Hallo ellibeauty,

gerne erklären wir nochmal unser Angebot etwas genauer.

Unser Verei N.I.N.A. ist ein eingetragener Verein und Träger verschiedener Hilfs- und Beratungsangebote für Betroffenen von sexueller Gewalt,  Bezugspersonen und Fachpersonal. Neben der Arbeit am  "Hilfetelefon Sexueller Missbrauch", dass Sie erwähnten, beraten wir zusätzlich per EMail (beratung@hilfetelefon-missbrauch.de). Die Beratung ist - so oder so - vertraulich und unterliegt hohen Datenschutzanforderungen.

Alle Berater*innen sind psychologische oder pädagogische Fachkräfte - zum großen teil mit therapeutischer Zusatzausbildung - in jedem Fall aber mit viel Erfahrung in diesem Themengebiet. Wir bieten Unterstützung und Entlastung in Krisensituationen und entwickeln gemeinsam mit den Anrufenden bzw. Schreibenden konkrete Handlungsschritte. Gleichzeitig nennen wir immr auch Beratungsstellen, die eine kontinuierliche und langfristige Begleitung gewährleistet können. Das ist für uns aus der Ferne leider nicht möglich.

Bei massiven Flashbacks können wir punktuell entlasten. Um eine dauerhafte Unterstützung in solchen Situationen zu erhalten und um ein kontinuierliches Arbeiten mit dem Ziel einer langfristigen Verbesserung zu gewährleisten, ist unserer Einschätzung nach allerdings eine regelmäßige therapeutische Begleitung sinnvoll und notwendig. Darauf weisen wir in unseren Beratungen auch hin.

save-me-online ist ein Online-Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu den Themen  Mobbing in der Schule, Cybermobbing, Probleme mit Sexting, sexueller Missbrauch, Zusendung von Pornos oder andere sexuelle Übergriffe.

Sömtliche Informationen finden Sie auch unter www.nina-info.de.

Alle diese Angebote sind selbstverständlich kostenfrei.

Wir wünschen alls Gute!

Das N.I.N.A.-Team

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Hallo...

...und vielen Dank für Ihre Frage sowie Ihre Offenheit und das entgegengebrachte Vertrauen. Wir können gut verstehen, wie schwierig die Situation auch für Sie sein muss. Von einem Missbrauch und dessen Folgen zu wissen und - scheinbar - nichts tun zu können, ist sehr belastend. Wie schön, dass Sie Ihrem Angehörigen zur Seite stehen und das auch weiterhin tun wollen!

Aus unserer Beratungsarbeit wissen wir, wie schwer es vielen Betroffenen fällt, über die erlebte sexuelle Gewalt zu sprechen und sich jemandem anzuvertrauen. Die Person, von der Sie schreiben, ist sich sicher "das niemand ihr glauben wird". Das hören wir sehr häufig von betroffenen Menschen. Dahinter steht oftmals eine Strategie der Täter und Täterinnen. Sie sagen den Kindern, dass niemand ihnen glauben wird. Diese "Drohung" in einer solch extremen Gewaltsituation kann sich bis ins hohe Erwachsenenalter halten. Tragischerweise steht dahinter aber auch ein Stückchen Realität. Denn tatsächlich wird vielen Betroffenen nicht geglaubt. Die Drohung der Täter und Täterinnen wird somit wahr.

Sie glauben jedenfalls an das, was passiert ist, und das ist viel mehr wert als Sie vermutlich ahnen. Es ist für Ihren Verwandten sicherlich sehr hilfreich, in Ihnen eine Person gefunden zu haben, der er vertrauen und mit der er über so traumatisierende Erlebnisse wie sexualisierte Gewalt sprechen kann. Aus Ihrer Frage lesen wir gleichzeitig die große Verantwortung heraus, die Sie dabei spüren.

Traumatische Kindheitserlebnisse haben für die Betroffenen oft lebenslange Folgen. Auch der erwachsene  Mann braucht jemanden, dem er davon erzählen kann - trotz aller Scham, die viele Betroffene empfinden. Und das ist auch genau das, was Sie für ihn tun können: zuhören, da sein und sein Leid anerkennen!

Wenn Sie darüber hinaus etwas für ihn tun möchten, lassen Sie in ihren Gesprächen einfließen, dass es viele Hilfsangebote für Menschen mit seiner Erfahrung gibt - auch noch für erwachsene Betroffene. Der „Weiße Ring“ leistet gute Arbeit in der Unterstützung von Gewaltopfern, aber wichtig wäre (aus der Ferne vermutet) auch eine therapeutische Aufarbeitung. Das ist umso wichtiger, da Sie von seinen Problemen mit Sexualität und Partnerschaft berichten. 

Spezialisierte Fachberatungsstellen kennen sich sehr gut aus im Themengebiet und verfügen über viel Erfahrung in der Beratung und Begleitung von Menschen, die vn sexuellem Missbrauch betroffen sind. Die Berater*innen weren Ihrem Verwandten glauben - ohne Wenn und Aber. Er muss dort nicht erzählen, was er nicht erzählen will. Es geht vor allem darum, in Ruhe von der jetzigen Situation (vor dem Hintergund der Erfahrung) zu berichten und gemeinsam mit professioneller Unterstützung das weitere Vorgehen zu überlegen. Zudem kennen die meisten Fachberatungsstellen auch geeignete Therapeut*innen in der Region, die sich ebenfalls auf das Thema spezialisiert haben.

Unter www.hilfeportal-missbrauch.de finden Sie Adressen von Fachberatungsstellen und Therapeuten in Ihrer Nähe. Vielleicht kann auch die Website der Berliner Fachberatungsstelle "Tauwetter" hilfreich sein. Tauwetter unterstützt Männer, die in ihrer Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt erleiden mussten. Auf der Website von Tauwetter finden Sie viele hilfreiche Informationen, sowie Erfahrungsberichte und vor allem auch eine bundesweite Liste mit Anlaufstellen für Männer: https://www.tauwetter.de/de/fuer-das-umfeld/adressen.html

Wir wünschen alles Gute und viel Kraft weiterhin!

Das N.I.N.A.-Team

P.S. Wenn Ihr Verwandter diesen Schritt ncht gehen möchte, dann empfehlen wir Ihnen, diesen Schritt zu gehen. Nahezu alle Beratungsstellen unterstützen, entlasten und stabilisieren auch Angehörige, die als Helfende den Betroffenen zur Seite stehen.

