Die mit Hauptsitz in Dänemark niedergelassene Firma "Trustpilot" nennt im Impressum (Stand 26.04.2023) Niederlassungen in:
Amsterdam, Kopenhagen, Harrislee, Denver, Edinburgh, London, Melbourne, Mailand, New York und Vilnius.
Die unter dem Kürzel "TRST" an der Londoner Börse notierte "Trustpilot Group plc" erzielte laut veröffentlichter Bilanz in 2021 131,4 Millionen Dollar Umsatz.
Unter einer "030" Nummer (Raum Berlin) können interessierte Unternehmen individuelle Angebote für Dienstleistungen durch "Trustpilot" einholen.
Das Geschäftsmodell von "Trustpilot" besteht nach Eigenauskunft darin, Unternehmen (je nach gewünschtem Leistungsumfang auch gegen Zahlung) zu ermöglichen, "Kunden kostenlos dazu ein(zu)laden, Bewertungen zu schreiben", d.h. Unternehmen ermuntern konkrete Kunden zu Bewertungen. Ob und inwieweit dies mit Vorteilsgewährung an betreffende Kunden verbunden sein darf (Gutschriften o.ä.) ohne vertragsbrüchig zu sein, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich persönlich gehe davon aus, dass solche Praktiken nicht geduldet werden. Gleichzeitig sehe ich nach rein persönlicher Einschätzung darin die Tendenz, eine gezielte Auswahl bewertender Kunden durch die bewerteten Unternehmen selbst vornehmen zu lassen. Es mag sein, dass ein Reiseanbieter einen Kunden, dessen Reise einen unschönen Verlauf nahm, danach nicht zu einer Bewertung auf "Trustpilot" einzuladen gedenkt.
Ferner dürfen Unternehmen Trustpilot-Bewertungen auf ihren Seiten präsentieren, (Zitat Trustpilot, öffentlich einsehbar an Unternehmenskunden gerichtet) "wo sie hoffentlich zur Steigerung ihres Umsatzes beitragen".
Für bewertende Kunden ist Trustpilot kostenlos - bewertete Unternehmen können hingegen Dienstleistungen bei Trustpilot buchen; entweder zum Festpreis ("kleine Unternehmen") oder aufgrund eines individuellen Angebots. Es mag Menschen geben, die hierin eine Schieflage bei der Finanzierung des Angebots zu erkennen glauben, welche durch die bewerteten Unternehmen erfolgt.
Laut Eigenauskunft setzt Trustpilot u.a. "erstklassige Software" ein, um "verdächtige" oder "gefälschte" Bewertungen "rund um die Uhr" zu entfernen.
Eine Vielzahl spezialisierter Anbieter bietet Dienstleistungen an, Löschungen auf Plattformen zu veranlassen (Quelle: Eigenrecherche zu "Trustpilot" "Löschungen" auf Google). Der Aussage, über Erfahrungen zu berichten, lässt sich im Zweifel eine Behauptung gegenüberstellen, aufgrund derer eine Löschung vollzogen wird, z.B. mangels Widerspruch. Hier mag eine robuste Wortwahl oder ein formal selbstbewusstes Auftreten Nutzen stiften. Anbieter solcher Dienstleistungen nutzen nach eigener Auskunft Formen und Formulierungen, um Löschungen mit (Zitat) "hoher Erfolgsquote" zu erreichen.
Ich persönlich traue folglich keinen Aussagen irgendwelcher "Online Portale" mit Sitz im Ausland, sondern eher Vergleichstests durch unabhängig und transparent finanzierte eingetragene Vereine und Verbraucherschutzorganisationen (z.B. Stiftung Warentest).
Auch sachliche und nachvollziehbare Aussagen von Verbrauchern/-innen in Foren usw. können dabei maßgeblich sein; unreflektierte Lobhudelei, mit allerlei Adverbien aus dem Marketing angereichert, unterscheidet sich in Inhalt und Wortwahl erheblich von sachlichen Aussagen tatsächlicher Konsumenten/-innen.
Freilich wird die Luft dann dünn: Die Zahl solcher Quellen ist eher einstellig.