Ja, das Lied hat tatsächlich einen tieferen Hintergrund. Es gibt die sogenannte Moritat vom tätowierten Mädchen, die tatsächlich passiert ist. Hier der Text dieser Moritat für dich:
ein mädchen wollte auf der haut
das bildnis einer rose tragen.
doch war sie eines spenglers braut,
der wollte seinen vater fragen,
ob man die ehre der familie
nicht besser kleide mit der lilie.
da lief das gute mädchen fort,
gab ihm zurück sein bräutigamswort.
sie warf sich einem herren hin
in dessen ätzwerkstatt;
nach hautverzierung stand ihr sinn
als sie auf runden knien bat:
"nehmt die messer, schneidet mir
einen netten rosengarten
in den hals, und bitte hier.
will gewiss zwei stunden warten
bis vorbei die prozedur,
bis die rosen eingekerbt.
nehmt zum preise diese uhr,
die ein vetter mir vererbt."
"rosen, rosen, rosen
blühn auf deinem neuen kleid.
rosen, rosen, rosen
ätze ich in manchen leib,
aber dahlien, du süsse,
duften sanft, wie engelsfüsse.
also bleibe bei den dahlien,
sonst musst rosen du bezahlien.
aber rosen kosten blut,
enden früh das junge leben.
siehe solches scheint nicht gut,
drum will dahlien ich dir geben."
"guter künstler, gib mir rosen,
rosen auf den jungen leib.
schnitz die blumen in den blossen
stark gebräunten mädchenleib!"
"also, will ich es versuchen",
sprach der meister sonder gram,
stopfte ihr den mund mit kuchen,
als er seine messer nahm.
dann ein schnitt, ein zarter, milder,
für das erste rosenblatt.
auf dies ward der meister wilder
und das mädchen wurde matt.
aber aus den tiefen schnitten
wuchsen blätter, wuchsen blüten
und das eigensinnig kind
ward auf beiden augen blind.
zwar ihr leben blieb erhalten,
nun, das fällt nicht ins gewicht,
sie kann haut in rosen falten,
doch ohn augen sieht sie's nicht.
moral:
der wille ist ein eitler wahn
und richtet argen schaden an