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Hallo Regenundbogen,

sexualisierte Gewalt ist in der großen Mehrhet der Fälle das Ausüben von Macht und Dominanz über Schwächere, in dem Fall Kinder, die sich nicht so einfach wehren können. Die sexualisierten Übergriffe sind damit nur ein Mittel zum Zweck, nämlich zum Ausüben von Gewalt. Das heißt konkret: Es geht um Gewalt und nicht (zumindest meistens nicht) um Sexualität.

Daher lösen Kindersexpuppen das Problem nicht wirklich. Sie sorgen nicht dafür, dass Täter sich von den Kindern abwenden und stattdessen Sex mit einer Puppe haben. Vielmehr passiert - so ist zu vermuten - genau das Gegenteil: Die Hemmschwelle, Kinder sexuell zu missbrauchen sinkt, da der Sex mit einem „Kinderkörper“ praktisch zur Gewohnheit wird und es nur ein kleiner Schritt hin zur realen Gewalt gegen Kinder ist. Diese Erfahrung zeigt sich auch bei dem Konsum von Missbrauchs-Abbildungen (sogenanter "Kinderpornografie"). Der Konsum senkt die Hemmschwell, Kinder real zu missbrauchen.

Kindersexpuppen sind somit alles andere als harmlos. Es ist ein weiterer Schritt der Entmenschlichung von Kindern, sie werden zu Objekten degradiert. Kindersexpuppen öffnen damit Tür und Tor zu Gewalt an Kindern und verhindern sie nicht. Davon ist auszugehen.

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo vikiskincare,

wir haben uns das Video angesehen und teilen Ihren Eindruck, dass einige (nicht alle) der Frauen und Kinder so aussehen, als würden sie sich unwohl fühlen. Ob das tatsächlich so ist und sie das Verhalten auch selbst als grenzüberschreitend empfinden, können wir natürlich nicht wirklich einschätzen. Da können Fotos und Videos vielleicht auch täuschen.

Viele bekannte Persönlichkeiten oder Menschen in machtvollen Positionen sind unserer Einschätzung nach mehr “touchy” als es der Situation (mindestens von außen betrachtet) angemessen erscheint. Das gilt häufig auch schon im “Kleinen” (der “touchy” Großonkel, der einmal im Jahr zu Besuch kommt und von allen sehr geschätzt wird, oder, oder…). Wir finden, es würde allen Menschen - besonders denen “mit Rang und Namen” - sehr gut zu Gesicht stehen, sich vorbildhaft und grenzachtend zu verhalten, um nicht Gefahr zu laufen, die eigene Position - bewusst oder unbewusst - auszunutzen. 

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team

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Hallo siotaa,

unserer Erfahrung nach "sitzen" Täter und Täterinnen überall und gerade im Bereich des organisierten Kindesmissbrauchs ist oftmals auch die “Elite” beteiligt. Hier geht es in der Regel um sehr viel Geld. An Täter und Täterinnen heranzukommen, die über viel Macht und viel Geld verfügen und einflussreiche gesellschaftliche Positionen einnehmen, ist umso schwerer - wir vermuten auch für die Strafverfolgungsbehörden.

Immer wieder hören wir auch von solchen Fällen. Seit Mai 2019 haben wir daher für Betroffene organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt die telefonische Anlaufstelle “berta” ins Leben gerufen. Unter www.berta-telefon.de findet man die Kontaktmöglichkeiten und auch Informationen zu weiteren interessanten Adressen und Links. 

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team

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Hallo gutefrage Themenspecial,

Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen ist eine Straftat, die angezeigt und strafrechtlich verfolgt werden kann und unter bestimmten Voraussetzungen auch sollte.

Es gibt sogenannte Verjährungsfristen. Hierzu können wir allgemeine Informationen geben. Kurz gesagt:

Je schwerer ein Delikt mit Strafe bedroht ist, desto länger kann es im Strafrecht geahndet werden. Für Straftaten aus dem Bereich des sexuellen Kindesmissbrauchs kommen Verjährungsfristen zwischen fünf und 20 Jahren (bei Missbrauch mit Todesfolge 30 Jahre) in Betracht.

Für gewöhnlich beginnt im Strafrecht die Verjährung mit der Beendigung der Tat. Eine Ausnahme stellt der Beginn der Verjährung von schweren Sexualstraftaten dar. Dort ruht die Verjährung nach der Gesetzesänderung vom Januar 2015 bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres, § 78b Abs. 1 Nr. 1 StGB. Dies gilt auch für Taten, die vor dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Gesetzesänderung begangen wurden, jedoch nur dann, wenn diese noch nicht nach der alten Rechtslage verjährt waren. Im deutschen Recht kann für eine Tat, die einmal verjährt ist, die Verjährungsfrist nicht mehr rückwirkend wieder aufleben.

Die rechtsverbindliche Ermittlung der Verjährungsfrist von sexuellem Missbrauch ist nur im Einzelfall möglich. Die Entscheidung trifft die jeweilige Staatsanwaltschaft oder das Strafgericht.

Dies alles können Sie auch unter folgendem Link nachlesen:

https://beauftragter-missbrauch.de/recht/strafrecht/verjaehrungsfristen.

So sehr wir uns häufig wünschen, dass Täter und Täterinnen vor Gericht kommen und die Taten mit einem möglichst hohen Strafmaß belegt werden, so wichtig ist es, sich dabei jeden Einzelfall genau anzusehen. Aus unserer Beratungserfahrung heraus wissen wir um die hohe Belastung bis hin zu einer Retraumatisierung, die für betroffene Kinder und Jugendliche - aber auch Frauen und Männer - mit einer Anzeige und einem möglichen Gerichtsverfahren einhergehen kann.

Damit möchten wir nicht uns nicht gegen eine Anzeige und eine strafrechtliche Verfolgung aussprechen. Wir möchten lediglich verdeutlichen, dass die Entscheidung für eine Anzeige sehr individuell ist und in jedem Einzelfall neu überlegt werden sollte. Für manche ist der Weg der Anzeige ein wichtiger Schritt für die Verarbeitung des Erlebten - will aber gut überlegt sein.

Wir empfehlen unbedingt, diesen Schritt nur mit Unterstützung einer erfahrenen Fachberatungsstelle und einem Anwalt bzw. einer Anwältin zu gehen. So kann einer betroffenen Person die bestmögliche Begleitung an die Seite gestellt werden.

