Nerven euch auch Menschen, die blind kulturelles Zeugs ohne logischen Grund anderen Leuten aufzwingen wollen?

Ich meine solche Dinge wie, dass man z.B. seinen Ellenbogen nicht auf dem Tisch legt beim Essen. Bevor jetzt einige aufschreien und sagen, dass sich das aber so gehört, denkt doch mal kurz darüber nach.

Es gibt keinen logischen Grund, warum das schlimm sein sollte. Man muss über solche Dinge doch mal rational nachdenken. Das wurde mal von irgendwelchen Menschen festgelegt, rumerzählt und dann von Generation zu Generation weitergegeben, ohne das zu hinterfragen. Natürlich gibt es sinnvolle Regeln. Die verstehe ich ja auch und finde die gut. Aber Ellenbogen nicht auf den Tisch legen?

Warum ich frage ist, weil ich gerade so eine Auseinandersetzung auf Youtube in den Kommentaren hatte, wo jemand meine Erziehung in Frage gestellt hat, weil ich die Regel nicht kannte. Ich dachte mir: "Geht's noch? Ich hatte eine gute Erziehung."

Mich hat das sogar ehrlich gesagt sehr sauer gemacht, weil ich auch wichtig finde, dass sich Menschen frei entfalten können und dazu gehört auch, dass sie den Ellenbogen auf den Tisch legen können, solange es keinen logischen Grund gibt das nicht zu tun.

Respekt ist auch ein Grund, den ich nicht gelten lasse. Nur weil ich z.B. meinen Ellenbogen auf den Tisch habe, heißt das noch lange nicht, dass ich keinen Respekt habe. Ganz im Gegenteil, ich respektiere jede Person, solange sie mir keinen Grund gibt, dass nicht zu tun.

Und solche Dinge sind mir schon öfter aufgefallen. Jeder darf tun und lassen was er will. Er darf sich auch an diese Regel halten, aber niemals jemanden so etwas grundlos aufzwingen.

Dasselbe ist mir auch bei meiner ersten Abschlussfeier aufgefallen. Ich war damals noch minderjährig und meine Eltern wollten mich zwingen "dementsprechend" zu kleiden. Ich wollte das aber nicht, da das auch wieder so ein unnötiges kulturelles Dinges ist, dass mit Unbequemlichkeiten (also sogar ein Grund dagegen!) verbunden ist.

Wenn ich das jetzt noch auf die Spitze treibe: Warum ist sieht eine Jogginghose asozial aus? (Nein, ich habe zur Abschlussfeier keine Jogginghose getragen)

Das ist auch wieder etwas, was mal festgelegt wurde und dann fast jeder, ohne zu hinterfragen akzeptiert hat. Ich finde jeder, der will, soll eine tragen.

Menschen, Kultur, Psychologie
Was tun, wenn man einen Führerschein machen möchte, aber an gewisse Phobien leidet, die das Autofahren gefährlich machen?

Ich bin 23 Jahre alt und habe eine Arachno- und Entomophobie, also panische Angst vor Spinnen und Insekten. Also das ist nicht einfach nur eine leichte Abneigung. Man kann sich das vorstellen wie ein Hochdruckreiniger mit zuviel Druck, den man nicht kontrollieren kann. So in etwa unkontrollierbar ist die Panik.

Ich war deshalb schon einmal in einer Therapie vor einigen Jahren und es gab einige Fortschritte. Ich musste diese aber wieder abbrechen, weil es nicht mehr termintechnisch möglich war und später auch noch anfahrtechnisch.

Weiterhin habe ich noch ein Problem. Ich habe das Asperger-Syndrom. Das ist eine Form von Autismus (heute spricht man eher allgemein von Autismus-Spektrum-Störung bei den früher genutzten Formen). Das führt dazu, dass ich es momentan sehr schwer habe einen Therapeuten zu finden. Damals war das eher Glück. Mittlerweile versuche ich wieder eine Therapie zu machen bezüglich meiner Phobien, aber kein Therapeut bis jetzt traut sich da ran, da sie denken, dass der Autismus da eine große Rolle spielt und die sich damit nicht auskennen. Dort, wo ich eine Autismustherapie mache, wird allerdings keine Therapie bezüglich Phobien durchgeführt.

Nun ist das so, dass ich einen Führerschein machen möchte, da ich das später beruflich möglicherweise brauche und Angst habe, dass ich auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werde ohne Führerschein. Theoretisch soll ich später in meiner jetzigen Ausbildung bzw. duales Studium auch später zu Kunden fahren. Ohne Führerschein wäre ich eingeschränkt, wo ich von meinem AG eingesetzt werden kann. Allerdings ist das kein Muss, aber ich würde mich dahingehend weiterentwicklen wollen vorallem wegen meinem Autismus.

Es gab schon im Auto einige Vorfälle. Letztens als ich mit meinem Vater gefahren bin, ist eine Wanze auf meinem Bein gekrabbelt. Wäre ich da der Fahrer gewesen, dann wäre es vorbei gewesen. Ich schätze die Gefahr einen Unfall zu bauen und großen Schaden anzurichten bzw. jemanden zu töten zu hoch ein. Weswegen ich zweifel, ob ich überhaupt einen Führerschein machen sollte.

Ich habe schon mit meinen Eltern mehrere Möglichkeiten durchgesprochen von kompletten Absuchen des Autos vor der Fahrt bis keine Fenster aufmachen während der Fahrt und das Abdecken der Belüftung. Allerdings ist nichts wirklich sicher. Sobald ich eine Tür öffne, muss ich damit rechnen, dass etwas reinkommt.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin schon verzweifelt. Weiß einer weiter oder hat ein ähnliches Problem schonmal gelöst?

Führerschein, Psychologie, Phobie, Autismus-Spektrums-Störung
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