Vorab: Ich habe hier selten eine so gute Frage mit solch absolut zutreffenden Ansichten gelesen. Hut ab.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Dass in den meisten Ländern erst Maßnahmen getroffen werden, NACHDEM etwas passiert ist, ist ja ein bekanntes Problem und wird sich auch nicht ändern. Aber dann sollten es wenigstens sinnvolle Maßnahmen sein.
In diesem Fall ist der wichtigste und aus meiner Sicht einzig sinnvolle Ansatz, um solche Vorfälle künftig besser verhindern zu können, ein effektiveres, zielgerichteteres und konsequenteres Asylgesetz.
Der Asylantrag des Täters aus Mannheim wurde 2014 bereits abgelehnt… und 10 Jahre später ermordet er hier in Deutschland einen Polizisten. Da muss doch jeder noch so intelligenzbeninderte Hauptschüler darauf kommen, dass unsere Flüchtlingspolitik das Problem ist.
Und jetzt wird über ein noch schärferes Waffengesetz diskutiert?!?
Das ist ungefähr so, als würde ein Häftling aus einer Vollzugsanstalt abhauen, weil diese erhebliche Sicherheitslücken aufweist und auf seiner Flucht mit einem Wanderschuh seinem Opfer den Kopf zertreten… und als Konsequenz verbietet man dann den Verkauf von Wanderschuhen 🤔🤔🤔🤔🤔🤔
Das klingt vielleicht nach einem etwas lächerlichen Vergleich, aber ich finde solch eine Diskussion um die Herabsetzung einer Höchstlänge bei Messerklingen genauso lächerlich. Und das wissen die Politiker auch.
Wobei ich dir nicht ganz zustimme, ist dass eine bessere Schulung der Polizei hier helfen würde.
Der Schütze hat hervorragend reagiert. Ein früherer Schuss wäre aus meiner Sicht (und ich kenne mich da schon etwas aus) kaum möglich gewesen.
Was aus meiner Sicht aber ein großes Problem ist, ist das zögerliche, unsichere und verängstigte Verhalten von Kolleginnen bei der Polizei. Manche von denen hatten nicht mal ihre Waffe in der Hand… und standen nach dem Schusswaffengebrauch rum, wie bestellt und nicht abgeholt. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob das Geschlecht in diesem Einzelfall die ausschlaggebende Rolle gespielt hat. Aber die Geschichten von Kolleginnen, die sich bei gewalttätigen Einsätzen zurückziehen, weglaufen, im Streifenwagen einsperren oder im schlimmsten Fall sogar ihre Kollegen in einer lebensbedrohlichen Situation im Stich lassen (Mai 2020, Ennepe-Ruhr-Kreis) häufen sich.
Grund hierfür sind meines Erachtens lasche Einstellungsvoraussetzungen (Beispiel: nicht vorhandener Sporttest bei der Polizei NRW, bundesweit mangelnde bis gar nicht vorhandene charakterliche Prüfung der Polizeibewerber und inkonsequentes Aussieben von Anwärtern und Anwärterinnen bei Fehlverhalten in der Ausbildung). All das ist natürlich zurückzuführen auf zu geringe Bewerberzahlen, welche wiederum zurückzuführen sind auf eine zu geringe Bezahlung).
Dass man dieses Problem zeitnah lösen können wird, glaube ich allerdings nicht.
Gruß, B.