Ich glaube, dass viele der von dir angesprochenen Menschen überreagieren, ohne etwas Schlechtes dabei zu wollen. Sie wollen nicht, dass sich die Geschichte wiederholt (was ja auch gut und richtig und wichtig ist), gehen aber vehement gegen etwas vor, dass oft gar nicht existiert. Sie haben Angst davor und überragieren maßlos.
Das wiederum führt bei vielen, die davor keine Angst haben und etwas "pragmatischer" denken, zu Unverständnis und zuweilen auch zu Protest, der sich darin äußern kann, dass sie jetzt genau diese "Rechte" erschaffen, die die Linken als nicht existente Phantomrechte seit Jahrzehnten bekämpfen als quasi Gegengewicht zu der immer mehr nach links rutschenden Gesellschaft.
Ich selbst zähle mich eigentlich auch eher als links, vertrete aber durchaus auch einige konservative Werte und habe daher das Phänomen, dass ich je nach Umfeld oft in jeweils unterschiedliche politische Ecken geschoben werden soll. Dabei wird in der Regel jedes sachliche Argument völlig überhöht und ins Extreme und zuweilen schon Lächerliche gesteigert und dann gegen das Extrem argumentiert, weil scheinbar die wenigsten Menschen in der Lage sind, einen sachlichen Diskurs zu betreiben.
Kurzform der Antwort: (Berechtigte) Angst und gute Intention werden durch fehlende Eloquenz zu Diskriminierung, die ihrerseits zu Konterreaktionen führt usw. = Es ist ein unnötig selbst kreierter Teufelskreis, in dem Feuer mit Feuer bekämpft wird, anstatt sich zu beruhigen und überall Wasser drauf zu gießen.