Meinung des Tages: 80 Jahre D-Day - wie wichtig ist eine lebendige Erinnerungskultur?

Am heutigen 6. Juni jährt sich der D-Day zum 80. Mal. Die Landung westalliierter Streitkräfte in der Normandie gilt als größte Amphibien-Militäroperation aller Zeiten und leitete die Befreiung Westeuropas von den Nationalsozialisten ein. Doch das Geschichtswissen vieler Jugendlicher schwindet...

Was geschah am D-Day?

Die "Operation Overlord" oder der "D-Day" (engl. Decision Day, Delivery Day oder Doomsday) gilt als die bis heute größte Landungsoperation in der Weltgeschichte: Amerikanische, britische und kanadische Truppen haben das ambitionierte Unternehmen, das den Untergang des Nazi-Regimes einleiten sollten, im Vorfeld über mehrere Monate hinweg akribisch geplant. Am 6. Juni 1944 - einen Tag später als geplant - brachen mehrere Tausend Schiffe und Flugzeuge mit insgesamt über 150.000 Soldaten von der englischen Küste aus in Richtung Normandie auf.

Auf Seiten der Wehrmacht war man bereits auf einen möglichen Angriff an der französischen Küste vorbereitet; mithilfe des sog. "Atlantikwalls", der aus zahlreichen schweren Geschützen und Bunkeranlagen bestand, sollte ein alliierter Angriff erfolgreich zurückgeschlagen werden.

Entgegen deutscher Erwartungen allerdings landeten die Alliierten nicht bei Calais, sondern an mehreren verschiedenen Strandabschnitten an der französischen Küste.

Eine verlustreiche Schlacht

Der D-Day entwickelte sich für beide Kriegsparteien zu einer mehr als verlustreichen Schlacht: Insbesondere die Amerikaner hatten am Küstenabschnitt "Omaha Beach" zahlreiche Verluste zu beklagen, da sie auf dem offenen Strand unmittelbar in das MG-Feuer aus den deutschen Bunkern gerieten. Alleine am 6. Juni kamen ca. 6000 alliierte und rund 4000-9000 deutsche Soldaten ums Leben.

Die Operation Overlord forderte auf beiden Seiten weit über 100.000 Menschenleben. Wenige Wochen nach Beginn des Einsatzes konnte die französische Hauptstadt am 25. August 1944 von den Westalliierten befreit werden.

Zentrale Gedenkfeiern geplant

Auch in diesem Jahr wird am historischen "Omaha Beach"-Strand wieder der Opfer sowie der Bedeutung der Operation gedacht. Vertreten sind viele der letzten noch lebenden Veteranen, aber auch die Staats- und Regierungschefs der ehemaligen Westalliierten. Obgleich deutsche Vertreter viele Jahrzehnte bewusst nicht an den Zeremonien teilnahmen, sind diese seit der Regierung Schröder ebenfalls stets mit anwesend. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz wird demnach heute auf seine Kollegen Joe Biden und Emanuel Macron treffen.

Nach längeren Beratungen entschied man sich dagegen, in diesem Jahr einen Vertreter Russlands einzuladen. Um den sowjetischen Beitrag zum Sieg über das Dritte Reich zu würdigen, nahm Wladimir Putin noch zu den Feierlichkeiten des 60. und 70. Jahrestags teil. Stattdessen wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute nach Frankreich reisen.

Wenig Geschichtswissen bei Jüngeren

Angesichts der zeitlichen Distanz sowie der Tatsache, dass nur noch wenige Zeitzeugen leben, schwindet das Wissen über die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs und der Bedeutung historischer Ereignisse wie der des D-Days vor allem unter Jüngeren. In Großbritannien beispielsweise weiß laut einer Studie in etwa die Hälfte der Jugendlichen nicht, was am 6. Juni 1944 geschehen ist. Ein Drittel der Befragten, die in Friendenszeiten groß geworden sind, denkt, dass das Geld für solche Gedenktage anderweitig ausgegeben werden sollte. Sowohl Veteranen als auch Historiker in England versuchen, dem entgegen zu wirken und die Erinnerung an historisch bedeutsame Ereignisse wach zu halten.

