Ich arbeite seit vielen Jahren mit hochsensiblen Menschen und habe dadurch Kontakt zu vielen hundert HSP gehabt. Nach meiner Beobachtung sind faul, fleißig oder motivierend keine typischen Merkmale der Hochsensibilität. Und ist genauso gemischt wie in Seminaren mit durchschnittlich sensiblen Menschen. Es sind somit individuelle Verhaltensweisen und kommt einfach auf den Typ generell an.

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Hochsensibilität ist eine Charakterausprägung. Ein Merkmal, genau wie die Farbe der Augen. Von daher kannst du trotz der Diagnose einer sozialen Phobie auch hochsensibel sein. Es kann aber auch sein, dass du durch das Mobbing ein Trauma erfahren hast. Diese Symptome sind zum Teil sehr ähnlich zur Hochsensibilität. Die Symptome, die du schilderst, klingen eher nach Traumafolgen. Bis auf die Empathie, da ist es wichtig zu schauen welche Form deine Empathie ist. Das heißt nicht, das du nicht auch hochsensibel sein könntest, sie Symptome, die du schilderst, geben aber erstmal einen Hinweis in Richtung Trauma. Gut, dass du dir hier Klarheit verschaffst, denn Hochsensible, Menschen mit Traumafolgen oder Hochsensible mit Traumafolgen brauchen jeweils eine andere Unterstützung in der Therapie.
In diesem Video bekommst du Unterscheidungsmerkmale, die dir mehr Klarheit bringen können.
https://youtu.be/oOVKF6b1fcA

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Generell finde ich es toll, das du dich für deinen Kollegen so einsetzt.

Erstmal ist die Frage, will er denn was ändern? Im Moment scheinst du in seine Verantwortung zu gehen. Das ehrt dich zwar, hat aber in der Regel nicht soviel Effekt. Du kannst ihn nicht ändern, aber du kannst deinen Umgang mit ihm ändern und damit die Gefühle, die das bei dir auslöst.

Wenn ein notorischer Lügner lügt, hat das NICHTS mit dir zu tun. Wenn es dir gelingt, es nicht persönlich zu nehmen, wird es dir wahrscheinlich viel leichter fallen. Es lügt aus seiner Krankheit heraus. Angenommen er hätte Tourette, würdest du das dann auch persönlich nehmen wenn er Schimpfwörter raushaut.

Gleichzeitig bist du für ihn nicht verantwortlich.
Es liest sich, als schliddert ihr da gerade in das Drama Dreieck. https://www.transaktionsanalyse-online.de/drama-dreieck/
Hier findest du mehr Informationen dazu.

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Hallo nousern4me, 

Hochsensibilität kann man nicht diagnostizieren, weil es Charakterausprägung und keine Krankheit ist. Ein Psychologe (wenn er er sich damit auskennt, was zum Glück immer mehr der Fall ist)  macht mit dir die gleichen Tests, die du im Internet findest. Vielleicht stellt er noch ein paar zusätzliche Fragen um seinen Eindruck zu präzisieren und um zu prüfen ob du eine "echte" HSP bist (siehe unten). Leider wissen immer noch viel zuwenig Fachleute (Psychologen, Ärzte, Pädagogen...) über Hochsensibilität bescheid. 

Man leidet übrigens nicht an der Hochsensibilität, sondern daran, wie man mit ihr umgeht. Sonst würden alle Hochsensiblen leiden und das ist definitiv nicht so. Die Magenkrämpfe können mit einem erhöhten  Cortisolwert zusammenhängen. Ein Langzeitstresshormon, das häufig bei HPS erhöht ist die noch nicht gelernt haben mit Ihren Kräften haus zuhalten.

Ich finde den Test von zart beseitet am besten. Wenn meine Kunden den machen passt das Ergebnis sehr gut zur erlebten Intensität der Hochsensibilität.

Ich gebe viele Seminare und Ausbildungen zum Thema und ich erlebe regelmäßig was die Erkenntnis hochsensibel zu sein für die Teilnehmer bedeutet. Viele haben das Gefühl sie seien anders, oder sogar falsch. Dann bekommen sie die Klarheit, das Sie hochsensibel sind und das wissen, das das von der Natur "gewollt" ist.

