Hey,
ich habe vor gut 2 1/2 Jahren eine Ponystute gekauft, die wegen Unreitbarkeit aus ihrem alten Stall verkauft wurde. Mit der hab ich auch schon so einiges durch :-D
Du hast ja schon wirklich tolle Fortschritte gemacht ! Das bedeutet ja, dass du auf jeden Fall Geduld und ein Händchen für Pferde hast !
Zu den Problemen mit fremden Menschen:
Nimm einfach mal vershciedene Menschen mit hin und lass sie mit dir putzen. Dann bist du dabei als "Vertrauensperson" und die fremde Person eben als die, an die er sich gewöhnen muss.
In der Herde meiner Stute, steht auch eine drin, die seit 5 Jahren nicht mehr "versorgt" wurde (also natürlich Futter und rein und rausholen, aber eben nichts anderes) Sie war auch total aggressiv. Dann hatte ich einmal eine Situation vo sie auf mich zu gestürmt ist und ich aber nicht mehr rechtzeitig aus der Koppel rausgekommen wäre. Ich habe mich dann groß gemacht und ihr entgegengestellt, sie hat angehalten und ist mit dem Kopf näher gekommen und als ich sie gestreichelt und mit ihr gesprochen habe, haben sich die Ohren aufgestellt und sie hat freundlich geschnobert. Seit sie an ein kleines Mädchen verkauft woden ist, dass jeden Tag kommt ist das Pferd wie ausgewechselt. Ich kenne kein freundlicheres Pferd (außer vielleicht meines :-DD) Ich arbeite ab und zu mal mit den beiden (Mädchen und Pferd) und die STute ist wirklcih lernwillig!! Die Agression deines Hafis kann also gut auch einfach ein verzweifelter Versuch sein Aufmerksamkeit zu bekommen. Bei dir weiß er, dass du für ihn da bist, aber bei anderen nicht, da hat er immer noch ein bisschen "Angst" ignoriert zu werden...
Zu dem Spaziergangsproblem. Das hatte ich mit meiner eigenen Stute. Sie war generell seeehr ängstlich. Beim Spazieren gehen hat es immer geholfen wenn mehrere Pferde dabei waren. Also nicht nur noch eines sondern vielleicht geht ihr mal zu dritt oder zu viert.
Ihn als Handpferd zu nehmen würde ich dir absolut nicht raten! Daran muss ein Pferd langsam gewöhnt werden, sonst kann das ganz schlimme Unfälle geben!
Ich habe bei meiner Stute noch etwas gaz wichtiges gelernt: Je mehr du etwas Bedeutung zu misst, desto bedeutungsvoller wird es auch für dein Pferd. Wenn sie vor einer Plane oder so Angst hatte, habe ich angefangen sie zu beruhigen. SIe hat sich dann gedacht "Ok, sie spricht mit mir, dann muss das wirklich gruselig sein, auch ihr ist das Ding da aufgefallen" beruhigt hat sie sich dann zwar irgendwann aber das nächste Mal wieder aufgeregt.
Mittlerweile gehe ich bei so etwas dann ganz provokativ auf die Plane zu, nehme sie in die Hand und ziehe sie laut raschelnd direkt neben meinem Pferd über den Hof und tue dabei aber so als wäre absolur nichts. Zuerst macht sie dann einen RIIIEESEN Sprung zur Seite und dann merkt sie "Ok, die Plane hat meinen Menschen nicht gefressen und mein Mensch fndet sie auch nicht gefährlich... Dann tut sie mir wahrscheinlich auch nichts."
Mit dieser Art von Umgang habe ich sämtliche Probleme in den Griff bekommen, so auch das Geländeproblem. Ich weiß, das fällt schwer, aber denke dir ein Ziel aus (zB "bis zu der großen Kreuzung und zurück") und dann gehst du das! Und wenn dein Pferd neben dir Kopfstand machst du gehst da hin. Zieh Handschuhe an und nehme eine Gerte mit und dann lauf einfach vorwärts. Er wird Buckeln und vielleiht auch steigen und er wird sich furchtbar aufregen. Du kannst mit ihm in einem munteren Plauderton sprechen. Irgendwann wird er sich dann überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist so einen Mist zu machen :-D
Dazu muss ich aber noch etwas sagen: Wenn dein Pferd ein Trauma hat, also die Angst nicht aus Ängstlichkeit im Allgemeinen sondern auf ein schlimmes Erlebnis zurück zu führen ist, dann musst du da anders rangehen! Sollte das der Fall sein, dann sag mir Bescheid und ich antworte dir nochmal ;-)
Es bedeutet auch nicht, dass du Ängste deines Pferdes nicht ernst nehmen sollst, aber es ist ein Unterschied im Denken und handeln! Du denkst ja nicht "oh man da ist doch nix, du spinnst wieder Pferd" du registrierst es und respektierst es, gehst damit aber so um, dass dein Pferd erkennt, dass du die "Gefahr" für nciht gefährlcih hältst.
Und zuletzt: Sollte es so schlimm werden, dass du selber wirklcih Angst bekommst, dann brichst du natürlich ab, denn sobald deine eigene Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein ins Wackeln gerät, wird es brenzlig. Aber solange du keine Angst hast, sondern dir nur denkst "Mensch Pferd, jetzt lauf doch einfach mal gescheit" : Zieh es durch !
Ich musste mir in den letzten Jahren ein dickeres Fell in so Sachen zulegen, seitdem klappt vieles besser, weil mir mein Pferd auch immer mehr vertraut :-)
Außerdem ist Bodenarbeit zum Gehorsam nicht schlecht. Da zählt alles mit rein, dein auftreten, deine Position beim Führen, deine Benutzunge der Stimme... Manchmal ist Angst von Trotz auch schwer zu unterscheiden, da bin ich bei meinem Pony auch erstmal drauf reingefallen :-D
LG
Lonka
Bei Rückfragen einfach PN oder Kommi :-)