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team

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Hallo Nina19212,

vielen Dank für die Frage, wie man sich vor sexualisierter Gewalt schützen kann.

Leider muss man sagen, dass es keinen absoluten Schutz gibt. Sich selbst zu schützen, ist umso schwerer, je jünger man ist. Es ist aber auf jeden Fall hilfreich, wenn man verinnerlicht hat (gelernt hat), dass niemand einen ohne die eigene Zustimmung anfassen darf. Außerdem ist es wichtig, dem eigenen Gefühl zu vertrauen: Wenn einem etwas unangenehm ist, dann darf man NEIN sagen.

Nur man selbst kannst Entscheidungen treffen, die mit dem eigenen Körper zusammenhängen und niemand anderes sonst. Je mehr ein Kind über Sexualität beziehungsweise den eigenen Körper Bescheid weiß, desto selbstbewusster ist es auch und desto besser kann es sich wehren oder Hilfe holen.

Hilfe holen ist besonders wichtig, wenn einem irgendetwas komisch vorkommt. Viele holen sich Hilfe bei den Eltern (sofern das nicht die Tatpersonen sind). Andere vertrauen sich Menschen aus dem Sozialen Umfeld an (Nachbar*innen, Lerhkräften, Freund*innen). Auch offizielle Hilfestellen kommen in Frage - zum Beispiel unser "Hilfetelefon Sexueller Missbrauch". Die anonyme, telefonische Beratung erfolgt bundesweit und kostenfrei unter der Telefonnummer 0800 22 55 530. Unsere Beratungszeiten sind immer montags, mittwochs und freitags von 9 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr.

Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen ist in erster Linie Aufgabe von Erwachsenen: Diese müssen hinsehen, hinhören, handeln und helfen. Sie müssen Kindern mit Respekt begegnen, ihre Gefühle und Grenzen achten und sie ermutigen, sie selbst zu sein. Dazu gehört übrigens auch, dass man ein Kind nicht überredet, die Tante zu küssen. Oder dass man es unterbindet, wenn der Onkel dem Kind jovial auf den Po klatscht. Kinder sollten wissen, dass niemand sie anfassen darf, wenn sie das nicht möchten. Und Eltern sollten kritisch nachfragen, ob es in Kitas, Schulen und Vereinen ein Schutzkonzept zu sexueller Gewalt gibt.

Viele Grüße und alles Gute vom N.I.N.A.-Team

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Hallo SchulNoten710,

vielen Dank für diese wichtige Frage!

Zunächst einmal: Toll, dass sich die Freunde anvertrauen in der Situation, in der sie gerade sind. Das ist nicht selbstverständlich, weil sich viele Betroffene schämen und schuldig fühlen und Angst haben, über den Missbrauch zu sprechen. Das zu tun, ist für die meisten sehr hilfreich und über die Maßen entlastend!

Wichtig ist, den Freunden zu glauben, für sie da zu sein und ihnen zuzuhören. Und das ist schonmal sehr viel (!)....auch wenn es vielleicht erstmal nach wenig klingt.

Darüber hinaus kann es sehr hilfreich sein, wenn sich der Freund/die Freundin an eine spezialisierte Fachberatungsstelle wendet, um professionelle Unterstützung zu bekommen. Sie können Ihren Ihren Freund /Ihre Freundin dorthin begleiten, Mut zu sprechen und Ängste nehmen. Wichtig ist, keinen Druck aufzubauen. Ihr Freund/Ihre Freundin muss selbst entscheiden, wann der nächste Schritt möglich ist.

Hält der sexuelle Missbrauch noch an, ist es besonders wichtig, professionelle Hilfe zu bekommen, um diesen beenden zu können. Liegt der Missbrauch schon länger zurück, unterstützt die Fachberatungsstelle bei der Aufarbeitung.

In einer Beratungsstelle können Betroffene im persönlichen Gespräch und auf Wunsch auch zunächst anonym ihre Situation schildern, Fragen und Unsicherheiten klären. Die Beratenden kennen sich sehr gut mit der Dynamik sexualisierter Gewalt aus. Sie werden nichts gegen ihren Willen unternehmen, und mit ihnen gemeinsam überlegen, welche Unterstützung hilfreich erscheint.  Unserer Erfahrung nach sind Fachberatungsstellen zudem sehr gut in der Region vernetzt und können bei Bedarf auch Kontaktdaten geeigneter therapeutischer und/oder juristischer Fachkräfte nennen.

Adressen zu Fachberatungsstellen in der Nähe bietet das Hilfeportal Sexueller Missbrauch (www.hilfeportal-missbrauch.de), wo man darüber hinaus vielfältige Informationen zu Themenbereichen erhalten kann, die für die Betroffenen von Interesse sein könnten, beispielsweise zu rechtlichen Fragen.

Weitere Adressen finden betroffene Frauen unter folgendem Link https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html

Tauwetter ist eine Anlaufstelle für Männer, die in Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erfahren mussten. Die Website www.tauwetter.de bietet neben bundesweiten Adressen von Fachberatungsstellen aus dem ganzen Bundesgebiet auch viele hilfreiche Informationen sowie Erfahrungsberichte von anderen betroffenen Männern.

Zur Klärung noch offener Fragen oder auch zur ganz persönlichen Unterstützung und Entlastung können Sie oder auch Ihre FreundInnen sich gerne an unser „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ wenden. Unter der bundesweiten, anonymen und gebührenfreien Nummer 0800 – 22 55 530 gibt es die Möglichkeit, zu folgenden Zeiten mit Fachkräften aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik zu sprechen: montags, mittwochs und freitags von 9 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr. Nähere Informationen finden Sie unter www.hilfetelefon-missbrauch.de.

Alles Gute und viel Kraft!

Das N.I.N.A.Team

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Hallo Wortmaus,

auch für diese Fragen vielen Dank!

Auf Ihre erste Frage können wir sehr deutlich mit Ja antworten. Genauso, wie Sie sich mit anderen Lebensbereichen Ihres Kindes befassen, sollten Sie das auch mit den Apps machen, die Ihr Kind nutzt. Das fällt vielen Eltern schwer, weil es so gar nicht ihrem eigenen Interesse entspricht und ihnen eher fremd ist. Aber es lohnt sich: Sie werden sehr viel besser verstehen, was Ihr Kind tut und warum es das tut. Die meisten Kinder freuen sich, wenn sich ihre Eltern interessieren und damit auch zeigen, dass sie das Kind und seine Interessen ernst nehmen und darauf einlassen. Viele Eltern sind überrascht, wie gerne, bereitwillig und auch stolz ihre Kinder ihnen zeigen, was sie im Netz tun, mit wem sie Kontakt haben und was sie alles können. 

