Jemand hat mal gesagt: Die Sprache wurde entwickelt, damit die Leute nicht so viel zum Nachdenken kommen!
(oder so ähnlich ;-))
Soll heißen, wenn wir denen alles erklären, wie wir es wollen, werden die uns glauben und nicht so sehr nach Innen schauen und auf eigene Antworten kommen.
Ich denke, in uns ist etwas ganz Großes und wichtiges, was wir uns zum einen selbst und auch der Menschheit mitteilen dürfen und auch sollen.
Das Denken ist sehr komplex. Dazu gehören m.M. nach Fühlen, Wissen, Vergleichen, Testen, Zusammenfassen, neue Ideen entwickeln, aufnehmen, hervorholen von Wissen, Gefühlen, Erkenntnissen aber auch nur ganz allgemeines "Ahnen".
Sobald wir nicht nur technisch mathematisch denken, sondern unser ganzes Sein und unsere Persönlichkeit mit einbringen, entsteht etwas Neues, Besonderes, vielleicht auch Magisches, Kurioses.
Andererseits können wir uns mitteilen und austauschen auch ganz ohne Sprache.
Die Aufnahme, wenn mir ein Gegenüber etwas erzählt oder erklärt sind 70 Prozent oder mehr, das was er wie macht, zeigt, seine Haltung, sein Vorgehen, Lächeln, Mimik usw.
Das gesprochene Wort ist ein sehr guter Vermittler. Leider vergessen wir sehr viel davon schon nach kurzer Zeit.
Ich denke, man kann denken, ohne eine bestimmte Sprache zu kennen. Vielleicht sollten wir auch viel mehr dahin kommen, einfach mal in uns hinein zu fühlen und das Denken für einen Augenblick ruhen lassen.
(Meditation ist in dieser Richtung)
Noch ein anderer Impuls:
Eindrücke von Aussen, Ideen, die irgendwann einmal gedacht oder auch zu Ergebnissen geführt haben usw. alles was mich umgibt, beeinflusst mich auch.
D.h. 2 Kinder, im gleichen Haus aufgewachsen, Vater prügelt, Mutter trinkt, Nachbarn stehlen und prügeln sich:
Der eine wird Straftäter (Diebstahl, Tötung, Belästigung usw.), "weil er nicht anders konnte", der andere wird selbständiger Berater oder Coach, weil er "nicht anders konnte".
Ergebniss: Klar werden wir von allerlei beeinflusst.
Was wir zulassen, wo wir unsere Aufmerksamkeit ausrichten, wird uns geschehen.
Ein paar Zitate:
Darin, inwieweit die Menschen im Leben ihren eigenen Gedanken oder denen anderer folgen, besteht eins der Hauptmerkmale, durch das sie sich voneinander unterscheiden.
Leo N. Tolstoi,
„Das Bewusstsein schwimmt wie eine Nussschale
auf dem Meer des Unbewussten.“Siegmund Freud
„Wer die richtigen Antworten sucht,
muss zuerst lernen,
die richtigen Fragen zu stellen.“Don Juan
Auch der Dumme hat manchmal einen gescheiten Gedanken. Er merkt es nur nicht.
Danny Kaye,
Das Ego ist der «Ich»-Gedanke. Das wahre «Ich» ist das Selbst.
Ramana Maharshi,
Das einzige, was man von einem Menschen wissen soll, ist es, ob er unsere Gedanken fruchtbar macht. Es sollte keine andere Menschenkenntnis geben als diese!
Robert Musil,
Das Selbst ist die eigenschaftslose reine Wirklichkeit, in deren Licht Körper und Ego aufleuchten. Wenn alle Gedanken zur Ruhe gekommen sind, bleibt das reine Bewußtsein zurück.
Ramana Maharshi
Der eine sucht einen Geburtshelfer für seine Gedanken, der andre einen, dem er helfen kann: so entsteht ein gutes Gespräch.
Friedrich Nietzsche
Die Trennung zwischen dem Denker und dem Gedanken, zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten, zwischen dem Erfahrenden und dem Erfahrenen ist falsch, denn sie sind eins.
Krishnamurti
Die meisten Menschen denken selten, sind aber meist in Gedanken.
Andreas Tenzer
Und das vielleicht beste zum Thema:
Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.
Samuel Johnson