Zu wissen hochsensibel zu sein bringt ihnen häufig eine riesige Erleichterung. Im erster Linie weil sie sich selber besser verstehen und damit mehr Selbst"verständnis" bekommen. Sie können dann eher aufhören sich selbst zu bekämpfen. Die gesparten Kräfte können dann dafür genutzt werden, die Hochsensibilität positiv zu nutzen, und einen hilfreicheren Umgang mit ihren Umfeld zu finden. In dem sie Lernen sich selber treu zu sein ohne sich anpassen zu wollen. Und das kann natürlich dann auch ein längerer Weg sein.

Selten erlebe ich es, das jemand mit der "Diagnose" wirklich Aufmerksamkeit will. Da sehr viele HSP (hochsensible Personen) sich als auffällig (von der Norm abweichend) empfinden. Und sie sich sehnlichst wünschen eben nicht aus den Rahmen zu fallen und als "normal" wahrgenommen zu werden.

Mein Eindruck ist, dass die meisten Menschen, die sich damit "profilieren" nicht hochsensibel sind, sondern traumatisiert (so zeigt es sich zumindest in meiner Praxis). Ein Trauma hat neuronal viele Auswirkung die der Wahrnehmung von HSP entsprechen. Die Auswirkungen legen sich allerdings, wenn das Trauma verarbeitet ist. Ein Profi wird aber schnell merken, ob es sich um eine "echte" HSP handelt. Selbstverständlich gibt es auch traumatisierte HSP. Menschen die "nur" traumatisiert sind hilft es aber meistens sich dennoch erst einmal als Hochsensibel zu betrachten, da die Auswirkung sehr ähnlich sind, und das Handwerkszeug durch das sie diese Auswirkungen für sich abmindern können, ihnen genauso hilft.

Ich finde, wenn jemand das Gefühl hat, dass ihm ein Test helfen kann, dann ist es nur klug, den Test zu machen. Wer sich dadurch z.B. stigmatisiert fühlt und sich damit sein Selbstverständnis eher schwächt hat gute Gründe den Test nicht zu machen.

Vielen HSP fällt es schwer zu fühlen was ihnen gut tut und was sie brauchen. Den Test zu machen, oder eben auch nicht zu machen, kann schon ein Schritt in die erhöte Selbstwahrnehmung sein. Was tut mir gut. Egal was andere darüber denken.



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Erstmal Kompliment für dein Durchhaltevermögen. Andere hätten da schon den Kontakt abgebrochen. Generell ist Hochsensibilität keine Krankheit, sondern eine Charaktereigenschaft. Deshalb kann sie auch nicht diagnostiziert werden. Generell neigen hochsensible Personen (HSP) eher dazu, zuzuhören und sich zurück zunehmen. Außerdem grenzen sie sich häufig nicht ab um Konflikte zu vermeiden oder aus Angst jemanden zu verletzen.  

Natürlich gibt es da je nach persönlicher Geschichte auch Ausnahmen. Was du da schilderst macht den Eindruck, als wäre es sinnvoll, wen deine Freundin professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Es klingt als wäre ihr Akku total leer und fünf Jahre im selben Problem zu stecken legt die Wahrscheinlichkeit nah, das es da etwas anderes braucht. Das kann und sollte Freundschaft nicht leisten. Weil es so zu einem systemischen Ungleichgewicht kommt. Meistens halten das solche Freundschaften gar nicht so lange aus. 

Eine Möglichkeit wäre, ihr zu sagen, dass du siehst wie stark sie leidet, und dass du ihr mit deinen Mitteln nicht mehr helfen kannst. Du bist in Sorge um sie und es währe unverantwortlich so weiter zu machen. Wenn sie dann wieder anfängt, kannst du sagen: Ich sehe, dass du sehr leidest, das kann Freundschaft nicht mehr leisten, hole dir professionelle Hilfe. 

Das kannst du wie ein Mantra immer wieder sagen um dich abzugrenzen und ihr den Spiegel vorzuhalten. Vielleicht passt diese Möglichkeit ja für dich. Meistens dauert es etwas, bis es ankommt und die Menschen sich dann Unterstützung holen. 

