Immer wieder die selben Fragen. Na schön, also noch mal.

A-Theismus bedeutet Nicht-Theismus, sprich Nicht-Gottglaube. Auch wenn du Religion in Anführungsstriche gesetzt hast, verwirrst du andere mit deiner Formulierung. Theismus - A-Theismus und Anti-Theismus lassen sich am besten mit Raucher - Nicht-Raucher und Anti-Raucher vergleichen. Um Nichtraucher zu werden, musst du einfach aufhören zu rauchen. Um Atheist zu werden, musst du einfach aufhören, an Gott oder Götter zu glauben.

Nun zu Weihnachten. Dieses Fest hat seinen Ursprung nicht im Christentum, sondern wurde lange vor den Christen (unter anderen Namen) bereits von den Heiden gefeiert. Es handelt sich um ein Winterfest, welchem ein astronomisches Ereignis (Wintersonnenwende) zugrunde liegt. Dieses Ereignis wurde und wird von vielen Kulturen seit der Jungsteinzeit gefeiert, unabhängig von Religion. Auch wenn das heutige Datum der Wintersonnenwende (21.12. bzw. 22.12. -Schaltjahrabhängig) durch Kalenderänderungen nicht mehr auf den Tag genau passt, hat sich dennoch die Tradition des Winterfestes nach alten Daten durchgesetzt. Die Christen haben die angebliche Geburt ihres Heilands willkürlich auf die heidnischen Feiertage gelegt, um die Feierlichkeiten als christlich rechtfertigen zu können.

Wie auch immer man dieses Fest bezeichnen mag (Midwinter, Winterfest oder Weihnachten), ein jeder hat das Recht, es zu begehen. Wer es anderen abspricht, weil sie einer anderen Religion (Judentum, Islam etc.) oder Kultur angehören, hat die Bedeutung dieses Festes nicht begriffen.

In diesem Sinne: "Eine frohe 5. Jahreszeit"

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Es gibt verschiedene Symbole, sich als Nichttheist (Atheist) zu erkennen zu geben.

Das verbreitetste ist wohl der "Scarlet Letter" (Scharlachrote Buchstabe) der Outcampaign http://outcampaign.org/

Der Name ist nicht willkürlich gewählt, denn so wurden zu Zeiten der Puritaner in Neuengland Frauen gezeichnet, die Ehebruch begingen. Hier ist es ein Bruch mit traditionellen Wahnvorstellungen und das A als Anfangsbuchstabe für Atheist.

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Evolution bezeichnet einen natürlichen Prozess, der auf gewisse Prinzipien, wie u.a."Überleben des Bestangepassten", "Erhaltung der Art", "Fressen und gefressen werden" und "Veränderung durch Anpassung", basiert. Der Prozess der Evolution ist fortlaufend. Er wird von verschiedenen Faktoren, wie bsw. Umweltveränderungen beeinflusst. Dabei ist der Weg das "Ziel", obwohl weder die Richtung, noch die Geschwindigkeit des zurückzulegenden Weges vorbestimmt oder berechenbar sind, weil die beeinflussenden Faktoren ebenfalls weder vorbestimmt noch berechenbar sind, da jene wiederum von anderen Faktoren beeinflusst werden.

Es ist möglich eine künstliche Evolution in kleinem Maßstab zu erzeugen und zu steuern, wozu der Mensch in der Lage ist und es bereits schon mehrfach getan hat. So etwas nennt man Zucht, hat aber mit der natürlichen Evolution NICHTS mehr zu tun, da sämtliche Faktoren, Mutationen und Einflüsse, auch mit Hilfe der Genetik, gezielt gesteuert werden.

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Die Verwendung des Begriffes Antisemitismus für Judenfeindlichkeit ist in sofern falsch, als dass er allgemeine Feindlichkeit gegenüber semitischen Völkern suggeriert. Nachdem aber Ägypter, Araber, Syrer u.v.m. auch zu den Semiten gehören und viele von ihnen judenfeindlich eingestellt sind, ist es ein Widerspruch in sich. Aber um nicht zu verwirren und aufgrund der ohnehin starken Etablierung, behalte ich die Verwendung des Wortes Antisemitismus als Synonym für Judenfeindlichkeit bei.

Vier Dinge waren in der Geschichte Grundauslöser für Antisemitismus. Den Anfang machte die Tatsache, dass die Juden in der Antike die Vielgötterei (Polytheismus) ablehnten und stattdessen nur einen Gott (Monotheismus) als Schöpfer der Welt akzeptierten. Das führte zu Spannungen zwischen den Völkern und schließlich zum jüdischen Krieg während der römischen Kaiserzeit. Den Mammutanteil am Antisemitismus ist der Kirche zuzusprechen. Beginnend mit den Anfängen des Christentums, erstreckte sich der Hass gegen die Juden bis ins zwanzigste Jahrhundert, wobei das Mittelalter mit der Verbreitung des Neuen Testaments und den darin enthaltenen judenfeindlichen Textpassagen, dem Judenhass eines Martin Luther, sowie der Einteilung der Juden als Rasse, den Höhepunkt darstellte. Als dritter Grundauslöser müssen die gefälschten „Protokolle der Weisen von Zion“ erwähnt werden, welche Anfang des 20. Jahrhunderts, als geheime Dokumente, eine Weltverschwörung der Juden belegen sollten. Auch die Juden selbst müssen sich eine Teilschuld mit eingestehen. Zum einen aufgrund der Vermessenheit, sich als das von Gott auserwählte Volk zu bezeichnen, also die vorgebliche Überlegenheit ihrer religiösen Kultur, und zum anderen aufgrund ihrer Anpassungsverweigerung und Absonderung in Zeiten, in denen die Kirche noch im Aufstieg war. Der Holocaust im Dritten Reich ist das Ergebnis christlicher Hetzpropaganda der Bibel, dem aufkeimenden Rassismus des späten 19. Jahrhunderts und einer daraus entstandenen politischen Ideologie, der Schwächung des Deutschen Reiches durch den verloren gegangenen 1. Weltkrieg, sowie der Weltwirtschaftskrise. Man brauchte einen Schuldigen und den fand man wieder einmal im Juden. Der gottesfürchtige und bibeltreue A.dolf H.itler, sah sich selbst als Messias, welcher die Prophezeiungen des Neuen Testaments im Namen Gottes und der Unterstützung der Kirchen erfüllen wollte.

