Gute Systematiken und Anregungen zum Gitarren-re-lernen?

Diesmal geht's um die Gitarre, welche ich früher schon mal angefangen, aber aufgehört hatte. Es fehlten Konzepte, gute Mucke, ein Lehrer und die passende Gitarre. Frust war vorprogrammiert.

Aktuell suche und organisiere ich mir auch einen Lehrer, doch mein Lerntyp ist ein eigener Fall, der sich nicht komplett vom Lehrer abhängig machen möchte.

Zur Erklärung:

Ich kann gut teil-autodidaktisch nach Gehör, sofern ich ein fixes System besitze, in welchem ich frei agieren kann, habe jedoch kein absolutes Gehör, sondern ein gut veranlagtes relatives Gehör. Umso präziser diese Systeme sind und umso mehr Spielraum sie mir ermöglichen, desto effektiver kann ich nach Gehör reagieren. Allerdings bin ich kein vollwertiger Autodidakt. Ohne diese Orientierungen friert mein Fortschritt ein.

Auf der Konzertgitarre, die ich eigentlich nur angefangen hatte, um endlich E-Gitarre anfangen zu dürfen, nutzte ich diese Möglichkeit zum Beispiel aus, um die Grund-Akkorde, die mir ein Lagerfeuerklampfer zeigte, dazu zu nutzen, Melodien nach Gehör in die entsprechenden Tonlagen zu adaptieren und "gut genug für die E zu sein", womit es mir gelang, ihn relativ schnell innerhalb dieser Reichweite zu überflügeln. Auch die Schlagtechnik, die er nutzte, war sehr schnell sehr langweilig, mit den bloßen Fingern bin ich auf Nylonsaiten stattdessen damit unterwegs, die Fingernägel zum Anschnippen der Saiten zu benutzen und den Daumen oder den kleinen Finger hochzureißen und kann schnell auch wieder mitten aus dieser Position zurück zum Zupfen kommen. Ja, es ist nicht professionell und weniger relevant für die E-Gitarre, aber ich glaube, es verdeutlicht, was ich sagen möchte. Je mehr ich gut ins Machen komme, desto besser kann ich agieren und desto mehr kann ich nach einiger Zeit daraus machen.

Mein für mein Gehör relevantes Defizit ist vor allem die Reichweite und die mangelnde Erfahrung mit höheren Lagen, denn die Grundakkorde spielten sich alle unten ab, was ich zwar auch bei der E-Gitarre variieren kann, aber ganz ehrlich, ich will einfach mehr.

Leider sollte ich bei der E-Gitarre mit sehr frustrierenden Erfahrungen konfrontiert werden, weswegen ich hier keinen klaren Stand aufbauen konnte. Diesen Umstand kann und möchte ich nun ändern.

Das Konzept meines Ohrs möchte ich daher wieder nutzen, denn es ist meine größte Stärke, die jetzt endlich kein Ärgernis mehr darstellt, jetzt, da ich im Besitz von zwei Gitarren bin, die genau den Klang, die Haptik, die Form und das Gefühl mitbringen, welche ich seit Jahren gesucht habe... und mit denen ich mich beim Spielen und Üben endlich wohlfühen. Ich bin motivierter denn je!

Rasch werde ich auch in eine mittlere Geschwindigkeit kommen können, denn ich habe geübte Finger, die diese Geschwindigkeit auch greifen können, nur etwas zu wenig praktische Methoden, die mir "mehr" erlauben.

Auch kann es nicht schaden, das Plektrum noch ein wenig mehr zu üben.

Was ich suche:

Ich suche alles an geschlossenen und variablen Systemen für die E-Gitarre, welche sich, wie Akkorde, variieren, verändern und improvisieren lassen, sobald man sie auswendig als Orientierung im Kopf und in den Fingern hat. Seien es weitere Akkorde, die ich nicht kenne und mir bei der E-Gitarre nützen, seien es melodischere Systematiken.

