Die jüdische Bevölkerung war seit Jahrhunderten daran gewöhnt, dass sie am ehesten in Ruhe gelassen wurde, wenn sie keinen Anlass zu Gewaltexzessen lieferte. Es hat nicht immer geklappt, aber oft. Ein offener Aufstand hätte den Nazis genau den Vorwand geliefert, den sie gebraucht hätten, um ihre rassistischen Phantasien bestätigt zu sehen.
Außerdem war die Situation der Juden seit Napoleon stetig besser geworden. Viele meinten, dass das Mittelalter nun endlich überwunden war und glaubten nicht, was dann passierte. Und die Nazis taten alles um sie möglichst lange im Unklaren zu lassen, wohin die Reise wirklich ging.
Dazu kam noch, dass ein latenter Antisemitismus immer in der deutschen Bevölkerung vorhanden war. Deswegen hatten sie kaum Lobby bei den Nichtjuden.
Leider hat Richard Wagner, der heute wieder so gehypt wird, dabei eine ganz unrühmliche Rolle gespielt. Seine Witwe hat sich später mal darüber amüsiert dass seit seinen judenfeindlichen Briefen der Antisemitismus wieder so richtig en vogue wäre. Gerade unter den gebildeten Schichten gab es ja sehr viele Wagnerfans.
Hitler hat übrigens mal gesagt, dass er seine "Berufung" an Wagners Grab in Bayreuth empfangen habe. Die direkte Verbindung ist also vorhanden.

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Deine Vermutung ist genau das was im Text steht. Du musst aber noch schlussfolgern, was Bellarmin damit sagen wollte.
Also:
1. Die Kirche hatte über Jahrhunderte ein Wissens- und damit Machtmonopol aufgebaut, indem sie antike Literatur aller Art in ihren Klöstern vor der Vernichtung gerettet hatte. Mit Aufkommen der weltlichen Wissenschaft (Universitäten usw.) geriet dieses Wissensmonopol ins Wanken.
2. Die Kirche hatte sich in ihrer wissenschaftlichen Weltsicht weitgehend an Aristoteles orientiert. Mit der Bibel hatte das in Wahrheit nicht viel zu tun, denn die macht kaum wissenschaftliche Aussagen.
3. Die Kirche achtete deshalb peinlich genau darauf, dass wissenschaftliche Thesen nicht ihrer Lehrmeinung widersprachen - wohlgemerkt: es ging um Aristoteles und Kollegen. Die Bibel kam nur deshalb ins Spiel, weil die Kirche sie als Autoritätsmittel missbrauchte, um ihre überholte Weltsicht zu stützen. Glaubst du nicht? Dann überleg mal, warum die Kirche so fanatisch gegen Bibelübersetzer vorgegangen ist. Danach konnten die Leute nämlich selber lesen was drinstand.
4. Jetzt komme ich zu Deiner Frage:
Gelehrte wie Galilei wussten um das Problem mit dem kirchlichen Machtanspruch, und versuchten, ihre Thesen möglichst so zu formulieren dass man ihnen keine Rebellion gegen die Kirche vorwerfen konnte, in der Hoffnung dass andere Wissenschaftler dann schon wissen was gemeint ist. Zugespitzt ausgedrückt versuchten sie, ihre Erkenntnisse an der kirchlichen Zensur vorbeizuschmuggeln.
5. Die Kirche hatte selber sehr kluge Köpfe wie Bellarmin, der das natürlich durchschaut hat. Also wirft er Galilei Spitzfindigkeit vor (klug tun...) und sagt, er möge doch bitte gleich die Katze aus dem Sack lassen, und offen sagen, dass er meine, die Erde drehe sich um die Sonne.
Er zerrt ihn quasi aus der Deckung, um ihn danach vor das Inquisitiosgericht stellen zu können.

(Hoffentlich war die Hausaufgabe nicht für heute....)

