Hallo Leon666,
die Evolution beschreibt die Entwicklung und Entstehung der Lebewesen auf dieser Erde.
Mit ihr lassen sich die mannigfaltigen Erscheinungen der Pflanzen und Tiere dieser Welt beschreiben und erklären.
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Was sie nicht beschreibt, ist der Ursprung des Lebens. An diese Stelle setzen einige Menschen ein Dogma namens Gott, andere befürworten die Theorie eines Urknalls, wieder andere sind der Meinung, dass dieses Wissen außerhalb unseres Erkenntnisbereiches liegt.
Wie dem auch sei, die Evolution beginnt dort, wo das Leben bereits vorhanden ist und endet sobald es kein Leben mehr gibt. So lange es also Leben gibt, entwickelt sich dieses anhand von Mechanismen, die sich mit der Evolutionstheorie beschreiben lassen.
Auch heute findet also immerzu Evolution statt.
Allerdings ist Evolution nichts, was schnell vor sich geht, es ist eine langsame Anpassung, die ich gleich genauer beschreiben werde, und aus diesem Grund lässt sie sich nicht einfach über ein paar Tage beobachten, sondern fast ausschließlich über immense Zeitspannen.
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So. Aber was ist nun eigentlich diese Evolution?
Die Evolution ist kein vorgefertigter Plan und verfolgt kein Ziel und keinen Sinn. Sie ist ein Prinzip nach dem sich das Leben entwickelt.
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Um das Ganze zu verstehen muss man zunächst einmal wissen, dass die Erscheinung jedes Lebewesens auf dessen Genen beruht. Die einzelnen Bestandteile dieser Erscheinungsform nennt man auch "Merkmale". Jedes Merkmal beruht auf unterschiedlichen Genen.
Die Gene sind Abschnitte der DNA, die für jedes Lebewesen individuell ist. Bei der Fortpflanzung werden diese Gene an die Nachkommen weitergegeben. Eine Hälfte vom Vater, die andere von der Mutter.
So ist für die neu entstandene DNA des Nachkommen zum einen entscheidend, dass sie sich aus 2 unterschiedlichen zusammensetzt und zum anderen kommt es bei der Kopie der Gene zu Mutationen, so dass neue Merkmale infolge der veränderten Gene entstehen können.
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Auf Basis dieses Wissens ist klar, dass die Nachkommen nicht immer in allen Merkmalen ihren Eltern gleichen. So variieren die Erscheinungsformen einer Art und diejenigen, die am besten an den Lebensraum angepasst sind, haben bessere Chancen ihre Gene weiterzugeben. Somit werden sich diese Gene in der Population vermehren und die Entwicklung geht automatisch hin zu den Tieren mit dem Merkmal, was eine bessere Anpassung garantiert.
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Schauen wir uns mal ein Beispiel an:
Eine Vogelpopulation lebt in einem Lebensraum, in dem es nicht für alle genug Nahrung gibt.
Nun hat einer dieser Vögel einen etwas spitzeren Schnabel als seine Kollegen. Damit gelangt er unter Baumrinde und kann die dort lebenden Insekten fressen.
Dadurch, dass er sich eine neue Nahrungsquelle erschlossen hat, hat er nicht mehr das Problem der knappen Futterressourcen und ist somit gesicherter in seinem Überleben und zudem kann er viele Nachkommen versorgen und das Überleben seiner Nachkommen ist gesicherter als das der anderen.
Das kann nun zur Folge haben, dass in der nächsten Generation mehrere Vögel, nämlich seine Nachkommen, einen spitzeren Schnabel haben. Sie haben wiederum einen Vorteil, genau wie ihr Vater und geben nun genauso erfolgreich ihre Gene weiter. So geht das weiter, Generation für Generation. Solange bis es keinen Vorteil mehr darstellt einen spitzen Schnabel zu haben, da vielleicht die Insekten unter der Baumrinde knapp werden, da es so viele spitzschnäblige Vögel gibt.
Parallel entwickeln sich einige Vögel in die Richtung, dass ihr Schnabel größer und stärker wird und sie damit festere Nahrung knacken können. Auch das funktioniert so lange, wie es einen Vorteil bringt.
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Diese kleineren Anpassungen führen wenn sie größer werden, lange andauern und sich die Population vielleicht auch räumlich auseinanderlebt aufgrund der unterschiedlichen Nahrungsquellen zu einer Trennung der Arten, also einer Neubildung dieser.
Irgendwann können sich diese unterschiedlichen Populationen untereinander keine Nachkommen mehr zeugen und entwickeln dich immer weiter auseinander.
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Wenn man dieses kleine Beispiel nun aufs große Ganze überträgt, dann gelangt man zu der Entwicklung von kleinen Einzellern, über kleine Vielzeller, Fische, Reptilien und kleine Wirbeltiere schließlich zum Menschen.
Der Sprung der Erklärung ist nun vielleicht etwas groß und sollte es Fragen geben, dann stelle sie. :-)
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Außerdem ist zu sagen, dass es viele weitere Evolutionsfaktoren gibt, zum Beispiel die sexuelle Selektion, mit der man allein schon Bücher füllen könnte.
Allgemein ist es aber schon mal gut zu wissen, dass das Leben irgendwo einen Ursprung hat, von dem alles ausgeht und dass es unglaublich faszinierend ist, was sich aus diesem Ursprung über die Evolution entwickelt hat.
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Und noch einmal sei gesagt, dass die Evolution keinem Plan folgt. Sie ist abhängig von den herrschenden Umweltbedingungen und Lebensräumen.
Würde man das ganze noch einmal neu starten, dann würde mit sehr sehr großer Wahrscheinlichkeit anderen Lebewesen daraus hervorgehen, demnach auch keine Menschen.
Der Mensch sieht auch nur aus wie er aussieht, weil das in dem Moment die beste Anpassung darstellte.
Hätten unsere Vorfahren auf einmal einen Nachkommen mit vier Armen gehabt, der dadurch irgendwelche Vorteile gegenüber den zweiarmigen Lebewesen gehabt hätte und damit seine Gene erfolgreicher weitergegeben hätte, und wäre dies über Generationen so geschehen, dann hätten wir heute sehr wahrscheinlich vier Arme.
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Wahnsinnig cool, oder? :-)
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