Die Pentatoniken sind hier ein gutes Beispiel, wie ich mir das vorstelle. Hier habe ich auch bereits wieder eine Dur-Pentatonik in Angriff genommen und aus einer einzigen Lage im fünften Bund, die mir mal gezeigt wurde, mich von Bund 1 bis zu "Ok, es wird zu eng für meine Finger" hochgearbeitet und diese auswendig im Kopf, hier steigere ich nurmehr Geschwindigkeit, Präzision und Gehör, um die Tonlagen schneller zu erkennen. Ich fange zusehends an, sie blind mit geschlossenen Augen zu machen.

Doch auch für alles andere bin ich offen, was mich ohne Abhängigkeiten in ein Machen ohne Ablenkungen bringt. Hauptsache, es ist verständlich niedergeschrieben und ersichtlich, welcher Finger wo zu sein hat, sollte da was geboten sein. Ja, mir ist die Regel für Finger und Bund geläufig.

Ich suche keine Lieder, keine Dinge, die nicht universell einsetzbar sind, es sei denn, eine etwaige Limitierung beinhaltet, dass das ausschließlich im Metal zu tun hat, und mir interessante Riffs beschert. Metal ist mein längst überfälliges Endziel. Besonders harter Metal.

Es darf aber auch clean und bluesig sein, ich liebe es dann melancholisch und tragend.

Die Lieder kommen später, wenn ich versuchen werde, mich ihrer mittels angewandter Systeme anzunehmen oder der Lehrer sie durchnimmt, zumal ich Improvisationen schlichtweg liebe. Ich will mich austoben.

Auch wäre notenfreies, auf den Punkt gebrachtes und videofreies Material ideal, ich bin straight up vorwärts und will in meinem Tempo probieren. Youtube ist da oft leider viel zu erschlagend und mir wird da einfach zu viel geredet.

Da ich längst nicht alles an Möglichkeiten auf dem Schirm habe, seid gerne kreativ. Für so sämtliche Vorschläge bin ich dankbar.

Gitarre, E-Gitarre, Saiten, autodidaktisch, Pentatonik
Wie besser Klavier lernen? Gibt es gute Alternativen?

Ich möchte Klavier lernen und habe früher auch Gitarre gespielt. Von beiden Instrumenten liebe ich den Klang, ich höre Musik sehr gerne und ich würde es schon sehr gerne, bin auch eigentlich grundlegend motiviert und übewillig.

Jetzt muss ich ausholen.

Folgende Probleme habe ich

Ich bin nicht (und war noch nie) gut im Taktzählen, ob mit oder ohne Metronom, ich fliege dann raus, jedoch ist mein Anspruch nicht, mit anderen spielen zu wollen. Am treffsichersten bin ich im Takt, wenn ich einfach in meinem eigenen Tempo und nach Gefühl mache.

Handlungen, die Multitasking erfordern, sind für mich sehr schwer, ganz gleich, ob ich irgendwie ein Spiel zocken will und Bossmechas nicht umsetzen kann, die ich aber in- und auswendig kenne, oder eben am Klavier bzw. an der Gitarre vor diversen Handlungen stehe.

Beim Klavierspielen bereitet mir das langsam arge Probleme und lässt mich auch die App, mit der ich übe, zusehends überdenken, denn das Konzept mag nicht schlecht sein und bescherte mir auch kleinere Resultate, jedoch brechen mir diese immer mehr zusammen, für mich wird's zusehends frustrierend, das Spielen UND die Wahrnehmung der Noten unter einen Hut zu bringen.

Gerade bei letzterem habe ich riesige Probleme, mein Hirn verweigert einfach, obwohl ich genau WEISS, was ich spielen müsste, für "Spielen nach Gefühl" ist da derzeit kein Raum mehr, was mir einst bei der Gitarre bis zu einem gewissen Grad, aber Zugang geschenkt hat.

Diese Vorteile bringe ich mit

Trotz der genannten Schwierigkeiten sehe ich mich nicht als unmusikalisch an, eher wie z. B. ein Legastheniker, der sich ausdrücken kann, aber eben bei schreiberischen Sachen Probleme hat.