Zudem ist es so, wie Sie schon schreiben. Bei einigen Apps lauern Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. Wenn Eltern diese nicht kennen, können sie ihre Kinder nicht darauf vorbereiten und ahnen auch nicht, was gerade “an ihnen vorbei” mit den Kindern geschieht. 

Zu Ihrer zweiten Frage: Achten Sie auf die Altersbeschränkungen, die viele Apps haben und nehmen Sie diese ernst. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und machen Sie deutlich, dass sie die ein oder andere App “im Auge behalten” wollen. Sie können auch regelmäßig gemeinsam mit IHrem Kind die Kontakte ansehen (beispielsweise jeden Sonntag ganz regelmäßig drüberschauen, was ihr Kind so gemacht hat…). Solange Sie nicht heimlich und ohne vorherige Absprache Nachrichten lesen, gehört ein gewisses Maß an Kontrolle zu Ihrer Aufgabe als Eltern. Sie “kontrollieren” ja auch, mit wem sich Ihr Kind verabredet und würden beispielsweise Treffen mit anderen Erwachsenen, die sie kaum oder gar nicht kennen, vermutlich verbieten. Es gibt auch sogenannte “Familiy-Apps”. Dadurch wird gewährleistet, dass ihr Kind nicht alleine Apps herunter läd, sondern Ihre Zustimmung dazu bekommen muss. 

Kurzum: Alles ist besser, als Ihr Kind alleine zu lassen im Internet oder - alternativ - das Internet ganz grundsätzlich aus dem Leben Ihres Kindes zu streichen, nur um alle Gefahren zu minimieren. Denn Ihr Kind wird ohnehin damit konfrontiert. Wenn Sie sich gemeinsam mit den Apps beschäftigen, dann begleiten Sie Ihr Kind optimal und bieten ihm maximalen Schutz. 

Ausgesprochen hilfreiche Infos bieten Ihnen die Webseiten www.klicksafe.de und www.innocenceindanger.de....wie schon bei der letzten Antwort erwähnt :)

Viele Grüße und alles Gute vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo Wortmaus,

das ist eine spannende Frage, weil sie das Internet nochmal als einen besonderen Bereich herausstellt. Gerne gehen wir darauf ein. Vorab möchten wir jedoch so ganz grundsätzliche Dinge erwähnen, die unserer Erfahrung nach wichtig sind, um mit Kindern (zu egal welchem Thema) gut im Gespräch zu bleiben. 

Unserer Erfahrung nach ist es vor allem und ganz grundsätzlich wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Kinder sollten wissen und erfahren, dass sie mit allen Themen und Sorgen zu ihren Eltern gehen können, dass sie von ihnen ernst genommen werden und dass sie sich bei ihnen für nichts schämen müssen. Es geht ganz grundsätzlich um eine präventive Erziehungshaltung - geprägt von gegenseitigem Vertrauen, Achtung und Wertschätzung. Und es geht darum, Kindern immer wieder Gesprächsangebote zu machen: Interessieren Sie sich für ihr Kind und fragen Sie regelmäßig, wie es Ihrem Kind geht. Halten Sie aus, wenn ihr Kind traurig ist und seien Sie gerade dann für Ihr Kind da. Ist etwas Blödes passiert, dann trösten Sie Ihr Kind. Uneingeschränkt. Ohne Vorwürfe. Und ohne Sätze wie „Ich hatte dir ja gesagt, dass du das nicht machen sollst….“.  Sprechen Sie - altersgerecht - mit Ihrem Kind über Gefühle, den Körper, Berührungen,  Grenzen, gute und belastende Geheimnisse - und auch über Gefahren im Internet. Ihr Kind muss wissen, wo es sich Hilfe holen kann, wenn es in Not ist. Und es muss wissen, dass Hilfe holen wichtig ist - kein Petzen. 

Bezogen auf das Internet ist unserer Erfahrung nach besonders wichtig, dass Kinder sorgsam an das Medium herangeführt werden und erleben, dass sich ihre Eltern dafür interessieren (im positiven Sinne). Für viele Eltern ist das Internet ein “rotes Tuch”. Häufig fallen in Familien Sätze wie “...sonst gibt es Internet-Verbot” oder “dann nehme ich dir das Handy weg”. Das zeigt Kindern lediglich, dass ihre Eltern sie und ihre Lebenswelt nicht verstehen und alles, was mit Internet und Handy zu tun hat, eher blöd und unnütz finden. Lieber halten sie das Handy und alle Internet-Kontakte also von ihnen fern, um Konflikte zu vermeiden. 

Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie kaum einen Unterschied machen, was analoge Kontakte und Internet-Kontakte angeht. Interessieren Sie sich dafür ebenso, wie Sie sich für die Freunde aus der Klasse interessieren - ohne natürlich dabei zu aufdringlich zu sein. Je nach Alter Ihres Kindes ist es aus unserer Sicht wichtig, die Kontakte tatsächlich auch regelmäßig zu “kontrollieren”. Damit meinen wir nicht, heimlich die Nachrichten zu lesen, sondern regelmäßig darüber zu sprechen und nachzufragen. Signalisieren Sie ehrliche Offenheit für Probleme und sprechen Sie sehr deutlich auch über die Risiken, die es im Internet leider (neben all dem Gutem) gibt.  

Sexuelle Übergriffe im Internet erleben leider sehr viele Kinder und Jugendliche - schlichtweg weil Täter und Täterinnen diesen Kontext für sich entdeckt haben und die Bedingungen gewissermaßen ideal sind. Sie können sich im Internet hinter einem anderen Profil verstecken, sie kommen im Internet schnell in Kontakt mit Kindern, sie finden im Internet Fotos und Filme, sie können reale Treffen mit Kindern vereinbaren - ohne dass die Eltern überhaupt nur eine Ahnung davon haben (müssen). Viele Kinder sind zudem im Internet mutiger als sonst. Sie haben das Gefühl, alles Mögliche ausprobieren zu können – ohne dass dann wirklich etwas Schlimmes passiert. Sie unterschätzen dabei jedoch die technischen Möglichkeiten und das perfide, manipulative Vorgehen der Täter und Täterinnen – letztlich genau wie viele Eltern selbst auch.