Mit Blick auf den D-Day hat sich in Deutschland das Narrativ durchgesetzt, dass der Tag auch für uns ein bedeutsames und erinnerungswürdiges Ereignis sei; schließlich läutete er das Ende der NS-Herrschaft und damit auch den Beginn der Demokratie in Deutschland ein.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wieso ist eine lebendige Erinnerungskultur Eurer Meinung nach wichtig?
  • Interessiert Ihr Euch für Geschichte bzw. fühlt Ihr Euch generell gut informiert?
  • Welchen Beitrag können Schule, Politik und Öffentlich Rechtliche / Medien leisten, um Geschichtswissen spannend und informativ an Jüngere zu vermitteln?
  • Wie sieht für Euch gute und v.a. zeitgemäße Erinnerungskultur in Museum aus? Was spricht Euch persönlich an?
  • Sollte der D-Day mit Blick auf die kommenden Europawahlen und das Demokratieverständnis vieler in Deutschland ebenfalls medienwirksamer gewürdigt werden?
  • Wie kann ein besseres Geschichtsverständnis dazu beitragen, aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme zu bewältigen?
  • Ist es richtig, die russische Seite in diesem Jahr vollends von den Feierlichkeiten auszuschließen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.dw.com/de/80-jahre-nach-dem-d-day-gedenken-an-die-landung/a-69263783

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/dday-normandie-jahrestag-100.html

https://www.deutschlandfunk.de/d-day-zweiter-weltkrieg-gedenken-europa-102.html

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Die Medien berichten darüber (so wie heute die Tagesschau es auch als Aufmacher hatte). Ich finde Erinnerungskultur wichtig, noch wichtiger aber eigentlich, dass man Learnings von Früher in die heutige Zeit übersetzt. Was bringt einen das Andenken an den D-Day, wenn ich Deutschland eine rechtsextreme Partei zweistellig ins Europaparlament einzieht. An die Vergangenheit gedenken und aus ihr lernen, das muss das Motto sein.

Ganz kritisch sehe ich übrigens einen nationalen Veteranentag. Dieses Vorhaben erweckt schlechte Gefühle in mir.

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Hey,

natürlich bieten sich da die Küstenregionen und die Berge an. Aber da dort sicher viele Leute Urlaub machen, kann man auch in andere Regionen ausweichen. Beispielsweise gibt es an der Mosel (Weinregion) in Rheinland-Pfalz tolle Ecken. Außerdem die Mecklenburgische Seenplatte. Dort war auch kürzlich erst jemand aus meinem Umfeld und dort war es trotz Urlaubszeit schön leer.

Auch viele größere Städte sind aktuell (wegen fehlender ausländischer Touristen) sehr leer. Leipzig, Köln, München sind da Beispiele.

Viel Erfolg bei der Suche nach einem schönen Reiseziel.

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Tatsächlich sind jüngere Menschen ein bisschen linker eingestellt als ältere Personen. Die Stamm-CDU-Wählerschaft ist beispielsweise immer die Altersgruppe 60+. Interessant ist aber, wenn man mal auf die Ergebnisse der U18-Wahl schaut:

https://www.u18.org/vergangene-wahlen/2017-bundestag/wahlergebnisse/

Hier wählen Schüler, die noch zu jung für die richtige Wahl sind.

Ergebnis der U18-Wahl: Auch hier gewinnt die CDU, aber nur mit 28,5 %. Dann folgt die SPD 19,6% (also weniger als bei der Bundestagswahl) und die Grünen mit 16,6%. Die Linke 8,1% und dann AfD 6,8% und FDP 5,7%. Sprich von den linkeren Parteien hätten hier nur die Grünen gegenüber dem Ergebnis bei der Bundestagswahl gewonnen. Dafür wäre die AfD halbiert gewesen, was auch ein Zeichen ist, dass jüngere Personen durchaus auch kluge Entscheidungen treffen können. Das Wahlergebnis hätte ich auf jeden Fall lieber genommen :)

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Crushed-Ice und Eiswürfel haben mittlerweile fast alle großen Supermärkte. Habe sie im Edeka und bei Rewe schon gekauft. Schau da einfach im Kühlbereich nach. Ansonsten gibt es die natürlich auch an Tankstellen. Dort kostet es natürlich auch mehr.

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