Gestern abend habe ich einen Film auf dem ZDF gesehen, NORMALERWEISE schaue ich ZDF nicht, aber diesmal war es gut aus dem gewohnten auszubrechen :D. Da ging es um eine Frau, die ihre mutter in Lanzarote besuchte. Diese hatte dort eine kleine Bäckerei. Die mutter musste einige Tage nach Gran Canaria oder so und die tochter musste dann die Bäckerei führen. Da der eigentliche Bäcker Vater wurde, musste sie ersatz finden und fand diesen bei einem älteren Herren. Und ich fand es einfach beeindruckend wie er vom Leben sprach. Für ihn war leben, dass er jeden Tag seiner Frau die obere Hälfte vom Brötchen abgegeben hatte, für ihn war leben einfach damit zufrieden zu sein was er hatte.
Und so geht es für mich auf. Ich möchte manchmal auch gerne einen Bauernhof im nirgendwo besitzen. Einfach nur das nötigste zum leben haben. Nicht hier leben, wo alles voller trubel ist, die Schnelligkeit und die Profitgier alles regiert. Ich selber studiere Maschinenbau und merke einfach dort auch, dass alles immer schneller werden muss, nicht nur G8, auch das Studium durch den Bologna Prozess oder die Studieninhalte, bei denen man schon vom ersten semester darauf gedrillt wird, bloß nicht zu teuer zu produzieren da die Konkurrenz aus China ja durch die Globalisierung daneben steht. Ich sage, Qualität kann man nicht günstig kriegen, wer was vernünftiges will soll gefälligst einmal vernünftig kaufen und nicht 3 mal billig.
Um zum "bauernhof" zurück zu kommen, mich nervt es einfach dass heute alles schnell sein muss. Internet mag toll sein, aber wenn ich sehe wie die Leute einfach nur noch vor ihren Handys kleben und nicht mal ein auge für die Umgebung haben, frage ich mich wo das hinführen soll. Es ist quasi so, als ob man ohne internet oder ohne handy nicht mehr leben könnte.
Wenn ich mich an ältere Filme erinnere, beispielsweise Pumukl, wie dort der Schreiner in seiner Werkstatt war und die Leute ohne Handy in den Laden kamen um ihm ins Gesicht zu sagen was sie wollen, wo dem Schreiner Zeit gelassen wurde damit er seine Arbeit vernünftig machen konnte und vor allem wo auf der Straße noch miteinander geredet wurde und das nicht nur für ein Hallo ausreichte, finde ich es traurig was heute los ist. Jeder muss Geld haben, am besten immer mehr, jeder muss ne nobel karre fahren und ein bestimmtes Handy wo ein halber Apfel drauf ist, was die leute aber einfach vergessen ist, dem eigenen Leben nachzugehen. Ich will später nicht 6 tage in der Woche 16 Stunden im Büro sitzen, nur damit ich ein Haufen Kohle mache. Was passiert denn wenn ich auf dem Weg nachhause einen Unfall habe und dabei sterbe? Dann habe ich nix vom leben, vielleicht Geld, aber ich habe nie wirklich "leben" können, meine Wünsche erfüllen können. Geld bringt einem keine Gesundheit, noch bringt es einem den sinn des lebens.
Für mich ist einfach der Sinn des Lebens, für andere da zu sein, seine Träume zu erfüllen und einfach zu leben, jeden Tag genießen und auch mal das Handy ausschalten und mit leuten im richtigen leben zu reden, nicht im internetleben.