Wenn ich deinen Beitrag so lese, kommt es mir vor, das du selber hochsensibel sein könntest. Schon mal drüber nachgedacht. Typisch für viele HSP ist, dass sie gute Zuhörer sind. Das sie sehr lange zuhören können. Das sie in der Lage sind, sich für den anderen zurückzunehmen. Häufig über die eigenen Grenzen und das es ihnen schwer fällt sich abzugrenzen aus angst den anderen zu verletzen oder um den Konflikt zu vermeiden. Das Auftreten deiner Freundin ist da eher die Ausnahme. 

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Schau mal unter asperger syndrom. Ist eine leichte Form des Autismus. Hier findest du ein Test dazu. http://www.psychotherapiepraxis.at/surveys/test_asperger.phtml

Vielleicht hast du auch einfach eine Bindungsstörung. Menschen die das betrifft gehen selten und meistens nur kurz in Blickkontakt. Es fällt ihnen schwer ins Gespräch zu kommen oder es zu halten, weil sie nicht gelernt haben verbal und emotional in Kontakt zu gehen und zu bleiben. Das benennen von Gefühlen fällt ihnen schwer. Sie können ihre Gefühle schwer einordnen, weil sie nicht gelernt haben ihre Gefühle mit Worten zu verknüpfen. Sie haben nicht gelernt ander Menschen anzuschauen und bekommen dadurch nicht mit was in anderen vorgeht. Kontakt fällt dann schwer und ist sehr anstrengend. Weil man möchte aber nicht kann. In diesem Fall kann dir Marte Meo sehr gut helfen. Man kann all dies auch im Nachhinein lernen.

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Ich habe meine Diplomarbeit über das Tema geschrieben. Hier ein paar Thesen zur Wirkung medialer Gewalt

Suggestionsthese (Imitationsthese) Diese These geht davon aus, dass Mediengewalt beim Rezipienten zu einer direkten anschließenden Nachahmungstat führen kann. Untersuchungen hierzu beziehen sich in den meisten Fällen auf den Akt der Selbsttötung.

Stimulationsthese Diese These geht davon aus, dass das Rezipieren von Gewaltdarstellungen menschliches Verhalten ent-hemmen und zum Nachahmen anregen kann. Im Gegensatz zur Suggestionsthese liegt hier der Schwer-punkt auf der enthemmenden Wirkung und nicht auf der unmittelbaren Nachahmung. Gewaltdarstellun-gen sollen somit zu einer Steigerung des Aggressivitätsniveaus des Rezipienten führen. Zusätzlich sollen durch Lernmechanismen neue aggressive Verhaltensmechanismen erworben und das Auftreten schon vorhandener wahrscheinlicher werden.

Katharsisthese Diese These wurde erstmals von Aristoteles vertreten. In der heutigen Zeit dient als Grundlage dieser These das tiefenpsychologisch orientierte, triebdynamische Aggressionskonzept. Der Rezipient erlebt das aggressive Verhalten der fiktiv dargestellten Person stellvertretend. Unterdrückte Aggressionen sollen so die Möglichkeit zur Verarbeitung haben. Dadurch reduziert sich das eigene Aggressivitätsniveau.

Inhibitionsthese Laut dieser These wirkt Mediengewalt hemmend auf die Ausführung aggressiver Handlungen. Durch Aggressionsangst soll eine Hemmungsverstärkung ausgelöst werden. Das heißt, wird das aggressive Mo-dell für seine Tat bestraft oder erfährt soziale Missbilligung kann das auf den Rezipienten aggressions-hemmend wirken. Diese Wirkung entsteht jedoch nur dann, wenn eine Aggressionsangst entstanden ist. Ist das nicht der Fall, kann es zu einer Aggressionssteigerung führen.

Habitualisierungsthese Nach dieser These hat das Rezipieren von Gewalt einen Gewöhnungseffekt. Diese Gewöhnung hat zur Folge, dass der Rezipient sowohl bei medialer-, als auch realer Gewalt eine verminderte emotionale Reakti-on zeigt. Dabei wird davon ausgegangen, dass nicht die einmalige Konsumierung von Mediengewalt die-sen Effekt hervorruft, sondern ein wiederholtes Rezipieren fiktiver Gewalt.

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