Da du leider nicht angegeben hast, was du studierst, ist es schwieriger, dir spezifische Hilfestellungen zu geben. Dennoch möchte ich dir einige Tipps von mir geben, mit denen ich bisher nicht nur so durchs Studium gekommen bin, sondern wirklich hervorragende Leistungen erzielt habe. Darum schreibe ich auch einen etwas längeren Text.
Ich habe es bisher so gemacht, dass ich mir jede Woche am Montag einen Wochenlernplan gemacht habe und diesen während der Woche mit den zu lernenden Sachen vervollständigt habe und auch immer notiert habe, an welchem Tag ich das entsprechende Modul behandle (Beispiel: Am Montag habe ich die Vorlesung X gehabt und merke, dass ich die Vorlesungsunterlagen wiederholen sollte und das Gebiet Y noch etwas genauer anschauen sollte. Zudem muss ich an die Vorbereitung für nächste Woche denken. Da ich am Mittwoch bereits um 12 Uhr nach Hause gehen kann, nehme ich mir das Modul X für den Mittwoch vor).
In meinem rechtswissenschaftlichen Studium komme ich damit auf etwa 2-4 Stunden konzentriertes Arbeiten pro Tag (inkl. Samstag und Sonntag) und natürlich besuche ich auch die meisten Vorlesungen. Ich fahre damit wirklich hervorragend und muss sagen, dass ich lange nicht mehr so viel Freizeit hatte wie in meinem Studium. Der grösste Vorteil in meinem Wochenlernplan ist für mich aber sicherlich das Behalten der Übersicht, ein zentraler Punkt.
Wichtig erscheint es mir auch, jeweils auf eine Vorlesung vorbereitet zu sein, so profitiere ich zumindest mehr davon, als wenn ich kein Vorwissen habe und dann alles auf mich "eingedroschen" wird. Das Ziel einer jeden Woche entspricht bei mir eigentlich dem Wunsch eines jeden Dozenten: vorbereiten und nachbereiten. Bei uns werden die Vorlesungsunterlagen online zur Verfügung gestellt (Powerpoint-Präsentationen). Ich drucke diese immer aus und notiere mir ab und zu etwas. Das Wichtigste ist bei uns aber jeweils in den Büchern zu finden und die komprimierte Fassung des Buches gibt der Dozent dann in seiner Vorlesung wieder, was in etwa dem online zugänglichen Material entspricht. Ich könnte also getrost einige Vorlesungen auslassen, was ich ab und zu auch mache. Da ich aber, wenn ich anwesend bin, immer recht gut vorbereitet bin, zeichne ich meist während den Vorlesungen irgendwelche Sinnlosigkeiten in meine Unterlagen - daran sieht man vielleicht die Ernsthaftigkeit einiger Vorlesungen oder eben, dass man sich auch schon mal langweilen kann, wenn man zu gut vorbereitet ist. Dennoch hilft es mir ungemein, wenn der Dozent etwas sagt, was ich eigentlich schon gelernt habe, da man dann selber "den nächsten Schritt" im Kopf durchgehen kann, den der Dozent dann sagt. Das gibt einem ein Gefühl von Sicherheit und Gelassenheit.
Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Verhalten im Studium scheitern werde, da es vom Umfang in der Regel viel aufwendiger und zeitintensiver ist.
Es kommt natürlich aufs Studium an. Ich muss dir sagen, dass ich im Vergleich zur Schule einiges weniger lerne, da mir das Studium Freude bereitet, was motivierend ist und zugleich lerne ich dadurch auch leichter und kann mich auch besser konzentrieren. Aber mit deiner bisherigen Lerntaktik solltest du ein Studium meistern können. Schieb einfach nicht alles auf und gerate nicht ins Hintertreffen.
Wie WetWilly bereits gesagt hat, sind auch Übungsklausuren sehr hilfreich. Die Übungsklausuren sind etwa sehr gut geeignet, dich zu testen und Lücken zu erschliessen, die du dann noch schliessen kannst. Wenn ich mich auf Prüfungen vorbereite, mache ich eigentlich recht wenig. Ich tendiere fast schon dazu, andere Leute als ungeeignet für dieses Studium zu bezeichnen, wenn diese von ihren 10-Stunden-Schichten berichten. Das sind sie natürlich (meist) nicht, sie waren nur nicht so diszipliniert während des Semesters und müssen dann alles nachholen, während ich nur noch am Feinschliff bin. Was ich damit sagen will: Wenn du während dem Semester stets am Ball bleibst und zwischendurch auch mal etwas wiederholst, kannst du auch in der Prüfungsvorbereitungszeit eine ruhige Kugel schieben. Einige Leute können unter Druck besser arbeiten und daher sind sie wohl auch nicht wirklich motiviert, schon während dem Semester grossartig zu lernen. Ich kann es jedoch nur empfehlen, sich das Wesentliche während des Semesters zu erarbeiten, sodass du in der Prüfungsvorbereitungszeit freie Ressourcen hast und die Übungsklausuren machen kannst. Freie Ressourcen kannst du dann im späteren Studium immer gut gebrauchen, etwa für Module, die dir nicht so liegen.
Ich hoffe, du findest in meiner Antwort etwas, was du für dich anwenden kannst. Der Text wurde wie erwartet sehr lang, da ich wirklich von dieser Vorgehensweise überzeugt bin. Letztenendes musst du dir aber dein eigenes Programm zusammenstellen.
Gruss
Termonfeckin