Wenn Kinder sexuellen Missbrauch erfahren, fällt es ihnen immer schwer, darüber zu sprechen und sich anzuvertrauen. Dafür gibt es viele verschiedene Gründe. Wenn Kinder im Internet sexuell missbraucht werden, ist es häufig noch schlimmer - so unsere Erfahrung. Zum einen haben sie häufig etwas getan, was sie eigentlich nicht tun sollten. Das Internet verleitet dazu, Grenzen zu überschreiten, die man in der analogen Welt definitiv einhalten würde. Zum anderen ist die Scham oftmals noch viel größer, weil sie den Eltern Fotos und Gesprächsabläufe zeigen müssten.

Doch auch im Internet trifft Kinder keine Schuld für sexuelle Übergriffe. Das ist wichtig zu berücksichtigen bei jedem Gespräch mit Ihrem Kind. Auch wenn Sie Ihr Kind gewarnt oder bestimmte Dinge konkret verboten hatten, ist es wichtig, vor allem zu loben und zu bestärken, dass es sich ihnen anvertraut hat. 

Viele hilfreiche Informationen finden Sie auf der Website des Vereins “Innocence in Danger” (www.innocenceindanger.de). Dort gibt es einen Bereich für Kinder und einen für Eltern.  Schauen Sie sich gemeinsam die Informationen an uns sprechen Sie darüber. Dann wird es Ihrem Kind sehr viel leichter fallen, zu erzählen, wenn etewas komisch ist. Super sind auch die Informationen von “klicksafe”. Unter www.klicksafe.de gibt es richtig gute Materialien, die sowohl Eltern als auch Kinder unterstützen.

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo Sannyschizocore,

vielen Dank für diese Frage!

Auch wenn die meisten Betroffenen in der Regel nicht detailliert von ihren schlimmen Erfahrungen berichten, ist es tatsächlich häufig nicht so einfach, diese Geschichten zu „verdauen“. Deshalb achten wir auf eine gute Selbstfürsorge. Je mehr wir auf einen guten Ausgleich und für genug Entspannung sorgen, desto besser können wir das Gehörte verarbeiten. Wichtig ist natürlich auch eine gewisse Abgrenzungsfähigkeit, um diese Arbeit gut machen und Betroffene gut begleiten zu können. Nur wenn wir selbst nicht ganz tief in die Geschichte eintauchen, können wir auch gut weiterhelfen.

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team! 

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Hallo KatzenEngel,

tatsächlich gibt es auch unserer Erfahrung nach ein Missverhältnis in den Therapiemöglichkeiten für Täter*innen und für Betroffene - ohne dass wir das jetzt an konkreten Zahlen belegen könnten.

Eventuell liegt es daran, dass die Therapie von Tätern und Täterinnen als Kinderschutz betrachtet wird - denn natürlich möchte man verhindern, dass weitere Taten geschehen und die Täter und Täterinnen ihre Taten fortführen.

Wir können uns auch vorstellen, dass es insgesamt viel weniger bekannte und therapiewillige (oder zur Therapie genötigte) Täter und Täterinnen gibt als Betroffene. Das ist aber auch nur Spekulation und soll dieses gefühlte Missverhältnis keinesfalls entschuldigen. Wir wünschen uns natürlich ebenfalls, dass Betroffene die geeignete Hilfe erhalten, um ihre traumatischen Erfahrungen verarbeiten zu können und die Folgen der erlittenen sexualisierten Gewalt zu bewältigen.

Auch wenn es für Betroffene immer noch sehr schwer ist, einen freien Therapieplatz zu finden, ist dennoch in den zurückliegenden Jahren Einiges passiert. So hat die Bundesregierung beispielsweise den „Fonds Sexueller Missbrauch“ ins Leben gerufen. Das Ergänzende Hilfesystem (EHS) besteht aus dem „Fonds Sexueller Missbrauch im familiären Bereich“ (dazu gehört auch der soziale Nahbereich) und dem „Ergänzenden Hilfesystem - Institutioneller Bereich“. Das EHS will Betroffenen helfen, die sexuellen Missbrauch erlitten haben und unter dessen Folgewirkungen leiden. Betroffene können Sachleistungen wie z.B. Therapien bis zu einer Höhe von 10.000 € beantragen. Voraussetzung für Hilfemaßnahmen ist immer, dass ein nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen dem sexuellen Missbrauch und den vorhandenen Folgen zu erkennen ist und die beantragten Hilfen müssen dazu geeignet sein, die noch andauernden Folgen des Missbrauchs zumindest zu mindern. Dies ist bei Therapie immer der Fall.

Über den Fonds können auch alternative Psychotherapieformen finanziert werden, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Das gleiche gilt für Therapeut*innen, wie z.B. Heilpraktiker*innen für Psychotherapie oder nicht approbierte Psychotherapeut*innen. Damit stehen ein größeres Spektrum an Psychotherapien und auch mehr freie Plätze zur Verfügung, für die es meist keine Wartezeit gibt - mal abgesehen von der Wartezeit bis zur Bewilligung des Antrages. Weitere Informationen zum Fonds erhalten Sie unter folgendem Link: http://www.fonds-missbrauch.de/.

Vielen Betroffenen wissen zudem nicht, dass sie auch Unterstützung bei spezialisierten Fachberatungsstellen finden können - zumindest machen wir diese Erfahrung am Hilfetelefon Sexueller Missbrauch.  Fachberatungsstellen bieten psychosoziale Unterstützung, kennen und empfehlen geeignete therapeutische Fachkräfte und überbrücken mit therapeutischen Angeboten oftmals auch die Wartezeiten bis zum Beginn einer Therapie. Adressen von Fachberatungsstellen findet man unter www.hilfeportal-missbrauch.de sowie auf der Website des Bundesverband für Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html). Die Berliner Fachberatungsstelle Tauwetter hat zudem eine bundesweite Liste mit Anlaufstellen für betroffene Männer auf ihrer Website eingestellt: https://www.tauwetter.de/de/fuer-das-umfeld/adressen.html.

Alles Gute und viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!  

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Hallo Sunny803,

vielen Dank für Ihre Frage zu den Begrifflichkeiten!

Beim Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist es tatsächlich sehr wichtig, die Begriffe zu klären und genau zu definieren, damit es nicht zu falschen Deutungen kommt. Häufig werden Begriffe in falschem Kontext genutzt. 

