Es ist mir nicht ganz klar, was hier mit 'verdinglichen' gemeint ist. Auf jeden Fall spricht Schopenhauer dem Menschen die absolute Willensfreiheit ab: "Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will. "
Schopenhauer betrachtet den Willen als grund- und ziellosen blinden Drang. Dazu gehören physikalische Ursachen, Reize und Motive. Da wir unter 'Ding' etwas Materielles verstehen, werden die anderen Ursachenarten nicht berücksichtigt. Deshalb wäre 'Verdinglichung' schon falsch.
In seinem Aufsatz zur Willensfreiheit vergleicht er die Freiheit des Menschen, der zu sich sagt:
- „Es ist 6 Uhr abends, die Tagesarbeit ist beendigt. Ich kann jetzt einen Spaziergang machen; oder ich kann auch auf den Turm steigen, die Sonne untergehen zu sehen; .... ja, ich kann auch zum Tor hinauslaufen, in die weite Welt, und nie wiederkommen. ...“
mit der 'Freiheit' des Wassers:
- "Das ist gerade so, als wenn das Wasser spräche: „Ich kann hohe Wellen schlagen; ich kann reißend hinabeilen; ich kann schäumend und sprudelnd hinunterstürzen;ich kann endlich gar verkochen und verschwinden; tue jedoch von dem allen jetzt nichts, sondern bleibe freiwillig, ruhig und klar im spiegelnden Teiche.“
Also ein Aequivalentsetzen eines Geisteszustands mit einem Ding. M.E. ein unzulässiger Vergleich.