Für Ausbildung von Freund wegziehen?

Hey,

Ich bin vor einigen Monaten mit meinem Freund zusammen gezogen und es läuft wirklich gut. Er macht hier im Ort eine Ausbildung im Familienbetrieb und wird den danach übernehmen, weshalb er auch an diesen Ort gebunden ist. Ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Gegend, weshalb wir die ersten 2,5 Jahre eine Fernbeziehung geführt haben. Nun würde ich gerne nach meinem Studium noch eine Ausbildung anfangen und ich hatte mich in mehreren Orten beworben. Die Stelle hier in der Stadt habe ich leider nicht bekommen, wäre am idealsten gewesen. Unter anderem habe ich mich in meiner alten Heimatstadt beworben, in der ich die letzten Jahre gewohnt habe und bin dort angenommen worden. Ich finde die Stelle wirklich toll und vermisse meine alte Heimatstadt. Allerdings läuft das Zusammenleben wirklich gut und durch den Umzug würden wir wieder einen Schritt zurück machen. Ich bin ja zu ihm gezogen, weil wir keine Lust mehr auf pendeln hatten. Wobei die Entfernung noch geht, mit dem Auto ist es knapp über eine Stunde. Ich versuche hier in unserer jetzigen Stadt noch eine andere Stelle zu bekommen und mich auch einfach so Initiativ zu bewerben, allerdings bin ich von den Stellen hier nicht so begeistert. Und ich möchte auch nicht irgendeine Stelle annehmen, nur damit ich hier bleiben kann. Meiner Meinung nach muss sie mir auch gefallen, sonst macht das nur unglücklich. Mein Freund versteht meine Ansicht nicht so ganz und will natürlich absolut nicht, dass ich vielleicht wieder ausziehe. Er findet, dass die Liebe wichtiger ist und ich für ihn da bleiben soll.

Es gibt allerdings noch einen anderen Grund, warum mir das Ausziehen zusagt. Wir beide passen wirklich gut zusammen und es wird langsam ernst. Wir reden viel über die Zukunft und ich kann mir wirklich vorstellen mein Leben mit ihm zu verbringen. Und dieser Gedanke ist schön und gleichzeitig beängstigend. Manchmal fühle ich mich noch nicht so weit und etwas eingeengt. Und dann denke ich mir, sollte das wirklich für immer halten, dann werde ich nie mehr alleine wohnen können und diese Erfahrung machen können. Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe ihn zu früh kennengelernt und er ist schon viel weiter und bereiter für all das als ich. Und diese Gedanken machen mir auch Angst, weil ich ihn nicht verlieren möchte. Aber sollten wir wirklich füreinander bestimmt sein, dann wird die Beziehung bestimmt nochmal 2 Jahre Fernbeziehung aushalten ... Ich bin mir einfach unsicher, wegen der Ausbildungs/Jobsache und was ich tun soll. LG

Liebe, Angst, Ausbildung
Wie kann ich aufhören Liebesromane mit meiner Realität zu vergleichen?

Hey, ich habe in meiner Jugend immer gerne Liebesromane gelesen und mir vorgestellt wie ich diese ganzen Dinge in meiner zukünftigen Beziehung erlebe. Heute ist mir klar, dass diese Bücher mich sehr geprägt haben und ich dadurch sehr hohe Erwartungen an meine Beziehungen entwickelt habe. Als ich damals meinen ersten Kuss hatte, war ich enttäuscht, weil sich der Kuss anders anfühlte als ich es in diversen Büchern zuvor gelesen hatte. Es gab kein Feuerwerk. Das hat mich damals sehr getroffen. Ich dachte anfangs tatsächlich irgendwas wäre mit mir falsch. Mir ist mittlerweile sehr bewusst, dass die Darstellungen in diesen Büchern übertrieben und unrealistisch sind und dennoch beeinflussen sie mich noch heute in meiner Beziehung, inzwischen mit jemand anderem. Ich habe heute leider kaum noch Freude daran solche Bücher zu lesen, weil es mich traurig macht, dass es solche Geschichten nicht in echt gibt und ich das so nicht empfinden kann wie es dort beschrieben wird. Es ist irgendwie schmerzhaft. Gleichzeitig vergleiche ich unterbewusst Buch und Realität immer miteinander, obwohl ich genau weiß, dass das nicht vergleichbar ist und mich nur traurig macht. Das verursacht leider auch Spannungen in meiner jetzigen Beziehung. Ich wünschte, ich hätte wieder mehr Freude daran diese Bücher zu lesen, weil ich sie eigentlich so sehr liebe, und könnte sie wieder unbeschwert genießen. Gleichzeitig wäre es schön sich nicht mehr damit zu vergleichen, weil das mir beides kaputt macht: Realität und Fantasiewelt. Ich glaube, es haben sich in der Jugend Glaubenssätze in mir verinnerlicht, die zu diesem ganzen Zustand geführt haben, ich weiß nur nicht wie ich sie finden bzw. lösen soll. Bücher waren immer mein Rückzugsort, meine positive Flucht vor der Realität, doch damit verbinde ich momentan leider eher negatives und das schmerzt sehr.

Kennt das vielleicht jemand?

Vergleich, Beziehung, erwartungen, Liebesroman
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