Die Antworten sind soweit richtig. Ich kann noch ergänzen, dass Henna und andere Pflanzenhaarfarben die Haare nicht nur nicht kaputt machen sondern sogar kräftiger und glänzender. Es gibt auch Henna mit weiteren Zusätzen wie Indigo, Walnussschale etc - und Henna verschiedener Herkunft - insofern sind Farben von rot über mahagoni, kastanie bis schwarz drin.
Ein Unterschied ist noch, neben den Vorteilen, wichtig: Henna geht nicht wieder raus, man kann es also nicht entfärben sondern allenfalls dunkler machen - oder rauswachsen lassen. Und es färbt nicht unbedingt gleich kräftig, d.h. Du musst unter Umständen mehrmals drüber färben, bis die gewünschte Farbe erreicht ist. Das kannst Du theoretisch einmal pro Tag machen (etwa 24 Stunden solltest Du die Farbe in Ruhe lassen, sie dunkelt noch nach und reift sozusagen aus) - empfehlenswert wäre bis zum Erreichen des Wunschtons alle 1-2 Wochen eine Färbung. Danach sitzt die Farbe dann bombenfest, ich habe sogar mein graues Haar wieder auf seinen ursprünglichen Mahagoniton bekommen und färbe nun nur noch den Ansatz so alle 4-6 Wochen. Und bevor Du Dich wunderst: Henna und andere Pflanzenhaarfarben riechen ungewohnt, ein wenig wie nasses Heu. Also nicht schlecht aber schon sehr natürlich. Der Geruch bleibt einige Haarwäschen lang im Haar hängen - damit muss man halt leben. Aber tolle Farbe ohne Haare kaputt sollte das wert sein ;o)
Bevor Du loslegst: Erstmal müssen alle (!) Rückstände aus dem Haar raus, also alle Silikone, Pflegereste etc, sonst wird die Farbe nicht halten. Dazu am besten so bei 5-6 Haarwäschen ein silikonfreies Reinigungsshampoo nehmen. Ich nehme Sante Lava Power - das Alverde Heilerde Shampoo von DM ist aber auch gut und billig. Wenn Du Dir etwas anderes aussuchst: Keine Silikone, sonst bringt es nichts! Spülungen sind in der Auswaschzeit erlaubt, aber auch nur silikonfrei. Bei der letzten Wäsche vor der Färbung nimmt man dann keine Spülung, damit das Henna sich gut anlagern kann.
Hier kannst Du alles noch mal ausführlich nachlesen: http://schnuffelkissen.blogspot.de/2011/05/haare-farben-mit-henna-ohne-sauerei-und.html Der Tip mit der langen Einwirkzeit ist besonders wichtig, die auf den Packungen angegebenen Zeiten sind in meinen Augen viel zu kurz! Also: Pampe auf den Kopf, Frischhaltefolie drum (die aus Plastik - niemals Alufolie, das kann oxidieren) und mehrere alte Tücher drumwickeln wie einen Turban. So ausgerüstet, kann man am Computer sitzen, sich die Nägel bemalen, fernsehen - sogar schlafen (großes Handtuch auf dem Kopfkissen nicht vergessen, Henna geht aus Stoff kaum wieder raus).
Was Produkte (auch in verschiedenen Farbtönen) betrifft: Ich habe inzwischen Logona, Sante, die Eigenmarke von Müller und Abstwinder (gibt es bei Kaufland, ist besonders billig) durch - und sie tun alle ihren Dienst!
Kleiner Tip zum Abschluss: Am allerbesten geht es zu zweit! Also am besten eine Freundin zum DVD-Abend einladen und sich helfen lassen - oder gegenseitig verschönern. Ich lege mir immer eine große alte Decke auf den Boden (ein alter Duschvorhang, eine Umzugsdecke oder alte Bettlaken) und setze mich auf einen Stuhl und Freundin oder Mann pappen mir dann die Mumpe in die Haare. Danach einfach nur die Decke draußen abschütteln und für's nächste Mal zusammenpacken. So gibt es nicht so eine Schweinerei und alles wird schön gleichmäßig.
Wenn Du nun neugierig geworden bist: In den einschlägigen Beauty- und Haarforen laufen Henna und Co unter dem Begriff "phf" (wie Pflanzenhaarfarbe). Such mal danach, dann findest Du noch ganz viele Tipps und Tricks.