Unter  “Pädophilie” verstehen wir die sexuelle Ansprechbarkeit auf das kindliche Körperschema. Das heißt: Pädophile fühlen sich sexuell zu Kindern hingezogen. “Hebephilie” meint entsprechend die Ansprechbarkeit auf das frühe jugendliche Körperschema. Hebephile Menschen fühlen sich sexuell zu Jugendlichen hingezogen. Einige dieser so veranlagten Menschen sind ausschließlich auf diese Präferenz (Pädophilie und/oder Hebephilie) festgelegt. Ein anderer Teil kann auch Sexualität mit Erwachsenen leben.

Die sexuelle Präferenzstruktur - also, zu wem man sich sexuell hingezogen fühlt - manifestiert sich im Jugendalter und ist relativ stabil.

Allerdings wird nicht jeder so veranlagte Mensch automatisch zum Täter oder zur Täterin. Das eine ist, was diese Menschen fühlen und begehren. Das ist andere ist, was sie tun beziehungsweise wie sie damit umgehen. Nicht jeder Täter ist pädophil und nicht jeder Pädophile ist ein Täter.

Im Rahmen entsprechender Therapien können betroffenen Personen Unterstützung bekommen, um mit ihrer pädophilen oder hebephilen Neigung leben zu lernen, diese zu akzeptieren und in ihr Selbstbild zu integrieren - ohne die Neigung auszuleben und sexuelle Übergriffe an Kindern oder Jugendlichen zu begehen. Ziel ist es, sowohl sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt als auch indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchs-Abbildungen im Internet (sogenannte Kinderpornografie) zu verhindern. Informationen hierzu finden Sie auch unter www.kein-taeter-werden.de

Aber natürlich: Nicht alle pädophil oder hebephil veranlagten Menschen schaffen es, ihre Neigungen zu kontrollieren und so sind unter den Tätern und Täterinnen auch Menschen mit sexueller Fixierung auf Kinder und/oder Jugendliche. Ein großer Anteil der Täter und Täterinnen ist hingegen weder pädophil noch hebephil. Sie üben sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche aus anderen Gründen aus. Ihre sexuelle Präferenz ist auf Erwachsene ausgerichtet. 

Der Begriff Kinderschänder, den Sie erwähnten,  wird viel in den Medien verwendet. Wir benutzen ihn hingegen gar nicht. Er suggeriert, dass Kinder (für ihr Leben) geschändet - sprich beschädigt - wurden: die Schande liegt damit sozusagen bei den betroffenen Kindern (nicht bei den Tatpersonen). Wir wissen von vielen Betroffenen, dass es für sie aus diesem Grund sehr belastend ist, wenn von Kinderschändern gesprochen wird - auch wenn die Folgen des Missbrauchs in vielen Fällen tatsächlich ein Leben lang währen.  

Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Das N.I.N.A.-Team

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Hallo thauglor,

vielen Dank auch für diese Frage!

Es ist in der Tat schwierig - da stimmen wir Ihnen zu. Umso wichtiger ist es, mit Kindern über das Internet und wie sie sich dort präsentieren, zu sprechen.

Eltern sollten mit ihren Kindern das Internet gemeinsam entdecken, sie bei ihren ersten Schritten begleiten und mit ihnen Regeln für die Nutzung des Internets vereinbaren. Das bedeutet zum Beispiel, Kinder im Grundschulalter auf sicheren Seiten anzumelden. Ein Tipp dazu wäre die Seite „Chatten ohne Risiko“: https://www.chatten-ohne-risiko.net/startseite/

Je älter Mädchen oder Jungen werden, desto mehr gilt es auszuhandeln, welche Seiten sie besuchen dürfen und welche nicht, wie lange sie vor dem Computer sitzen, mit was sie sich beschäftigen und mit wem sie sich online anfreunden.

Generell gilt: Seien Sie nicht überängstlich, aber achtsam. Die Nutzung des Internets gänzlich zu verbieten, kann dazu führen, dass Mädchen und Jungen sich ohne Wissen ihrer Bezugspersonen im Netz bewegen und sich bei negativen Erlebnissen nicht anvertrauen. Mütter und Väter sollten sich dafür interessieren, auf welchen Webseiten oder sozialen Netzwerken ihre Kinder unterwegs sind, und nachfragen, wenn sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt.

Hilfreich ist auch die Informationsbroschüre „Nicht alles, was geht, ist auch erlaubt! Urheber- und Persönlichkeitsrechte im Internet“, herausgegeben von klicksafe.de und im Internet als Download verfügbar und kostenfrei zu bestellen. Diese und weitere Broschüren finden Sie unter: https://www.klicksafe.de/materialien/

Wir wünschen alles Gute!

Das N.I.N.A.-Team

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Hallo thauglor,

wir haben den Film selbst nicht in Gänze gesehen. Wir haben uns aber den Trailer und die Kritiken im Netz angeschaut. Auch wenn wir es generell kritisch sehen, wenn so junge Mädchen dermaßen hypersexualisiert dargestellt werden, scheint der Film sich genau mit dem Thema des Selbstbildes junger Mädchen in einer hypersexualisierten und pornographisierten Gesellschaft zu beschäftigen und zudem den interkulturellen Konflikt einer jungen Migrantin zu thematisieren. Das finden wir als Aufhänger für einen Film erst einmal sehr gut!

Viele der Tanzszenen, die wir sehen konnten, irritieren uns dennoch sehr. Die Kameraführung gewährt Ein- und Ausblicke, die es für die eigentliche Botschaft des Filmes aus unserer Sicht nicht bräuchte. Wir fragen uns, warum und für wen die Darstellerinnen auf diese Art und Weise gefilmt wurden. Es wäre schlichtweg nicht nötig gewesen, um auf das Probleme einer möglicherweise hypersexualsierten Gesellschaft aufmerksam zu machen. Oder hätten sich den Film dann weniger Menschen angeschaut…? Vermutlich. Und genau das ist natürlich problematisch. Da geht es uns ähnlich wie Ihnen mit dem Gefühl beim Ansehen des Films.

Unser Fazit: Wir finden die Botschaft und Geschichte des Filmes großartig, die Umsetzung zum Teil jedoch mehr als grenzwertig und damit auch nicht in Gänze moralisch vertretbar. Unserer Meinung nach ist grundsätzlich wichtig, sich genau zu überlegen, wie man etwas darstellt und darauf zu achten, dass Kinder und Jugendlichen durch die Darstellung nicht sexuell ausgebeutet werden oder der Blick ein voyeuristischer ist. Das gilt unser Erachtens nach sowohl für den Film selbst als auch die Werbung von Netflix, die unseren Recherchen nach besonders in der Kritik stand.  

