.
Doch leider muss ich Dir auch an dieser Stelle sagen, dass selbst dieses Vorgehen und das Akzeptieren von Rauschen und vielleicht sogar ganz, ganz leichten Wacklern (solchen, welche erst beim digitalen Ranzoomen sichtbar werden) in tiefster Nacht nicht ausreichen wird. Leider erhälst du von deiner Kamera auch keinerlei weitere Unterstützung, was heißt, du musst dich wohl doch nach einem kleine Taschenobjektiv, wie ich sie gerne nenne, umsehen oder immer nach behelfsmäßigen Stativen Ausschau halten, wobei ersteres definitiv zielführender ist. Des Weiteren ist das verwenden von lichtstarken Objektiven hilfreich. Meine Empfehlung wäre daher das Anschaffen eines starren 50mm Objektives von Canon, da sich bei diesem Objektiv die Blende (du erinnerst dich: das Augenbeispiel) sehr weit öffnen lässt (Link: http://www.amazon.de/Canon-EF-50mm-Objektiv-Filtergewinde/dp/B00005K47X/ref=sr_1_1?s=photo&ie=UTF8&qid=1404256764&sr=1-1&keywords=canon+objektive+50+mm ).
Solche Anschaffungen kosten zwar Geld, sind aber für das Ergebnis sehr förderlich. Also noch mal kurz deine Möglichkeiten: 1. Benutzen des manuellen Modus mit Einstellung von ISO-Werten, Belichtungszeit und Blende 2. Verwendung einer Computersoftware zum Bearbeiten der Bilder (erst gucken, ob es mit kostenloser Software möglich ist, dein Problem zu beheben, und wenn nicht, eine neue Frage nach geeigneter Software stellen)
Zusatz: 3. Erwerb eines Statives 4. Erwerb eines lichtstarken oder stärkeren Objektives
Für die letzten beiden Punkte solltest du dich aber am besten nochmals in einem Geschäft oder im Internet informieren, um das für dich beste Equipment ausfindig machen zu können. Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, so viel wie möglich über deine Kamera zu erfahren und dich auch mit der Technik, die dahinter steckt, auseinanderzusetzen. Das kann auch sehr helfen.
Gruß
Undertaker