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Wenn du ein Land "vernichtest", entsteht immer ein gefährliches Vakuum, von dem du nicht weißt wie es gefüllt wird. Es war also sinnvoller, abhängige Staaten zu schaffen, zumal im heraufziehenden Systemkampf mit der kommunistischen UDSSR.
Mit dem Marshallplan haben sich die USA daher selbst den größtmöglichen Gefallen getan, denn die Loyalität der Bundesrepublik war ihnen auf Jahrzehnte sicher.

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Es gab im kommunistischen Rumänien so einen perversen Auswuchs dass Ceaușescu's Gene möglichst weit gestreut werden sollten. Er könnte damit den Rekord halten.

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Leider ja. Die Existenz des jüdischen Staates lässt islamische Hardliner keine Nacht ruhig schlafen. Sie haben es 1948 ver sucht zu "bereinigen", zwischendurch immer mal wieder und sie werden es auch in Zukunft tun. Die Grenzen sind egal. (Die PLO wurde 1964 gegründet, als Israel noch keinen Quadratzentimeter Land besetzt hatte, das sagt im Grunde alles).

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Die Frage sollte immer lauten: Wem nützt es?
Den Huthi-Rebellen, die sich dazu bekannt haben, eigentlich nicht wirklich, Iran aber schon.

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Wirklich friedlicher wäre die Lage, wenn sich die Palästinenser zur Loyalität mit Israel entscheiden würden - wie z.B. die Drusen. Dann hätten sie zwar keinen eigenen Staat, aber würden dafür in einer Demokratie leben, was kein Araber im Nahen Osten  sonst von sich behaupten kann. Es stimmt nämlich nicht dass sie in Israel keine Rechte haben. Araber gehen in Israel zur Wahl, ihre Glaubensbrüder in den Palästinensergebieten dagegen schon lange nicht mehr. Sie haben arabische Parteien in der Knesset, arabische Richter an israelischen Gerichten usw.
Wahr ist allerdings auch dass es versteckten Rassismus gibt. Da hat Israel wie viele Staaten noch einen Weg vor sich.

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Das mit den Raufbolden ist leider nicht aus der Luft gegriffen. Es gab sehr häufig Fehden, teils aus nichtigen Anlässen. Darum war der Ewige Landfriede, den Kaiser Maximilian 1495 eingeführt hat, so bedeutend für die Rechtsprechung.

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Nein, so einfach ist es nicht. Die Kirche war auch nicht grundsätzlich wissenschaftsfeindlich, nur wollte sie die Kontrolle darüber behalten, was ihr immer schlechter gelang. So konnte der Vorwurf der Zauberei schlicht eine wohlfeile Brandmarkung sein. Andererseits haben die Menschen im Mittelalter tatsächlich oft wissenschaftliche Betätigung mit spirituellen Vorstellungen vermischt. Klare Abgrenzungen wie heute waren dem damaligen Denken noch weitgehend fremd auch bei denen die sich wissenschaftlich beschäftigt haben.

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Ganz einfach: weil diese Annexion es der Weltgemeinschaft unmöglich machen würde, sich weiter an eine Zweistaatenlösung zu klammern. Sämtliche diplomatischen Positionen wären obsolet und die Gefahr dass die Region ins Rutschen gerät, wäre greifbar nahe.

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Gibt genügend Beispiele: z.B. wenn Dieselfahrverbote aufgrund unkorrekt positionierter Messgeräte erzwungen werden.
Oder wenn Klimadaten ideologieorientiert "homogenisiert" und riesige Gebiete der Erdoberfläche ohne jegliche Messdaten interpoliert werden um eine Zunahme der globalen Temperatur zu "beweisen".
Oder falsche Klimamodelle nach ihrem Versagen den später gewonnenen Messreihen angepasst und dann für richtig erklärt werden.

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Wenn eine der Weltmächte sich durch das Agieren einer anderen Weltmacht existenziell bedroht sieht. Der Anlass kann nichtig sein, aber sobald ein militärisches Schwergewicht sich in einen Konflikt ziehen lässt, den es nicht kontrollieren kann, dann könnte es losgehen. Deshalb sind alle vorsichtig, selbst China hat in Hongkong noch nicht die eiserne Keule ausgepackt.

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