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo schokokuchen31,

vielen Dank für Ihre Frage zu den Geschwistern! Damit sprechen Sie einen wichtigen Punkt an, der leider viel zu häufig aus dem Blickfeld gerät.

Von vielen Gesprächen am Hilfetelefon wissen wir, dass der Umgang mit dem sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie sehr schwierig ist und in sehr vielen Fällen diese Taten, bagatellisiert, totgeschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Gelangen sie dennoch ans Tageslicht, sind alle Familienmitglieder mit der Situation häufig überfordert und wissen auch nicht so genau, wie sie mit dem betroffenen Kind umgehen sollen. Viele Geschwisterkinder weisen selbst auch eine Bandbreite von psychischen Symptomen aufgrund dieser belastenden Situation auf und bräuchten Hilfe, um diese Situation zu bewältigen. Sowohl das Hilfetelefon sexueller Missbrauch als auch andere spezialisierte Fachberatungsstellen bieten auch Beratung von Angehörigen an. Als Geschwisterkind macht es also auch im Erwachsenenalter noch Sinn, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Nähere Informationen zum Hilfetelefon finden Sie unter https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon. Unter folgenden Link können Sie geeignete Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden: https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html.

Viele Grüße und alles Gute vom N.I.N.A.-Team

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Hallo Auswahl121,

vielen Dank für die Frage.

Leider kann man darauf nur antworten, dass es sehr unterschiedliche Gründe gibt, waum Menschen Kindern sexualisierte Gewalt antun.

Das heißt:

Es gibt kein einheitliches "Täterprofil". Verschiedene Ursachenmodelle betonen unterschiedliche Faktoren, die dazu führen, dass jemand Kinder oder Jugendliche missbraucht.

Aber: Ein wesentliches Motiv ist der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat das Gefühl von Überlegenheit zu erleben. Bei einigen Tätern und wenigen Täterinnen kommt eine sexuelle Fixierung auf Kinder hinzu (Pädosexualität).

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo Bernhard 554,

auch für diese Frage vielen Dank!

So ganz pauschal können wir dazu sagen: Ja, auch das ist Prävention von sexuellem Missbrauch. 

Es gibt kein einheitliches Täterprofil. Verschiedene Ursachenmodelle betonen unterschiedliche Faktoren, die dazu führen, dass jemand Kinder oder Jugendliche missbraucht. Fest steht: Ein wesentliches Motiv ist der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat das Gefühl von Überlegenheit zu erleben. Hier kann Therapie ansetzen.

Bei einigen Tätern und wenigen Täterinnen kommt eine sexuelle Fixierung auf Kinder hinzu. Das nennt man auch Pädosexualität / Pädophilie (primäre sexuelle Interesse an Kindern vor Erreichen der Pubertät.) Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet für diese Menschen an vielen Standorten in Deutschland ein kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot - sprich therapeutische Hilfe - an. Im Rahmen der Therapie erhalten die betroffenen Personen Unterstützung, um mit ihrer sexuellen Neigung  leben zu lernen, diese zu akzeptieren und in ihr Selbstbild zu integrieren - ohne Kinder sexuell zu missbrauchen. Ausdrückliches Ziel von “Kein Täter werden” ist es, sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchs-Abbildungen im Internet (sogenannte Kinderpornografie) zu verhindern. Einbezogen in das Therapieprogramm werden sowohl Personen, die bisher (noch) nicht übergriffig geworden sind bzw. keine “Kinderpornografie” (Abbildungen von sexuellem Kindesmissbrauch) genutzt haben, aber befürchten, dies zu tun, als auch Personen, die bereits sexuelle Übergriffe auf Kinder begangen bzw. Missbrauchsabbildungen konsumiert haben, aber den Strafverfolgungsbehörden (noch) nicht bekannt sind. Darüber hinaus können auch Personen aufgenommen werden, die in der Vergangenheit wegen entsprechender Taten angezeigt und/oder rechtskräftig verurteilt wurden, eine gegebenenfalls gegen sie verhängte Strafe vollständig verbüßt haben und befürchten weitere Straftaten zu begehen.

Neben dem Netzwerk “Kein Täter werden” gibt es zahlreiche andere Institutionen, die therapeutisch mit Tätern und Täterinnen arbeiten - ausdrücklich auch, wenn die Ursache nicht in einer sexuellen Präferenzstörung liegt. Eine umfassende Liste mit Anlaufstellen bundesweit finden Sie unter https://www.hilfeportal-missbrauch.de/fileadmin/user_upload/Informationen/Uebersicht_Vorbeugung/2019-05-28_Liste_von_Einrichtungen_die_mit_erwachsenen_Sexualstraftaetern_arbeiten.pdf.

Die Arbeit mit Menschen, die sexuellen Missbrauch begangen haben (oder befürchten, dies zu tun), ist immer eine wichtige Form von Prävention, denn sie zielt darauf ab, zukünftige Taten zu verhindern. Ziel einer Therapie oder Beratung ist unter Anderem, dass die Klienten beziehungsweise Klientinnen Verantwortung für ihre Taten und die daraus resultierenden Verletzungen und Folgen übernehmen und Mitgefühl für die Opfer entwickeln. Die Klienten beziehungsweise Klientinnen werden aber nicht auf ihr Tatverhalten oder die fantasierten Taten reduziert. Konkrete Handlungsschritte und deren Umsetzung für ein zukünftiges gewalt- und straffreies Leben sollen erarbeitet werden - so unser Kenntnis- und Erfahrungsstand.

Nochmal viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo Bernhard554,

vielen Dank für diese wichtige Frage, die uns immer wieder erreicht.

Die Eltern gibt es natürlich nicht - und auch nicht die klassische Missbrauchs-Situation. Wir verstehen aber natürlich worauf die Frage abzielt - müssen nur ein bißchen weiter ausholen, um darauf zu antworten :). 

Zunächst ist wichtig zu wissen, dass die allermeisten Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs im familiären und sozialen Umfeld von Kindern stattfinden. Die sogenannten Fremdtäter*innen sind ausgesprochen selten. Das heißt: Nahezu immer ist der Täter oder die Täterin sowohl den Eltern als auch den Kindern bekannt. Häufig sind es sogar gerade die Menschen, die von allen aus der Familie gemocht werden,  ein insgesamt hohes Ansehen und meistens auch das Vertrauen der Eltern genießen. Sehr oft sind auch die Eltern selbst oder ein Elternteil die Tatperson(en) - in diesem Fall beantwortet sich Ihre Frage von selbst... 

