Namaste,
ich fühle mit dir und kenne ähnliches. Bin mittlerweile 36 Jahre jung und habe endlich einen Weg gefunden, der mir Besserung verschafft. Leider ist es so, dass mein Weg der Besserung, nicht auch gleich deiner sein muss. Ich gebe dir dennoch gern paar Hinweise mit, die mir persönlich gut helfen.
Habe Vertrauen in dich selbst: Klingt jetzt erstmal haltlos. Doch alles was du brauchst, damit es dir besser gehen kann, steckt bereits in dir. Therapie und Co. können dir lediglich Tools mit an die Hand geben, die du aber selbst anwenden musst. Diese Tools sind aber bereits in dir. Therapeuten etc. helfen dir nur dabei, diese zu finden und richtig einzusetzen. Beispielsweise deine ständigen Gedanken oder das Grübeln. Bringe die Gedanken zu Papier. Damit sind sie schonmal aus deinem Kopf und du kannst sie sortieren. Im nächsten Schritt suchst du dir die Gedanken raus, die immer wieder kehren und die dir eine Last sind und hinterfragt sie. Anfangs habe ich dafür Google zu Rate gezogen und mir Fragen dazu rausgesucht. Suchanfrage diesbezüglich könnte zum Beispiel lauten "Kognitive Umstrukturierung".
Gedanken sind evolutionsbedingt leider überwiegend negativ. Das hat uns besonders in der Primitive das Überleben gesichert. Unser Gehirn hat aber noch nicht verstanden, dass diese gefahren, denen wir damals ausgesetzt waren, heute kaum bis gar keine Rolle mehr spielen. Auch Verneinungen wie "nicht", also "Ich werde nicht aufgeben" registriert unser Unterbewusstsein nicht und macht daraus "Ich werde aufgeben". Stärker wirken Sätze wie "Ich werde erfolgreich sein".
Ach und falls du anfängst im Bett zu grübeln, steh auf und gehe in einen anderen Raum. Dann trainierst du dein Gehirn darauf, dass das Bett bzw. Schlafzimmer nicht zum Grübeln, sondern wirklich nur zum Schlafen da ist.
Nicht dazu zu gehören: Ganz klar - Wir sind soziale Tiere und möchten Anerkennung erlangen und einer Gruppe angehörig sein. Auch hier ist wieder unsere Evolution "Schuld". 😅 Einer Gruppe angehörig zu sein, hat uns damals das Leben gesichert. Ausgestoßen zu werden, verknüpfen wir mit der Angst, alleine nicht überleben zu können. Das einzige, was mir dabei geholfen hat, mich nicht mehr allein zu fühlen, ist die Tatsache mir bewusst gemacht zu haben, dass ich die einzige Person bin, mit der ich mein ganzes Leben verbringen werde und mich deswegen in bester Gesellschaft zu fühlen, da ich auf mich vertraue und immer dazu fähig bin, Dinge zu tun, die mir Spaß und Freude machen. Natürlich ist es schön mit anderen Menschen, aber ich habe mich und bin so nie wirklich allein. Seitdem komme ich auch damit klar, mich nirgends wirklich angehörig zu fühlen.
Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung: Ich befasse mich sehr viel und sehr stark mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und zwei Buchvorschläge kann ich dir mit an die Hand geben, die mir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind - "Ich denke, also bin ich mir im Weg von Andrea Weidlich" und "Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt von Norman Brenner". Beides Bücher, die sich für mich gelohnt haben.
Wir sind nicht unsere Gedanken: Auch wenn dir deine Gedanken viele gruselige und unschöne Dinge erzählt, mache dir eines bewusst - Du bist nicht deine Gedanken und nur äußerst selten passiert tatsächlich das, was dir deine Gedanken einreden. Die empfohlenen Bücher verdeutlichen das nochmal. Hier jetzt im Detail darauf einzugehen, würde jedoch den Rahmen sprengen. 😄
Bedenke aber bitte, das ALLES ein Prozess ist und keine "Ich weiß das jetzt, also geht's mir jetzt auch besser"-Lösung. Bei mir würde es sogar eine Zeitlang viel schlimmer, weil Veränderung kam und das Gehirn mag keine Veränderung und keine Abweichungen von dem, was bisher gut funktioniert hat, auch wenn es noch so negativ ist. Veränderung tut erstmal weg, doch es lohnt sich diese durchzustehen und dran zu bleiben. Du kannst es schaffen! 💪🏼