„Denn ihr seid Nachfolger geworden, liebe Brüder, der Gemeinden Gottes in Judäa in Christo Jesu, weil ihr eben dasselbe erlitten habt von euren Blutsfreunden, was jene von den Juden, welche auch den HERRN Jesus getötet haben und ihre eigenen Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen zuwider, wehren uns, zu predigen den Heiden, damit sie selig würden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen allewege; denn der Zorn ist schon über sie gekommen zum Ende hin.“ –Thessalonicher 2, 14-16 (Lutherbibel 1912)

Auch bis ins 21. Jahrhundert hält sich der Antisemitismus hartnäckig. Hauptursachen sind Geschichtsrevisionismus, der andauernde Nahostkonflikt, gewisse Strömungen des Islamismus, sowie die nach wie vor bestehende Ideologie des Nationalsozialismus. Ein besonderer Punkt, welcher ebenfalls Nährboden für Antisemitismus sein kann, wäre die nachhaltige historische Verantwortung, welche aus den Verbrechen des Dritten Reiches resultiert. Selbst für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie man einer Nation etwas bis in die mittlerweile 4. Generation nachtragen kann. (zum besseren Verständnis: Wenn beispielsweise mein Nachbar meine Frau getötet hätte, kann ich nicht nach 40 Jahren des Nachbars Enkelkinder dafür immer noch verantwortlich machen, nur weil der Nachbar inzwischen tot ist.) Die Hauptschuld dieser - ich nenn sie einfach mal - ‚Verantwortungsverschleppung’, trägt unsere Bundesregierung mit Ihrer Politik, weil sie nichts dagegen unternimmt. Die Kontroverse wird im Gegenteil sogar noch weiter angeheizt, in dem man im Fernsehen einen israelischen Politiker sagen hört: „Deutsch ist die Sprache der Nationalsozialisten.“, und kurz darauf einen anwesenden hochrangigen deutschen Politiker auf dem Bildschirm sieht, welcher diese Aussage mit Beifall sogar noch unterstützt. Es gibt nicht den geringsten Grund bzw. die geringste Veranlassung den nationalsozialistischen Teil der deutschen Geschichte zu verherrlichen. Eine Vertretung nationalsozialistischen Gedankenguts hat gänzlich nichts mit nationalem oder patriotischem Denken zu tun. Wir dürfen uns vor unserer Vergangenheit weder verstecken, noch sie verleumden, verfälschen oder bekämpfen. Aber uns Deutsche an jene 12 Jahre messen zu lassen, ist Hochverrat am eigenen Volk und der eigenen Kultur.

Das vorangegangene Beispiel übrigens hat nichts mit „Sekundärem Antisemitismus“ zu tun, bei dem es um Verschiebung der Opfer-Täter-Koordinaten geht.

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Matt Groening, der Erschaffer der Simpsons, hat sich in einem Interview mal dazu geäußert. Er sagte, dass das einer seiner Zeichner versaut hat und dass es ihm nicht aufgefallen ist. Weiterhin merkte er an, dass er sich selbst als Agnostiker und manchmal als strenger Atheist sehe und diese Fehlzeichnung keineswegs eine Bedeutung hat, schon gar nicht religiöser Natur.

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Soweit ich mich erinnere, sind seine Ausführungen auch als Kommentar auf der betroffenen DVD enthalten. Viel Spaß beim suchen. :- )

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Die zehn Gebote sind beklagenswert unzureichend als moralischer Kompass. Die ersten drei bzw. vier sind offenkundig religiöse Propaganda, im Wesentlichen eine Verbindung zum hebräischen Gott. Die verbleibenden sechs bzw. sieben werden als "Vollkommen" gefährlich hochgehalten, inspiriert von jenen, die sie offensichtlich nicht gelesen haben.

Beispielsweise wundert man sich, wie "Lug" und "Mißgunst" enthalten sind, nicht aber "Vergewaltigung", "Folter", "Kindesmißbrauch", "Rassismus" oder "Sklaverei". Und sicherlich Niemand glaubt ernsthaft, dass eine Anwendung dieser Gebote auch Grauzonen abdeckt. - "Du sollst nicht töten." Aber was ist mit Selbstverteidigung? - "Du sollst kein falsches Zeugnis von dir geben wider deinem Nächsten." Aber wie verhält es sich mit dem Täuschen eines SS-Offiziers, welcher fragt, ob man Juden versteckt? Wahre Moral erfordert individuelle Entscheidungen von Fall zu Fall und nicht einfach die Verwendung einer plumpen moralischen Schablone für alle Lebenslagen.

Abgesehen davon ist Moral älter als jeder Glaube an einen Gott oder an Götter.

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