Zudem gehen Täter und Täterin in der Regel ausgesprochen strategisch vor: Sie “erschleichen” sich zunächst das Vertrauen von Kindern und Eltern, isolieren das Kind zunehmend von anderen, geben dem Kind ganz besondere Zuwendung (was dann meistens auch die Eltern erstmal gut finden und zu schätzen wissen) und übertreten nur Schritt für Schritt die Grenzen des Kindes. Wenn die Anbahnung “abgeschlossen” ist und der sexuelle Missbrauch im Vordergrund steht, erhöhen sie deutlich den Druck auf das Kind. Es darf nichts sagen, sonst passiert irgendwas Schlimmes. Häufig wird den Kindern gesagt, dass ihnen sowieso niemand glauben wird - und leider stimmt das auch allzu oft….gerade weil den Täter oder die Täterin ja eigentlich alle so gerne mögen und nett finden, kann und will es sich häufig niemand wirklich vorstellen. Wenn Kinder das wissen und merken, erzählen sie erst recht nicht, was ihnen passiert. Hinzu kommen Schuld-. und Schamgefühle. Die meisten betroffenen Kinder denken, dass sie doch auch irgendwie verantwortlich dafür sind und etwas falsch gemacht haben. Das ist, was der Täter/die Täterin ihnen sagt. Natürlich stimmt das nicht. 

Kurzum: Es ist wirklich sehr schwer, sexuellen Missbrauch zu erkennen. 

Eltern, die ihre Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen wollen, müssen das alles wissen. Sonst machen sie den Kindern Angst vor Fremden oder schränken sie durch übertriebene Vorsicht (an falscher Stelle) unnötig ein. Angst ist ohnehin kein guter Ratgeber. Ängstliche Kinder sind nicht besser geschützt - im Gegenteil. Wichtig ist vielmehr, eine präventive Erziehungshaltung. Das heißt vor allem: Kinder stärken! Alle Menschen, die mit Kindern zu tun haben, sollten ihnen mit Respekt begegnet, ihre Gefühle und Grenzen achtet und es ermutigen, es selbst zu sein. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass man das Kind nicht überredet, die Tante zu küssen. Oder dass man es unterbindet, wenn der Onkel dem Kind jovial auf den Po klatscht. Kinder sollten wissen, dass niemand sie anfassen darf, wenn sie das nicht möchten. Das ist die Aufgabe von uns Eltern. Und Kinder sollten eine Sprache für ihren Körper haben.

Das Schlimmste, was man machen kann, ist vor dem bösen Mann zu warnen und zu sagen: „Geh nicht mit dem Fremden mit.“ Das macht so eine diffuse Angst – und der Täter ist der Regel keine fremde Person. 

Um nun abschließend auf Ihre Frage zurückzukommen:

Es geht aus unserer Sicht weniger ums Aufpassen, als vielmehr darum, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und aufmerksam zu sein – sowohl direkt mit dem Kind als auch zum Beispiel mit den Institutionen, die ihr Kind besucht. Seien Sie gut im Kontakt mit Ihrem Kind, fragen Sie immer mal wieder, wie es ihrem Kind geht. Machen Sie Ihrem Kind das ehrliche Angebot, mit allen Sorgen zu Ihnen kommen zu können - und schimpfen Sie dann nicht mit Ihrem Kind, wenn es das tatsächlich tut...reagieren Sie verständnis- statt vorwurfsvoll, suchen Sie nach Lösungen, glauben Sie Ihrem Kind, halten Sie alles für möglich, bleiben Sie ruhig und suchen Sie sich Unterstützung.  Dann haben Sie schon richtig viel richtig gemacht!!

Viele Grüße und alles Gute vom N.I.N.A.-Team!

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Hallo mendrup,

vielen Dank dafür, dass Sie auch dieses Thema hier anbringen!

Sexuell übergriffiges Verhalten von Kindern kann verschiedene Ursachen haben: Eigene (sexuelle) Gewalterfahrungen können, müssen aber nicht eine Rolle spielen. Häufig handelt es sich um Jungen und Mädchen, die andere dominieren wollen und die sich mit der Einhaltung von Grenzen schwertun. In der Regel liegt sexuellen Übergriffen keine auffällige Sexualentwicklung, sondern ein problematisches Sozialverhalten zugrunde.

Es ist wichtig, dass sexuell übergriffige Kinder und Jugendliche sehr klare Grenzen erfahren. Präventionsprogramme und auch therapeutische Angebote können hier sehr wirksam sein. Leider ist uns keine bundesweites Netzwerk wie „Kein Täter werden“ bekannt. Dennoch gibt es zahlreiche Fachberatungsstellen, die zu diesem Thema mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Auf der Website der DGfPI – Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt e.V. – finden Sie eine umfassende Liste mit Angeboten: https://www.dgfpi.de/files/ueber-uns/hilfefinden/Einrichtungslisten/Einrichtungsliste_DGfPI_Stand_21-10-2020.pdf.

Diese vorläufige Einrichtungsliste hat  die Fachberatungsstelle „Ampel“ in Dessau zusammengestellt.

Zudem umfassen nahezu alle Präventionsangebote von Fachberatungsstellen das Thema „Grenzen achten“ – allen voran hier natürlich die ausgewiesenen Fachstellen für Prävention, zum Beispiel das Präventionsbüro PETZE in Kiel, Strohhalm e.V. in Berlin, Amyna e.V. in München, MuT-Zentrum in Kandern oder auch Innocence in Danger in Berlin. Innocence arbeitet vor allem zum Thema sexuelle Gewalt mit digitalem Medieneinsatz. Eine bundesweite Liste von Fachberatungsstellen und  Präventionsangeboten finden auch Sie über die Datenbank des „Hilfeportal Sexueller Missbrauch“ unter www.hilfeportal-missbrauch.de.

Aufmerksam machen möchten wir Sie zudem auf ein sehr gutes Fachbuch zum Thema: „Sexuelle Übergriffe unter Kindern – Handbuch zur Prävention und Intervention“ von Ulli Freund und Dagmar Riedel-Breidenstein.

Alles Gute und viele Grüße vom N.I.N.A.-Team!

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