Vor 3 Wochen hat es begonnen. Nichts ist mehr so wie es einmal war. Die Tage vergehen wie im Flug.
Wenn man sich erst einmal bewusst wird dass das Leben hier endet, und es sich visualisiert, ist nichts mehr so wie es einmal war.
Kotzanfälle, Brustschmerzen, existenzielle Ängste, warum bin ich genau hier genau jetzt, was mache ich wenn die Nuklearraketen fliegen, wenn das Wasser ausgeht, ich habe eine schwere neurologische Entwicklungsstörung, niemand wird sich mit mir verbünden, kann absolut gar nichts mehr machen, bin in Delirium...
Ich ersticke an existenziellen Ängsten, ich weiß nicht ob ich einfach meinen Verstand verliere und es daran liegt dass ich pessimistisch denke, aber es kommt mir als ummantle und umarme mich der Tod.
Mittlerweile denke ich mir, nimm, nimm alles, meine Liebsten, meine Erinnerungen, meine Erlebnisse, meinen Körper, Hauptsache, Hauptsache Bewusstsein. Bitte oh bitte kein absolutes Garnichts.
Ich versuche mich rauszudenken aber mit mal nur 5-6 Std. Schlaf, mal mehrmals in Panik klappt das nicht.
Mit 25 bin ich statistisch 1/3 durch, ich denke mir bis 50 ist noch viel Zeit und bis dahin möge ich endlich was herausgefunden haben, aber dann wieder lähmende Angst.
Ich hatte Depression, ich hatte Sozialphobien, ich hatte Psychosen. Nichts. Nichts kann sich damit messen. Nichts ist schlimmer. Ich bin zu Ende.
Ich fürchte meine Zeit läuft früher ab als erwartet. Es gibt keine Expositionstherapie.
Soll ich mich kurz abknallen und dann wieder hoch mit ner Therapiekraft verarbeiten was passiert ist?!
Ich versuche so gut es nur geht mich zu lösen, mich zu distanzieren, nicht an Sachen zu hängen.
Im Fall der Fälle würde ich es nämlich sofort hinter mir bringen wollen um die Wahrheit zu sehen.
Gibt es irgendeine Chance noch normal zu leben? Steckt etwas Tiefenpsychologisches hinter, vielleicht ein unerfülltes Dasein, was meine neur. Entwicklungsstörung bewirkt hat?
Ich bin gläubig, recht frisch wieder drin, aber denke dennoch so.