Was bedeutet am schwierigsten? Von der Technik her? Oder vom Denken? H-Dur auf dem Klavier ist für viele vielleicht vom Denken her schwierig, liegt aber bei Tonleitern geradezu genial in der Hand, weil der Daumen immer auf die Untertasten kommt, die anderen Finger auf die Obertasten. Eine C-Dur Tonleiter ist physiologisch gesehen viel schwieriger gleichmäßig zu spielen.
Über die Gitarre ist schon viel hier geschrieben worden. Zusammenfassend: In dem Moment wo Du ohne leere Saiten spielst, ist die Tonart vollkommen egal. Gleichen Griffe/Bewegungen einen Bund rauf oder runter machen keinen Unterschied. Da ist z.B der Schwierigkeitsgrad von der Handgröße und Fingerlänge abhängig. Jemand mit kurzen Fingern wird auf der Gitarre dann gerne auch in höheren Lagen spielen; da bekommen Menschen mit großen Händen schnell schon mal Probleme, weil die Bünde dann zu eng liegen.
Im Prinzip gilt das gleich auch für die Streichinstrumente.
Auf der Trompete gibt es z.B. keine wirklich schwierigen Griffe (nur den unangenehmen Wechsel zwischen 2 und 1/3), also besteht hier die Hauptschwierigkeit im Denken.
Bei den Holzbläsern sieht es dagegen schon ganz anders aus. Je weiter man sich von der Grundtonart des Instrumentes entfernt (Klarinette in B/A, Oboe+Flöten in C, Sax in B+Es) desto kompliziertere Griffe und Griffkombinationen werden dann benötigt. Allerdings sind Saxophonspieler*innen es aber auch gewohnt, dass klingend C-Dur für sie schon 3 Kreuze hat, so dass sie diese Tonarten, gerade wenn sie mit Orchestern zusammenspielen, häufig trainieren.
Die Frage nach der Schwierigkeit ist also immer abhängig vom Instrument und ob die Spieler*in mehr Probleme mit der Mechanik oder mit dem Denken hat. Wenn man mit Anfängern spielt, ist es logisch, dass man allzu viele Vorzeichen vermeiden sollte, damit das Denken und Notenlesen nicht die Musik dominiert.