"Betet der Mensch nicht letzten Endes nur seine eigenen Zweifel, seine Furcht, sein Elend und seine Ohnmacht an?" (Jacques Stéphen Alexis)

Gebete geben augenscheinlich denjenigen Menschen der dieses Instrument nutzt Zuversicht, Lebensmut und so etwas wie Lebenskraft, die er entweder selbst nicht (mehr) aufbringen kann oder wo er trotz aller Voraussetzungen seine Ziele, Wünsche und Hoffnungen auf ein supernaturales Wesen überträgt.

Erich Fromm hat einmal geschrieben: "In der Anbetung Gottes sucht er mit dem Teil seiner selbst in Berührung zu kommen, den er durch die Projektion verloren hat. Nachdem er Gott alles, was sein war, gegeben hat, betet er zu ihm, er möge ihm etwas von dem zurückgeben, was ihm ursprünglich zu eigen war. (.....) Er ist in ein schmerzliches Dilemma geraten. Je mehr er Gott preist, desto leerer wird er. Je leerer er wird, desto sündiger fühlt er sich. Je sündiger er sich fühlt, desto mehr preist er seinen Gott - und desto weniger ist er imstande, zu sich selbst zurückzufinden." (Fromm, Psychoanalyse und Religion, S. 49,50)

Ich weiß es nicht ob es mehr gibt als sich unsere Schulweisheit erträumen - oder neuronal konstruieren lässt. Sollte es aber so etwas wie "allmächtige" Wesen geben, werden sie kaum diesen Vorstellungen von uns Menschen jeschweige den in den Hochreligionen seit der Bronzezeit illustrierten und verifizieren "Ausgaben" entsprechen. Zudem bliebe ja immer noch die Frage was dieses Leben in seinem Leiden, Sterben und Elend - auch eben von Kindern und Tieren - bedeuten könnte? Ein Experiment, das Zwischenergebnis einer unendlichen Gleichung, ein Selbstorganisationsphänomen? Würde man den Hochreligionen folgen, müsste man diesen "Göttern" so etwas wie Sadismus und psychopathologische Beweggründe unterstellen - was ja schon in der Sinflutmythologie deutlich wird, wo nicht nur die handwerkliche Fehlschöpfung Mensch sondern auch die Tiere gleich mit ersäuft wurden. Oder sind "wir" Gläubigen die, zumindest Soziopathen, weil uns das Elend der anderen nichts angeht, weil wir ja beten, weil unsere Wünsche ja erfüllt, wir errettet und erlöst werden. Der Preis für diese Errettung wäre mir zu hoch!

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Die Ursachen sind vielfältig und manchmal sogar ambivalent - es spielen Erziehung, soziales Milieu, Persönlichkeitseigenschaften, Religion, sozialer Status, Vorurteile usw. genauso eine Rolle wie das soziale Milieu und soziale Gruppenzugehörigkeiten.

Und wenn Du den Tod anspricht, dann ist wohl eine der "Stärke" des Menschen das er diesen "Riss im Selbstmodell" des eigenen Sterbens nicht nur über Jenseitsvorstellungen versucht zu "überwinden", sondern auch durch eine den Tod verdrängende, abwehrende und überformende "Logik" die viel mit einer selbstaufwertenden Performance und einer "Ideologie" zu tun, die zudem gesellschaftlich auch sanktioniert ist ("ICH" bin......)

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Das Thema in allen Einzelheiten zu erörtern würde wohl den Rahmen sprengen: Hier die wichtigsten vier Ziele aus Parteiprogramm vom 24.2.1920:

  1. Die Schaffung eines Großdeutschlands, in dem alle Deutschen zusammengefasst wären.
  2. Die Revision des Versailler Vertrags
  3. Die Forderung nach Kolonien für Deutschland
  4. Die Entfernung aller Juden aus Deutschland

die weiteren 21 Punkte siehe: http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Die Erweiterung 1933 durch Rosenberg siehe hier: https://ia800503.us.archive.org/0/items/Rosenberg-Alfred-Wesen-Grundsaetze-und-Ziel-der-NSDAP/RosenbergAlfred-WesenGrundsaetzeUndZieleDerNsdap-DasProgrammDerBewegung193352S.ScanFraktur.pdf

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Da mir die Zeit fehlt lasse ich eine kompetente Religionswissenschaftlerin die Antwort geben: "Die Bibel ist nicht insofern Gottes Wort, als sie von Gott diktiert oder vom Himmel gesandt worden wäre - das unterscheidet die Bibel zum Beispiel vom Koran. Sondern die Bibel vermittelt in vielstimmigen menschlichen Worten das, was Menschen an ihren jeweiligen Orten vom Wort Gottes und seinen Wirkungen in ihrem Leben erlebt und erfahren haben. Die Bibel ist also nicht identisch mit der Offenbarung, sondern Zeugnis von Offenbarungserfahrungen. Da diese Zeugen schon 1800 bis 2500 Jahre vor uns gelebt haben, in antiken Sprachen schrieben und eine uns fremde Kultur voraussetzen, muss jede und jeder, um die Bibel überhaupt lesen und verstehen zu können, auf historisch-kritische Auslegungen zurückgreifen.Kritisch muss jede Auslegung sein, weil sie unterscheiden muss zwischen Wichtigem und Unwichtigem und manchmal auch zwischen historisch plausiblen und weniger plausiblen Informationen. Zum Beispiel dort, wo Evangelien unterschiedliche Aussagen zur Biografie Jesu machen. (...) Die Bibel sagt unmittelbar gar nichts, sondern sie braucht immer Übersetzung und Interpretation. (...) Einen antiken Text und jedes andere historische Phänomen kann man nur mit historischen und das heißt auch immer kritisch-unterscheidenden Methoden begreifen." (Frau Prof.Angela Standhartinger)

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Hier findest Du eine "offizielle" Antwort aus Deinem Religionskreis: https://islamfatwa.de/gottesdienste-ibadah/30-gebet-salah/der-athan-und-der-iqamah/1576-generelles-urteil-ueber-adhan-u-iqamah-gebetsruf

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Es konnotiert auf den gleichen etymologischen Ansatz: Balten heißt, die im Osten am Meer wohnen, daher der Name mare balticum oder Ost-See.

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Eine Mischung aus mittelalterlicher Familienpolitik, Nationalismus, Neoliberalismus, Rassismus, einer Sozialpolitik die scheinbar für ein völlig anderes Klientel gemacht ist, als deren Hauptwählerstamm und diffusen Allerlei, das wie ein politischer Schnellimbiss mit Haltbarkeitsüberschreiung wirkt.

azit: "Das Einzige, was sich konsequent durch das wirre Durcheinander des AfD-Programms zieht, ist die Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen." (Patrick Schreiner & Markus Krüsemann)

Ausgegrenzt sind u.a.: Arbeitnehmer, Rentner, Behinderte, Frauen und natürlich die bedrohlichen "Fremden".

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