Hier ist das Prinzip, das von Konfuzius stammt: "Sage es mir und ich werde es vergessen... Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten... Lass es mich tun und ich werde es können."
Was für eine Art Unterricht findet zu mindestens 90% der Schulzeit statt? Richtig, Frontalunterricht: Der Lehrer erklärt etwas, Schüler hören zu. Höchstens schreibt er etwas auf die Tafel. Mindestens 90% der Hausaufgaben bestehen aus Pauken. Klassenarbeiten sehen auch so aus, dass man eine hineingepaukte und auswendig gelernte Lyrik wiedergeben muss.
In der Uni schaut es auch nicht viel besser aus. Ich selbst habe Physik studiert, ein Fach das sehr praxisorientiert sein kann (und sein sollte). Wie sahen mindestens 80% des Studiums aus? Richtig, es waren schriftliche Klausuren, in denen man quasi die Schema anwenden musste, die man in den (rein theoretischen) Vorlesungen "gelernt" (eigentlich in sich hineingepaukt) hat. Selten gab es Laborpraktika, wo man mal "experimentieren" durfte. Aber selbst dort war bei den meisten der größte erlernte Fähigkeit, die Basics einer Programmiersprache und wie man eine Ausarbeitung schreibt. Von Versuchen selbst blieb so gut wie gar nichts hängen, weil die wenigsten wie geplant funktionieren und der Betreuer bei jedem wichtigen Schritt eingreifen muss.
Das lustigste dabei ist, dass mir dieses Prinzip von Konfuzius in von einem Betreuer in einem Vorkurs für so ein Laborpraktikum genannt wurde. Dabei verlief aber dieses Praktikum genauso, wie ich das oben beschrieben habe. Ist das Massenschizophrenie?