Nun, das sind zwei Fragen in einer.
Zu der Frage, warum es besser wäre, an einen Gott zu glauben.
Ich denke, der Glaube, dass da wer ist, der immer da ist, der mich liebt und womöglich noch die Hand schützend über mich hält, ist einfach beruhigend. Du fühlst Dich nicht allein. Es ist wie die Geborgenheit, die Du verspürtest als Du noch ein Kind warst.
Auch der Glaube, dass nach dem Tod noch etwas kommt, kann beruhigend sein.
Der Witz ist, dass gläubige Menschen glauben zu wissen, dass es so ist. So wie ich glaube zu wissen, dass es keinen Gott und kein Leben nach dem Tod gibt. Das ist ja auch eine Art Glaube.
Beispiel Urknall. Die Wissenschaftler stellen Theorien auf, wie das Universum entstanden sein könnte. Sie berechnen und grübeln und finden heraus, dass das Universum sich immer weiter ausbreitet. Was sich ausbreitet, muss auch mal zusammen gewesen sein. Klingt noch logisch. Sie sagen, das Universum entstand aus einem Urknall und seitdem breitet es sich immer weiter aus. Aber was war vor dem Urknall? Nichts, sagen sie. Aber wo nichts ist, kann auch nichts knallen. Wenn da nichts war, wo kommt die ganze Materie her, aus der die Systeme bestehen, die Sonnen und Planeten?
DAS übersteigt meinen Horizont. Ich kann also weder an den Urknall noch an die Theorie mit Gott glauben. Denn wissen, wie es tatsächlich war, kann keiner. Die Wissenschaft glaubt nur zu wissen, wie es war.
Und da sind wir auch schon bei deiner anderen Frage: warum sollte alles so passiert sein?
Weil der Glaube immer da einspringt, wo das Wissen aufhört. Natürlich könnte der Mensch, die Welt und auch das ganze Universum von einem Gott erschaffen worden sein. Aber für mich persönlich ist Gott nur ein Begriff für Natur.
Wenn Du die Bibel liest wie eine Geschichte, wirst Du mit der Zeit einiges hinterfragen. Lass es einfach, sonst kommst Du noch auf Gedanken wie meine: Angeblich hat Gott ja keine Form und kein Geschlecht. Ist nur wie ein Gedanke, oder eine Stimme. Wie kann es dann sein, dass Gott den Mann nach seinem Ebenbild erschafft? Also hat Gott doch eine Form. Ja, was denn nun? Das steht beides in der Bibel.
Oder Gott hat Adam und Eva dafür aus dem Paradies geschmissen, weil sie vom verbotenen Baum der Erkenntnis genascht haben. Der Erkenntnis über Gut und Böse. Sie sollten also gar nicht Gut von Böse unterscheiden können. Warum bestraft er dann ihre Nachkommen, also die Menschheit, wenn sie sich so benehmen, als könnten sie es nicht?
Es wird schon seit langem nach Beweisen für diverse Geschichten aus der Bibel geforscht. Bisher wurde nichts gefunden. Aber die Menschheit möchte an irgendwas glauben, weil das Leben sonst keinen Sinn ergäbe.