Hey,
ich kenne dein Problem sehr gut, und bei mir hat ein Reitlehrerwechsel sehr viel bewirkt! Ich habe zwar erst mit 8 Jahren zu reiten begonne, aber als ich dann 12 war bin ich nach jeder Reitstunde mit denm Gefühl nach Hause "och, ja, war ganz nett" aber nicht mehr mit dem "so, heute habe ich wieder was gelernt". Meine Reitlehrerin hatte einfach sehr geringe Ansprüche an uns. Sie hatte unseren Sitz korrigiert und gesagt welche Hilfen wir geben müssen, sodass ich am Anfang schon etwas gelernt habe, aber irgendwann wusste ich dann wie ich sitzen musste (was nebenbei sogar fehlerhaft war, was sie aber nicht weiter korrigiert hatte, ich habe meine Ellbogen immer zu weit vom Körper weg gehabt). Meine 2. Reitlehrerin war das genaue Gegenteil, sie hat peinlich genau darauf geachtet, dass der Sitz absolut korrekt war und das Pferd exakt an den Hilfen geht... Gar nicht so einfach, wenn du die Jahre davor (aus mangelndem Wissen) eher passiv geritten bist. Bei ihr gab es dann auch kein "genug". Hattest du das eine kapiert und gut gemacht, kam sogleich die nächste Herausforderung. Was nicht heißt, dass sie nicht gelobt hat, aber sie hatte immer noch etwas auf Lager, wie du die Übung noch perfektionieren konntest. Ergo war sie die geamte Stunde nur am Reden und Korrigieren (was z.B. eine Freundin von mir total aufgeregt hat - diese wollte aber auch "nur zum Spaß" reiten (was meiner Meinung nach völlig damlich ist, weil du dein Pferd auch beim "zum Spaß reiten" korrekt reiten musst) aber genau, dieses andauernde Verbessern ist nötig, damit du dich entwickelst. Wenn du so jemanden al Lehrerin hast, dann hast du gar keine andere Chance als zu merken, wie du dich verbesserst ^^
Tja, mittlerweile bin ich fast 18, habe seit 2 Jahren ein verrittenes Problempferdi und biege das mit ihrer Hilfe (also immer noch Reitlehrerin Nummer 2 - bei der bin ich geblieben und werde immer bleiben solange es geht) wieder hin. Da arbeite ich halt mehr am Pferd, als an mir, aber auch da merkst du Stück für Stück Erfolge. Auch wenn du vielleicht nicht jede Stunde sagen kannst "heute hat zum ersten Mal das und das" geklappt, aber du merkst jede Stunde "ok, heute hab ich sie schon zwei Tritte länger in der Traversale halten können" oder "aha, im dritten Galoppsprung fällt sie gerne aus, da muss ich mehr gegensitzen". Ein bisschen was lernst du immer. Und wenn mal ein schlechter Tag dabei ist, dann weißt du, dass auch wieder andere kommen, Und eine gute Reitlehrerin, unterstützt dich auch an schlechten Tagen so, dass du nach der Stunde sagen kannt "Ich habe alles getan, mehr war heute nicht aus mir und dem Pferd rauszuholen"
Also einen Reitlehrerwechsel kann ich dir hier absolut wärmstens empfehlen. Oder du sprichst mit deinem / deiner jetzigem / jetzigen und fragst sie, ob ihr nicht was neues machen könnt...
Auch als ich noch im Schulbetrieb ohne eigenes Pferd geritten bin, haben wir immer was neues gemacht, wenn wir mit vorangegangenen Übung keinerlei Probleme mehr hatten...
Bist du schon...
...aus dem Schritt angaloppiert?
...eine Vorhandwendung/Rückhandwendung geritten?
...Schulterherien/Schenkelweichen geritten? (Schritt und Trab)
...gezielt Außengalopp auf dem Zirkel geritten und dann kontrolliert umgesprungen?
...Travers und Renvers geritten?
Wie sieht es mit dem Springen aus? Nur einzelne Sprünge oder auch im Parcour?
Auch schon einzelne Kniffe wie Galoppwechsel über dem Sprung, Absprung mal ein bisschen näher und mal ein bischen weiter weg vom Hindernis (also, dass DU den Absprung gibst und nicht dein Pferd?)
...Kombinationen gesprungen? Auch mal welche mit unpassenden Abständen und dann kontrolliert mal mit einem Galoppsprung mehr und mit einem weniger dazwischen?
Auch außerhalb der klassischen Reitweise lassen sich Aufgaben finden:
...Schon mal Slalom um Hütchen geritten? Schritt,Trab und Galopp? Galopp wahlweise mit fliegenden Wechseln oder einer kurzen Trabphase dazwischen (oder auch Schrittphase)?
...Schon mal ohne Zügelhilfen geritten? Und zwar die normalen Übungen? Also auch Galoppwechel oder Schenkelweichen etc.
...Schon mal ohne Stiegbügel geritten (Auch leicht getrabt und leichter Sitz)? Schon mal ohne Bügel gesprungen?
So, ich hoffe ich konnte dir ein paar neue Herausforderunge aufzählen, du siehst, man lernt nie aus, und solange man noch was hat, was man nicht kann, dann kann man bei jedem Mal reiten was dazu lernen und somt den "Fortschritt fühlen".
Als kleiner Tipp noch. In der Reitzeitschrift Cavallo ist immer eine Seite mit einem Übungsvorschlag drin. Also die sagendir was du aufbauen sollst (z.B. Quadrat aus Hütchen) Und wie du drüber reiten kannst. Sind auch versch. Möglichkeiten zur Auswahl ;-)
So, lass es mich wissen, wenn ich dir helfen konnte ;-)
Liebe Grüße,
Lonka