Oma gestorben, nicht traurig?

hallo.. ich hab gerade erfahren, dass meine Oma gestorben ist. Zuletzt hab ich sie vor 10 Tagen besucht, davor sehr lange nicht.. Ich habe heute noch daran gedacht sie mal wieder anzurufen. Bei meinem letzten Besuch hat sie geweint weil sie meinte, sie hätte gar nicht gemerkt, dass sie so alt schon ist.. ich bin dann aber einfach gegangen, natürlich nicht rücksichtslos, sondern habe sie vorher schon etwas getröstet..

allerdings war das das erste mal, dass jemand gestorben ist dem ich meiner Meinung nach nicht genug Beachtung geschenkt habe.

ich dachte immer.. wenn ich mit der Beziehung mit jemandem nicht 100% zufrieden wäre, würde es mich total fertig machen wenn derjenige stirbt.. aber nichts ist? es berührt mich so wenig, dass es mir angst macht.. sie war alt und.. meine Mutter hat oft über sie hergezogen, und obwohl sie zu mir immer super nett und lieb war, sind mir eher die schlechten Worte über sie in Erinnerung.

Ich war eigentlich immer bei meiner Oma weil sie mir Leid getan hat, ich kann nicht sagen, dass ich mich gefreut hätte sie zu sehen..

Wie denkt ihr über den Tod? Könnte meine Anteilnahmslosigkeit dadurch zustande kommen, dass sie mir so lange nur Leid getan hat und insgeheim gedacht habe, dass sie tot vielleicht besser dran wäre? muss man traurig sein, wenn jemand stirbt mit dem man nicht täglich etwas zu tun hatte, oder mit dem man keine bestimmten Gefühle verbindet?

Familie, Trauer, Tod
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