Die Akkorde, die ich einst von der Gitarre kenne, bekomme ich relativ gut auf das Klavier, ganz gleich, ob es die rechte, die linke oder beide Hände gleichzeitig sind, solange es nicht zu viel zu koordinieren gibt.

So konnte ich bereits in der zweiten Woche einfachere Leadsheets spielen oder Bässe alternativ wechseln, weil ich die Grundakkorde innerhalb weniger Tage auch blind auf dem Klavier spielen kann. Und ja, sofern ich nicht mit zu starken Melodien- und Lagenwechseln konfrontiert bin, kann ich auch die Einzeltöne umsetzen, der Rest ist das typische Einüben beider Hände.

Ich habe bei der Gitarre die Akkorde auch nutzen können, um Melodien bestimmter Lieder in abgewandelter Form und teils oktavenverschoben zu improvisieren (das kann ich beim Piano noch nicht). Aufgehört habe ich aus anderen Gründen, u. A. meiner größten Stärke wegen, die ich aber nie richtig ausspielen konnte - Meinem Gehör!

Ich höre nicht absolut, nehme aber viele Nuancen wahr und so, wie mich mein Gehör bei der Gitarre "überholte" (ich hörte die Mängel bei allem, was unter etwa 1.000 Euro liegt, seien es lockere Tonabnehmer, ein Sprung im Holz, ein nicht idealer Hals, etc), so sehr kann ich auch beim Klavier zusehends hören, etwa, welche Töne bei vereinfachten Liedern fehlen, wenngleich ich sie natürlich nicht benennen und noch nicht gut auf den Tasten finden kann (außer, sie sind in C Dur in der Grundhaltung zwischen C-Position, D-Position und F-Position).

Was ich denke, was mir helfen könnte

Ich bin Asperger-Autist, meine Wahrnehmung ist sehr ungefiltert und zu viele Eindrücke bringen mich raus, Monotonie jedoch auch. Das wäre, glaube ich, mein größtes Anliegen.

Die Gitarre war so zugänglich, zumindest am Anfang, weil die physische Umsetzung gepaart mit spielerischer Freiheit gegeben war, ohne Noten und anderes parallel vor dem Gesicht zu haben.

Beim Klavier würde mir vermutlich ähnliches helfen, ein alternatives Lernkonzept, das mich spielen lässt, mir Harmonien und Zusammenhänge bringt, die Finger zu trainieren hilft, mir aber auch Melodien und Eselsbrücken gibt, um mein Gehör ausspielen zu können, weil ich die Tastatur weitläufig unter Kontrolle bekommen möchte, sodass ich mir harmonische Melodien erschließen kann.

Das letzte, das ich möchte, ist, auf "nur Akkorde" festgenagelt zu sein. Ich habe kein Interesse an Gesang. Das hatte ich auch bei der Gitarre nicht, war da aber für mich weniger störend. Im Ton des Klaviers aber möchte ich einfach versinken.

Sollten Noten unausweichlich sein, so müsste dringend eine Lösung zur Überwindung oben genannter Defizite her.

Falls Lehrer, leider nicht meine allererste Option und NUR modern und pädagogisch, Gruppenunterricht wäre mein Alptraum, traditioneller Unterricht ebenso und Einzelunterricht kann ich mir nicht gut leisten.

Andere Instrumente nur sehr ungern, weil sie mich nicht groß interessieren bzw. nicht finanzierbar (oder zu schwer zugänglich) sind.

Und ja, ich möchte an den Sinn glauben, doch ich bitte auch um Ehrlichkeit, denn Frust ist pures Gift.

Mein Anspruch

Am Klavier liebe ich vor allem dunkle, tragende Melodien, ich muss nicht ein zweiter Mozart sein, will aber "mehr", als "nur" Popsongs.

Gitarre, Klavier, Musikinstrumente, Noten, Musiktheorie, Instrument
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